Nord Nord Mord - Sievers und der schwarze Engel
© ZDF/Georges Pauly

Nord Nord Mord: Sievers und der schwarze Engel

Inhalt / Kritik

Nord Nord Mord Sievers und der schwarze Engel Sievers und die Stille Nacht
„Nord Nord Mord: Sievers und der schwarze Engel“ // Deutschland-Start: 18. Oktober 2021 (ZDF) // 28. Januar 2022 (DVD)

Als auf Sylt ein Unternehmer ermordet wird, sind die Begleitumstände kurios. So nahm dieser gerade an einem spirituellen Engel-Seminar teil, die Mordwaffe stellt sich als schwarze Engelsfigur heraus. Da liegt der Verdacht nahe, dass es jemand aus dem Seminar gewesen sein muss. Um der Sache auf den Grund zu gehen, beschließt Hinnerk Feldmann (Oliver Wnuk), sich unter einen falschen Identität im Seminar anzumelden und undercover zu ermitteln. Seine Kollegin Ina Behrendsen (Julia Brendler) verfolgt derweil eine andere Spur. Carl Sievers (Peter Heinrich Brix) ist mit Gedanken sowieso woanders. Schließlich ist die erste Verdächtige jemand, mit dem ihn eine lange und unschöne Vorgeschichte verbindet …

Wo ist der Spaß hin?

In den letzten Jahren sind sie zu einem festen Bestandteil der hiesigen Krimilandschaft geworden: Filme, die an der Nord- oder Ostsee spielen. Diese kombinieren Aufnahmen der unberührten, idyllische Landschaft mit brutalen Morden und beziehen aus diesem scheinbaren Kontrast ihren Reiz. Bei der ZDF-Reihe Nord Nord Mord kommt als weiteres Kontrastmittel die Komik hinzu. So werden die Ermittlungen immer wieder mit Humor aufgelockert, der mal trocken, mal albern, manchmal auch einfach absurd sein kann. Zuletzt scheint man sich davon aber etwas lösen zu wollen. Schon beim letzten Teil Sievers und der schönste Tag fiel dieser Aspekt schwächer aus. Bei Sievers und der schwarze Engel ist nun fast kein Grund mehr dabei, weshalb man unbedingt lachen müsste.

Versucht wird es beim mittlerweile 15. Teil der Reihe dabei durchaus. So begegnet das Trio wie zuvor unterwegs skurrilen Gestalten. Mal stellt sich ein Verkäufer als sehr einsilbig heraus – hier sogar im wörtlichen Sinn. Ein anderer Zeuge will ganz umständlich seine Beobachtungen rekonstruieren. Und natürlich gibt es da noch das Engel-Seminar, was so bescheuert ist, dass sich die Witze quasi von selbst schreiben. Nord Nord Mord: Sievers und der schwarze Engel macht da aber erstaunlich wenig draus. Es ist eine Sache, auf der Hand liegende Witze nicht unendlich ausschlachten zu wollen. Das ist prinzipiell positiv. Wenn das aber dazu führt, dass der Spaß so gering ausfällt wie hier, dann ist das vielleicht auch nicht die beste Idee. Zu selten zündet hier einmal etwas.

Eine kaum genutzte Vorgeschichte

Stattdessen zeigt sich Nord Nord Mord: Sievers und der schwarze Engel von einer ungewohnt düsteren Seite. Fans wird es vielleicht freuen, dass hier die Vorgeschichte von Sievers thematisiert wird und auf diese Weise verraten wird, was ihn eigentlich nach Sylt verschlagen hat. Da dieses Thema aber zu einer von mehreren möglichen Erklärungen für den Fall reduziert wird, gelingt es nicht so recht, dieses auch wirklich zu nutzen. Das typische Whodunnit-Prinzip, das immer mehrere potenzielle Täter und Täterinnen vorsieht, führt dazu, dass die Verdächtige eine ganze Weile nur eine Randnotiz bleibt. Man hätte sie zu dem Zeitpunkt auch weglassen können, ohne dass dies nennenswert die Geschichte verändert hätte. Das ist dann ein bisschen viel Lärm um nichts.

Immerhin: Die Auflösung ist schon einigermaßen überraschend. Sie bringt auch ein wenig echte Bedrohung in einen ansonsten recht gemütlichen Fall. Tatsächlich ist sie sogar mit einem der wenigen tatsächlich komischen Ereignisse verbunden. Doch das reicht nicht aus, um die Enttäuschung nennenswert abzumildern. Nord Nord Mord: Sievers und der schwarze Engel hat zwar noch immer einige der Stärken der Reihen wie eben die Bilder oder auch ein sympathisches Team, dem man immer wieder gern Gesellschaft leistet. Inhaltlich ist der Krimi aber bestenfalls durchschnittlich, auch wenn er sich an einer Emotionalität versucht, die man in diesem Maß dann doch eher selten sieht bei den Sylter Ermittlungen.

Credits

OT: „Nord Nord Mord: Sievers und der schwarze Engel“
Land: Deutschland
Jahr: 2021
Regie: Berno Kürten
Drehbuch: Jan Hinter, Stefan Cantz
Musik: Jessica de Rooij
Kamera: Friederike Heß
Besetzung: Peter Heinrich Brix, Julia Brendler, Oliver Wnuk, Victoria Trauttmansdorff, Stephan A. Tölle, Anna Herrmann, Lutz Blochberger, Lisa Marie Janke, Jule Ronstedt, Natalia Rudziewicz, Stephan Grossmann

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In „Nord Nord Mord: Sievers und der schwarze Engel“ geschieht im Umfeld eines Engel-Seminars ein Mord. Eigentlich schreiben sich bei einem solchen Fall die Witze von selbst. Tatsächlich ist der 15. Teil der Krimireihe aber weniger unterhaltsam als sonst, der emotionale Aspekt kommt auch nicht so recht zur Geltung.
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