Der Kommissar und das Meer - Woher wir kommen, wohin wir gehen ZDF
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Der Kommissar und das Meer: Woher wir kommen, wohin wir gehen

Inhalt / Kritik

Der Kommissar und das Meer - Woher wir kommen, wohin wir gehen ZDF
„Der Kommissar und das Meer: Woher wir kommen, wohin wir gehen“ // Deutschland-Start: 18. Dezember 2021 (ZDF)

Als auf Gotland eine verweste Frauenleiche gefunden wird, ist der Schock groß – vor allem bei Kriminalhauptkommissar Robert Anders (Walter Sittler), handelt es sich bei der Toten doch um seine Exfrau Line. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, tauchen Indizien auf, die ausgerechnet ihn zu einem der Verdächtigen machen. Für die neue Kriminalhauptkommissarin Anna-Maja Haglund (Maria Alm Norell) steht fest, dass er keine Sonderbehandlung erwarten darf, und beginnt mit Ermittlungen gegen ihn. Damit ist klar, dass er nicht mehr haltbar ist und bei dem Fall nichts zu suchen hat. Anders sieht daher keinen Ausweg, als erst einmal unterzutauchen und auf eigene Faust den Mörder zu suchen, um damit nicht nur für Gerechtigkeit zu sorgen, sondern auch seinen eigenen Namen reinzuwaschen …

Das Ende einer Ära

Alles hat einmal ein Ende, selbst eine Institution wie Der Kommissar und das Meer. Seit 2007 lief die ZDF-Krimireihe, die lose auf den Romanen von Mari Jungstedt basiert. Auf mehr als zwei Dutzend Teile brachte sie es seither, die Zuschauerzahlen pendelten sich zuletzt relativ konstant bei etwa sechs Millionen ein. Das ist in dem Umfeld ordentlich, wenn auch nicht herausragend. Wohl nicht genug, um die Kosten der deutsch-schwedischen Coproduktion zu rechtfertigen. Und so ist mit Woher wir kommen, wohin wir gehen dann Schluss, der 29. Fall soll der letzte seiner Art sein. Ganz auf den titelgebenden Robert Anders müssen Fans aber nicht verzichten. Kürzlich wurde bekannt, dass die aus Deutschland stammende, in Schweden arbeitende Figur in ihre Heimat zurückkehren soll. In Zukunft soll er in Der Kommissar und der See weiterermitteln.

Doch schon in Der Kommissar und das Meer: Woher wir kommen, wohin wir gehen gibt es gewissermaßen ein Wiedersehen mit der Vergangenheit. Genauer ist es die Figur der Line, die schon in den ersten acht Filmen Teil des Geschehens war, die hier ihre Rückkehr feiert. Bis sie getötet wird natürlich. Grundsätzlich ist das ein passender Abschluss für die Reihe, sie durch einen Verweis auf die Anfänge zu beenden. Das funktioniert auch gut als Begründung, zusammen mit den unangenehmen Erfahrungen, die Anders in der Sache als Verdächtiger macht, um die Zelte abzubrechen und einen Schlussstrich unter seine Zeit in Schweden zu ziehen. Zumal der Gesetzeshüter inzwischen deutlich in die Jahre gekommen ist, da darf man schon mal genug haben.

Ein dramatisches Konstrukt jenseits aller Glaubwürdigkeit

Problematisch ist aber, wie sich Anders in der ganzen Geschichte verhält. Das fängt schon damit an, dass er niemandem sagt, dass die Tote seine Exfrau gewesen sein könnte. Bei allem Verständnis für seine Befürchtung, von dem Fall eventuell abgezogen zu werden, so richtig plausibel ist das nicht. Noch schlimmer ist, als später klar wird, dass er vor Monaten mit der plötzlich zurückgekehrten Line verabredet war, diese aber nicht auftauchte. Was macht ein erfahrener Polizist in einem solchen Fall? Richtig: nichts. Und auch im weiteren Verlauf legt Der Kommissar und das Meer: Woher wir kommen, wohin wir gehen offenkundig wenig Wert darauf, glaubwürdig zu sein. Hier wird ganz umständlich etwas konstruiert, damit am Ende die gewünschte unschuldig-verfolgt-Nummer rauskommt.

Wenn diese wenigstens spannend wäre. Aber auch in der Hinsicht enttäuscht Der Kommissar und das Meer: Woher wir kommen, wohin wir gehen. Es gelingt dem Film nicht, dem in diesem Genre so beliebten Szenario etwas Nennenswertes abzuringen. Da zieht schon bald die Langeweile ein. Hinzu kommt, dass der Rätselfaktor sich eher in Grenzen hält. Das bedeutet nicht, dass man hier nicht mal reinschalten kann. Neben den schönen Bildern gibt es eine tragische Komponente, die den Krimi emotionaler macht als viele andere. Sie ist aber nicht genug, um gegen die Mischung aus Einöde und Ärger anzukommen. Langzeitfans schauen vorbei, um Abschied zu nehmen. Für den Rest geht mit dem Ende nicht wirklich etwas verloren.

Credits

OT: „Der Kommissar und das Meer: Woher wir kommen, wohin wir gehen“
Land: Deutschland
Jahr: 2021
Regie: Thomas Roth
Drehbuch: Thomas Roth
Musik: Johannes Brandt
Kamera: Nicolay Gutscher
Besetzung: Walter Sittler, Andy Gätjen, Inger Nilsson, Sven Gielnik, Maria Alm Norell, Paprika Stehen, Magnus Krepper, Sofia Karemyr, Fredrik Wagner

Bilder

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„Der Kommissar und das Meer: Woher wir kommen, wohin wir gehen“ schließt die langjährige Krimireihe ab, indem es hier zurück zu den Anfängen geht. Grundsätzlich ist der Gedanke nicht schlecht, die Umsetzung lässt aber zu wünschen übrig. Nicht nur dass da vieles konstruiert werden musste, um den Fall als solchen zu ermöglichen. Dieser selbst ist zudem noch langweilig.
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