Vienna Blood
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Vienna Blood – Staffel 2

Inhalt / Kritik

Vienna Blood
„Vienna Blood – Staffel 2“ // Deutschland-Start: 21. November 2021 (ZDF)

Seit einiger Zeit schon arbeiten der Inspektor Oskar Rheinhardt (Juergen Maurer) und der Psychologe Dr. Max Liebermann (Matthew Beard) zusammen. Obwohl sie aus sehr unterschiedlichen Bereichen kommen und in ihren Methoden jeweils eigene Wege gehen, haben sie als Team schon so manchen Fall gelöst. Das können sie auch bei der neuen Geschichte gut gebrauchen: Eine ungarische Adlige wurde in einem Hotel tot aufgefunden. Handelte es sich um einen Selbstmord oder hat sie jemand auf dem Gewissen? Und weshalb sollte man sie überhaupt töten wollen? Während ihrer Ermittlungen finden sie heraus, dass an der Sache noch deutlich mehr dran ist. Und das ist nur der Auftakt für eine Reihe rätselhafter Fälle, die auf die beiden warten …

Drei neue Fälle für ein bewährtes Team

Als letztes Jahr Vienna Blood bei uns das erste Mal im Fernsehen lief, war das durchaus eine freudige Überraschung. Klar, das Prinzip, dass zwei Männer zusammen Verbrecher jagen, war so originell nicht. An möglichen Vergleichen mangelte es dann auch nicht wirklich. Sherlock war ein solcher, der auf der Hand lag, nicht zuletzt weil Drehbuchautor Stephen Thompson bei beiden beteiligt war. Auch Freud bot sich dafür an, da es in beiden Fällen um Psychologen ging, die in einem älteren Wien Rätsel lösen mussten. Im direkten Vergleich waren die Abenteuer von Rheinhardt und Liebermann aber deutlich konventioneller als die beiden obigen Kollegen. Wo bei diesen der Kriminalfall vor lauter Drumherum auf der Strecke blieb, kam bei den beiden auch ein Publikum auf seine Kosten, das einfach nur ein bisschen spekulieren will, wer der Täter ist.

Dazu gibt es bei der zweiten Staffel erneut viel Anlass. Erneut locken bei Vienna Blood drei rätselhafte Fälle, welche die beiden nur mit vereinten Kräften lösen können. Wo es im Auftakt Die traurige Gräfin um die besagte Adlige geht, die tot in einem Luxushotel aufgefunden wird, bekommen es die zwei in Die schwarze Feder mit einem Geheimbund zu tun. Vor der Dunkelheit wiederum spielt in einem religiösen Kontext, ausgehend von einem Mönch, der in einem Kloster zu Tode gesteinigt wurde. An grausigen Schicksalen und Details mangelt es also nicht. An Wendungen ebenso wenig: Auf dem Weg zur Lösung heißt es in allen drei Fällen zahlreiche Umwege zu nehmen, landet so manche vielversprechende Spur in einer Sackgasse. Gerade wenn man meint, endlich zu wissen, was geschehen ist, geht es doch wieder anders weiter.

Kaum Chancen für Rätselknacker

Das bedeutet im Umkehrschluss, dass das Publikum nahezu keine Chance hat, von vornherein selbst auf die Lösung zu kommen. Anders als bei den klassischen Whodunnits, wo von vornherein alle Verdächtigen aufgereiht werden und es darum geht, die richtige Person auszuwählen, heißt es hier lange suchen, bis überhaupt mal Verdächtige auftauchen. Bei Vienna Blood legte man zudem keinen übermäßig großen Wert darauf, dass die Geschichte tatsächlich glaubwürdig ist. Bei der österreichisch-britischen Coproduktion ist vieles schon ziemlich konstruiert. Auch wenn die Serie zwischendurch auf reale Ereignisse Bezug nimmt und streckenweise mal als Zeitporträt durchgehen könnte, realistisch wird man das hier wohl kaum nennen. Diesen Anspruch hatte auch niemand.

Dafür stimmt der Unterhaltungsfaktor. Ein bisschen schade ist es schon, dass der Humor zurückgefahren wurde. In der Hinsicht hatte die erste Staffel schon noch etwas mehr zu bieten. Der psychologische Aspekt, der bei einem Szenario rund um einen Psychologen eigentlich das Herzstück bilden sollte, ist leider erneut ein bisschen schwach ausgeprägt. Da schmückt man sich schon mit Federn, die nicht wirklich da sind. Aber es macht erneut Spaß, diesem ungleichen Duo bei den Ermittlungen über die Schulter zu schauen. Außerdem bietet Vienna Blood bei den Folgen vier bis sechs gewohnt viel fürs Auge, was für sich genommen schon Grund genug ist, hier einmal reinzuschauen. Bei so viel Atmosphäre und stylischer Schnüffelei fallen die kleineren inhaltlichen Unzulänglichkeiten nicht mehr sonderlich auf.

Credits

OT: „Vienna Blood“
Land: Österreich, UK
Jahr: 2021
Regie: Robert Dornhelm, Marvin Kren
Drehbuch: Stephen Thompson
Vorlage: Frank Tallis
Musik: Roman Kariolou
Kamera: Andreas Thalhammer, Xiaosu Han, André Mayerhofer
Besetzung: Juergen Maurer, Matthew Beard, Luise von Finckh, Lucy Griffiths, Amelia Bullmore, Conleth Hill

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Auch bei der zweiten Staffel von „Vienna Blood“ gibt es wendungsreiche Fälle, ein spaßiges Duo und schöne Bilder eines zwar nicht sonderlich realistischen, dafür aber umso stylischeren Wiens des frühen 20. Jahrhunderts. Auch wenn sich die Krimiserie nicht weiterentwickelt hat, es im Hinblick auf den Humor sogar Rückschritte gab, der Unterhaltungsfaktor stimmt.
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