Yara Netflix
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Yara

Inhalt / Kritik

Yara Netflix
„Yara“ // Deutschland-Start: 5. November 2021 (Netflix)

Als die 13-jährige Yara Gambirasaio nicht von ihrem Sport-Training zurückkommt, sind ihre Eltern in großer Sorge. Schließlich würde sie nie einfach so weglaufen. Eine Entführung ergibt aber ebenso wenig Sinn, bei der Familie ist nichts zu holen. War es ein Gewaltverbrechen? Und falls ja, was ist mit passiert? Die Polizei steht vor einem Rätsel, kommt in dem Fall nicht vom Fleck. Trotz des großen Drucks, das verschwundene Mädchen zu finden, bleiben die Ermittlungen ohne Erfolg. Und auch Staatsanwältin Letizia Ruggeri (Isabella Ragonese) weiß nicht weiter, obwohl sie fieberhaft nach Spuren sucht, was mit dem Mädchen geschehen ist. Erst Monate später kommt Bewegung in die Sache, ein Zufallsfund führt dazu, dass der Fall neu aufgenommen wird …

Die wahre Geschichte eines Verbrechens

Netflix ist für viele zu einem Synonym für True Crime Dokus geworden. Zuletzt wurde das Publikum unter anderem mit Der Regenmantel-Killer: Mörderjagd in Korea und Catching Killers gelockt, die jeweils mit wahren Fällen ein bisschen Nervenkitzel erzeugen wollten. Dann und wann schnappt sich der Streamingdienst solche realen Mordfälle aber auch und lässt diese von Schauspielern und Schauspielerinnen darstellen. Eines dieser Beispiele ist die italienische Produktion Yara. Diese beginnt damit, dass die titelgebende Jugendliche eines Tages spurlos verschwindet, und schildert, wie in den kommenden Monaten alles dafür getan wird, um ihren Fall aufzuklären.

Hauptfigur ist dabei jedoch weder die Verschwundene noch die Eltern, die mit diesem Verlust zu kämpfen haben. Stattdessen ist es die Staatsanwältin Ruggeri, um die sich alles dreht. Das ist mal eine Abwechslung zu den sonstigen Krimis und Thrillern, wo es gewöhnlich jemand von der Polizei ist, der Spuren nachgeht. Auf die Geschichte hat dies jedoch wenig Einfluss. Zum Ende hin darf sie auch einmal ihre tatsächliche berufliche Laufbahn unter Beweis stellen, wenn wir sie bei einem Einsatz vor Gericht sehen. Diese Szenen sind aber sehr kurz. Sie sind auch nicht übermäßig spannend. Yara versucht zwar, an diesen Stellen ein bisschen aufzutrumpfen und so zu tun, als käme es hier zu unglaublichen Wendungen. Überzeugend ist das jedoch weniger. Da wird nur gestritten um den Streitens wegen.

Hauptsache Auflösung, irgendwie

Auch sonst darf man zwischendurch so seine Zweifel haben, ob Ruggeri die notwendige Kompetenz mit sich bringt. Engagiert ist sie, sie lässt sich von keinem Rückschlag aus der Ruhe bringen und macht einfach stoisch weiter. Außerdem bringt sie ein Einfühlungsvermögen mit sich, was anderen offensichtlich abgeht. Doch wenn es um die eigentlichen Ermittlungen geht, ist das Gezeigte recht ernüchternd. Die Fortschritte sind bei Yara immer recht plötzlich und auch nicht unbedingt erarbeitet. Man hat das Gefühl, dass die Staatsanwältin nur zufällig auf die Lösung kommt und mit großer Hilfe von außen. Hier gibt es keine Beispiele außergewöhnlicher Kombinationsgabe oder genialer Einfälle. Aber eben auch keine Auflösung, die durch viel Arbeit herbeigeführt wurde. Nur weil etwas lange dauert, heißt das schließlich nicht, dass da viel geschehen ist. Hier heißt es vielmehr warten. Und warten.

Dabei ist die Atmosphäre für sich genommen durchaus geglückt. Yara fängt ganz vielversprechend an, wenn wir in ein einer kleinen Gemeinde Italiens unterwegs sind und um das Leben der Verschwundenen zittern. Der Fall an sich ist aber trotz einer kleineren Wendung wenig erwähnenswert, dafür ist die Auflösung zu willkürlich. Es ist nicht einmal so, dass das Krimidrama psychologisch etwas aus dem Szenario herausholt. Die Staatsanwältin ist nichtssagend, andere Figuren verschwinden gleich ganz im Nebel. Allenfalls die emotionalen Momente der Eltern hinterlassen so etwas wie Eindruck. Am Ende wurde schon für Gerechtigkeit gesorgt. Mehr als ein Schulterzucken provoziert das aber kaum.

Credits

OT: „Yara“
Land: Italien
Jahr: 2021
Regie: Marco Tullio Giordana
Drehbuch: Graziano Diana
Kamera: Roberto Forza
Besetzung: Isabella Ragonese, Alessio Boni, Thomas Trabacchi, Sandra Toffolatti, Roberto Zibetti, Mario Pirrello

Trailer

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„Yara“ beginnt ganz stimmungsvoll, wenn eine Jugendliche eines Tages spurlos verschwindet. Der sich daran anschließende Fall lässt jedoch überwiegend Spannung vermissen. Fortschritte kommen hier nur zufällig, die Auflösung ist willkürlich. Und auch die ermittelnde Staatsanwältin, die nach dem Täter sucht, hinterlässt kaum Eindruck.
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