Die purpurnen Flüsse Staffel 3 ZDF
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Die purpurnen Flüsse – Staffel 3

Inhalt / Kritik

Die purpurnen Flüsse Staffel 3 ZDF
„Die purpurnen Flüsse – Staffel 3“ // Deutschland-Start: 22. November 2021 (ZDF)

Eigentlich kann Kommissar Pierre Niémans (Olivier Marchal) so schnell nichts schocken. Schließlich haben er und seine Kollegin Camille Delaunay (Erika Sainte) bereits die unterschiedlichsten und seltsamsten Fälle gemeinsam durchgestanden. Bei ihren Ermittlungen bekommen sie es ständig mit grausamen, oft auch bizarren Morden zu tun, bei denen die Polizei vor Ort erst einmal nicht weiter weiß. Doch auch für Niémans gibt es Grenzen, wie er eines Tages feststellen muss. Nicht nur dass die Menschen auf eine unglaubliche Weise zu Tode gekommen sind: Wer stirbt denn heutzutage noch an der Pest? Die Geschichte scheint auch mit ihm persönlich zu tun zu haben …

Vier neue Fälle für das Duo

Auch wenn man bei Die purpurnen Flüsse im Vorfeld seine Zweifel haben durfte, inwiefern eine Neuadaption des Romans von Jean-Christophe Grangé sinnvoll ist: Die Serie scheint erfolgreich genug zu sein, um es auf mehrere Staffeln zu bringen. Zwar handelt es sich streng genommen um keine wirkliche Adaption des 1998 veröffentlichten Thrillers. Vielmehr ist das hier als eine Art Fortsetzung konzipiert, die nicht direkt auf den Roman oder auch die Verfilmung Bezug nimmt. Selbst innerhalb der Serie gibt es keine fortlaufende Chronologie. Stattdessen erzählt jede der vier spielfilmlangen Folgen, welche eine Staffel bildet, eine in sich abgeschlossene Geschichte. Wie bei klassischen Krimiserien verzichtet man auf eine Rahmenhandlung, sondern lässt alle Fälle für sich sprechen. Für Quereinsteigende ist das gut, braucht es doch keinerlei Vorkenntnisse. So muss man weder Staffel 1 noch Staffel 2 gesehen haben, um hier mitzukommen.

Staffel 3 der europäischen Coproduktion umfasst dabei erneut vier Folgen. Aus unbekannten Gründen sind davon jedoch erst einmal nur zwei für Deutschland vorgesehen. Die haben es dafür in sich. In Die Pest breitet sich aus heiterem Himmel die titelgebende Krankheit wieder aus, obwohl diese eigentlich vor Ewigkeiten ausgerottet wurde – so dachte man. Aber vielleicht steckt da auch menschliches Handeln dahinter, schließlich sind die Opfer zahlenmäßig sehr begrenzt und scheinen nicht zufällig betroffen zu sein. Bei Das Festival ist es hingegen auf den ersten Blick klar, dass da ein Mörder frei herumläuft. Auf der Suche nach demselben landen die zwei bei einem heidnischen Festival, wo etwas eigenartige Bräuche gepflegt werden.

Bizarr wie immer

Wer die Serie bislang wegen der seltsamen Todesfälle anschaute, der dürfte also auch bei der dritten Staffel auf seine Kosten kommen. Mit herkömmlichen Mordwaffen oder Szenarien gibt man sich hier nicht ab, das darf schon etwas ausgefallener sein. Die purpurnen Flüsse überzeugt dann auch beim dritten Anlauf mit einer sehr eigenwilligen Atmosphäre und Geschichten, die nie ganz real erscheinen. Gleichzeitig sind die Fälle durchaus nah an den Menschen. Es fällt sogar auf, wie tragisch die Hintergründe sind. Da wird eben nicht einfach nur gemordet, weil man gerade Langeweile hat oder einen persönlichen Gewinn davon erhofft. Vielmehr geht es da sehr um die Aufarbeitung von Traumata, wenn die seltsamen Morde Ausdruck kaputter Persönlichkeiten sind.

Das bedeutet im Umkehrschluss, dass man als Zuschauer und Zuschauerin wieder kaum eine Möglichkeit hat, selbst auf die Lösung zu kommen. Aber das war ja schon vorher etwas das Manko der Serie: Die Ermittlungen stolpern eher dem Ziel entgegen, als dass sie Ausdruck einer cleveren Geistesarbeit sind. Und auch das eher gemächliche Tempo zeigt sich wieder, lediglich zum Ende von Die Pest wird es sehr dringend. Fans dürfte das aber wenig stören. Wer die bisherigen acht Folgen mochte, sollte es bei den neuen ebenfalls gelingen. Die seltsamen Geschichten und die Atmosphäre sind zumindest gute Gründe, bei Die purpurnen Flüsse einmal vorbeizuschauen und nach dem Rechten zu sehen, selbst wenn dabei einiges nicht ganz stimmt.

Credits

OT: „Les Rivières pourpres“
Land: Frankreich, Belgien, Deutschland
Jahr: 2021
Regie: Ivan Fegyveres, Virginie Sauveur
Drehbuch: Olivier Prieur, Jean-Christophe Grangé
Musik: David Reyes
Kamera: Stéphan Massis, Tommaso Fiorilli
Besetzung: Olivier Marchal, Erika Sainte, Lizzie Brocheré, Wallerand de Normandie, Salomé Richard, Patrick Catalifo, Thomas Durand, Clotilde Mollet

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Die purpurnen Flüsse – Staffel 3
fazit
Bei den neuen Fällen von „Die purpurnen Flüsse“ geht es mal wieder um recht bizarre Morde, die irgendwie gelöst werden müssen. Auffallend ist dabei, dass dieses Mal die Geschichten auch ziemlich tragisch sind und sich um kaputte und traumatisierte Menschen drehen, denen nur das mörderische Ventil bleibt.
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