Unsportlich Bad Sport Netflix
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Unsportlich – Staffel 1

Inhalt / Kritik

Unsportlich Bad Sport Netflix
„Unsportlich – Ausgabe 1“ // Deutschland-Start: 6. Oktober 2021 (Netflix)

Die Netflix-Dokuserie Unsportlich ist so etwas wie die zweite Staffel im Geiste der Untold-Reihe. Statt, was vielleicht eine etwas unglückliche Entscheidung war, jede Folge mit Abstand von sieben Tagen einzeln zu veröffentlichen, sind diesmal alle sechs Episoden sofort verfügbar. Da diese nicht aufeinander aufbauen, spielt die Reihenfolge auch keine sonderlich große Rolle – wie Untold konzentriert Unsportlich sich auf die Welt des Sports und behandelt in jeder Folge ein separates Thema. Während etwa Untold: Deal with the Devil und Untold: Crimes and Penalties bereits im True-Crime-Genre zu verorten waren, ohne dass die Reihe als solche dieser Sparte zugeordnet werden könnte, fokussiert sich Unsportlich gänzlich auf kriminelle Taten.

Skandale über alle Sportarten hinweg

Nicht nur befasst sich jede Episode mit einem anderen Vorkommnis, es wird auch jedes Mal eine andere Sportart ins Auge genommen. Begonnen wird mit Basketball und gefixten Spielen. Wer von Sportwetten keine Ahnung hat, kann hier im Vorbeigehen noch etwas dazulernen, sodass Experten wie Laien die Tragweite des Skandals gut nachvollziehen können. Generell ist allen behandelten Vorfällen gemein, dass sie im Bereich der wirtschaftlichen Bereicherung angesiedelt sind. Ebenso nimmt sich die Serie überwiegend unbekanntere Skandale vor – zumindest aus amerikanischer Sicht.

Fußball hat in den USA nicht unbedingt den höchsten Stellenwert, weshalb der italienische Fußballskandal 2006 rund um Luciano Moggi, den damaligen Manager von Juventus Turin, dort wohl keine sonderlich großen Wellen geschlagen hat, während er europäischen Zuschauern schon geläufiger sein dürfte. Aber auch teilweise in Vergessenheit geratene Ereignisse wie die Eiskunstlaufmedaillenkontroverse bei den Olympischen Winterspielen 2002 werden im Rahmen der Serie näher untersucht. Nicht immer geht es aber nur um simplen Betrug, so mag die Kaltblütigkeit der Akteure in der Folge Horse Hitman so manchen Zuschauer schockieren.

Gelungene Auswahl

Netflix hat es darüber hinaus wieder einmal geschafft, etliche an den Geschehnissen beteiligte Zeitzeugen vor die Kamera zu holen und diese aus ihrer Sicht nacherzählen und kommentieren zu lassen. Das gibt der Serie nicht nur Authentizität, sondern beleuchtet die Ereignisse auch von mehreren Seiten und sorgt beinahe für ein „mittendrin statt nur dabei“-Gefühl. Manchen der interviewten Schuldigen ist gar aufrichtige Reue anzumerken, was ja auch nicht das Schlechteste ist. Sport ist ein Business, eines zumal, in dem es teilweise um Millionenbeträge geht. Betrüger wird es in solchen Gefilden immer geben, weshalb die vorgestellten sechs Skandale weder allumfassend noch die krassesten sind, dennoch ist die ausgewogene Auswahl gelungen.

Credits

OT: „Bad Sport“
Land: USA
Jahr: 2021
Regie: Luke Sewell, Miles Blayden-Ryall, Alex Kiehl. Lizzie Kempton, Georgina Cammalleri, James House
Musik: David Schweitzer
Kamera: Tim Cragg, Jeremy Hewson, Christopher Titus King, Patrick Smith, Stefano Ferrari

Bilder

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„Unsportlich“ beschäftigt sich in sechs Episoden mit ebensovielen Skandalen aus der Welt des Sports. Ob eher unbekannt oder fast schon ein alter Hut, alle Fälle sind gründlich aufbereitet und die direkt am Geschehen beteiligten Zeitzeugen sorgen wortreich für die nötigen Insidereinblicke.
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