Die Familie Claus Netflix
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Die Familie Claus

Inhalt / Kritik

Die Familie Claus Netflix
„Die Familie Claus“ // Deutschland-Start: 1. November 2021 (Netflix)

Wenn es nach Jules Claus (Mo Bakker) ginge, Weihnachten könnte abgeschafft werden. Seitdem sein Vater vor einem Jahr gestorben ist, will der Junge damit nichts mehr zu tun haben. Doch einfacher gesagt denn getan. Nicht nur dass alle anderen von diesem Thema einfach nicht lassen können, stellt Jules zu seiner großen Überraschung fest, dass ausgerechnet sein Großvater (Jan Decleir) der Weihnachtsmann ist. Der echte, wohlgemerkt. Während er nun noch mit sich ringt, wie er darauf reagieren soll, hat seine Mutter Suzanne (Bracha van Doesburgh) anderweitig zu kämpfen. Die Keksfabrik, in der sie arbeitet, steht vor dem Aus. Und das ausgerechnet jetzt, kurz vor Weihnachten. Und dann bricht sich Opa Weihnachtsmann auch noch das Bein, das Weihnachtsfest droht dieses Jahr auszufallen …

Probleme bei Familie Weihnachtsmann

Kaum hat Netflix die letzten Titel zu Halloween rausgeschossen, steht schon das nächste Großereignis auf dem Programm: Weihnachten. Knapp zwei Monate lang wird der Streamingdienst praktisch wöchentlich irgendwelche Titel herausbringen, die sich irgendwie mit dem Fest der Feste beschäftigen. Den Auftakt macht dabei Die Familie Claus. Ganz neu ist der Film dabei nicht. Die belgisch-niederländische Coproduktion ging bereits vor rund einem Jahr in der Heimat online, nachdem der eigentlich geplante Kinostart zu den Akten gelegt werden musste. Mit deutlicher Verspätung kommt das Werk nun auch nach Deutschland, zusammen mit dem bereits angekündigten Nachfolger.

Gelohnt hat sich die Wartezeit aber nicht so wirklich. Das Szenario von Die Familie Claus ist dabei noch einigermaßen witzig. Die Vorstellung, der eigene Großvater könnte sich als der leibhaftige Weihnachtsmann herausstellen, die ist schon vielversprechend. Denn wer rechnet schon mit so etwas? Geschichten rund um Weihnachtsmannfamilien, die aus dem einen oder anderen Grund in eine Krise geraten, hat es zuvor natürlich schon immer mal wieder gegeben. Das geht dann gerne mal mit ein bisschen Humor einher. In Arthur Weihnachtsmann etwa versucht der Sohn des Weihnachtsmanns das Familiengeschäft an sich zu reißen. Fatman zeigt einen desillusionierten Weihnachtsmann, der aufgrund akuter wirtschaftlicher Not mit dem Militär zusammenarbeitet und dabei von einem Auftragsmörder gejagt wird.

Das Übliche für eine junge Zielgruppe

Vergleichbare kapitalistische Kritik sucht man bei Die Familie Claus vergeblich, Gewaltexzesse sowieso. Zielgruppe sind hier schließlich Kinder bzw. die ganze Familie, die sich hier vor dem Fernseher versammeln und eine schöne Zeit haben soll. Schöne Zeit heißt in dem Fall wieder, dass da jemand bekehrt werden muss. Wenn in Filmen eine Figur Weihnachten nicht mag, dann drehen sich die Geschichten oft darum, dass diese Person wieder das Licht sehen soll. Weihnachten nicht zu mögen, ist in solchen Fällen immer Ausdruck eines Traumas oder auch charakterlicher Schwäche. Ein Manko, das es mit vereinten Kräften zu beseitigen gilt. Denn nur wer Weihnachten mag, kann glücklich werden – so die Implikation.

Über diese Form der Bevormundung kann man geteilter Ansicht sein. Ärgerlicher ist jedoch, dass Regisseur und Co-Autor Matthias Temmermans keine Idee hat, wie er dieser Standardformel etwas Interessantes abgewinnen kann. Über die Tradition, dass die Weihnachtsaufgabe von Generation zu Generation weitergegeben wird, erfährt man nicht wirklich etwas. Jules akzeptiert sofort, dass es den Weihnachtsmann gibt und er diesem auch helfen muss. Warum das so ist, wird nicht ganz klar. Eine so richtig herzliche Beziehung zum Opa gibt es nicht, dass die Hilfsaktion zwingend wäre. Auch sonst ist Die Familie Claus mäßig aussagekräftig. Der Unterhaltungsfaktor hält sich leider ebenfalls in Grenzen: Die Geschichte wird nie so spaßig, wie es das Szenario hergeben würde. Tatsächlich schlecht ist der Film deswegen nicht. Das meiste ist schon brauchbar. Aber eben nicht mehr als das.

Credits

OT: „De Familie Claus“
Land: Belgien, Niederlande
Jahr: 2020
Regie: Matthias Temmermans
Drehbuch: Matthias Temmermans, Ruben Vandenborre, Elke de Gezelle
Musik: Anne-Kathrin Dern
Kamera: Philip van Volsem
Besetzung: Jan Decleir, Mo Bakker, Bracha van Doesburgh, Renée Soutendijk, Amber Metdepenningen, Stefaan Degand, Eva van der Gucht

Trailer

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In „Die Familie Claus“ stellt ein Junge fest, dass sein Großvater in Wahrheit der Weihnachtsmann ist. Das Szenario war vielversprechend, der Film selbst ist aber nur Durchschnitt. Am Ende läuft es auf die üblichen Klischees hinaus, wenn eine Weihnachtsabneigung „geheilt“ werden muss.
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