Als der geistig etwas simpler gestrickte Limousinenchauffeur Lloyd (Jim Carrey) sich nicht nur in Mary (Lauren Holly) verliebt als er sie zum Flughafen fährt, sondern dort auch bemerkt, dass sie ihren Aktenkoffer vergisst, packt er sich kurzerhand seinen besten und in ähnlicher Weise umnachteten Freund Harry (Jeff Daniels), um nach Aspen zu fahren und das Gepäckstück der rechtmäßigen Besitzerin zu übergeben. Was er nicht weiß: Mary hat lediglich auf Anweisung von Entführern gehandelt, es war keineswegs Zerstreutheit, sondern die Erfüllung ihres Teils der Geldübergabe. Was er ebenfalls nicht weiß: Die skrupellosen Verbrecher sind nun hinter dem Duo her …
Ein unerwartetes Duo
Jeff Daniels schien auf dem Papier eine ungewöhnliche Wahl für den Leinwandpartner Carreys zu sein. Zwar hatte er bereits in mehreren Komödien mitgewirkt, wurde aber doch eher als ernsthafter Schauspieler eingeordnet. Darüber hinaus trat er erst kurz zuvor im Film Speed in Erscheinung und generell galt die Annahme, dass er sich eher komplett vom Humoristischen entfernte. Das Studio sträubte sich anfangs, der von Carrey ausgesprochenen Empfehlung für die Rolle zu folgen, doch diese Besetzung „gegen den Strich“ erwies sich letzten Endes als eine der besten Entscheidungen für den Streifen. Die Chemie zwischen ihm und Carrey trägt den Film über weite Teile und ist mit der Hauptgrund für das Kultfollowing. Es ist vielleicht nicht die beste jemals auf Zelluloid gebannte Freundschaft zweier Charaktere. Aber sie hat einfach etwas Ehrliches, Authentisches, das in dieser Form tatsächlich nicht allzu häufig zu finden ist.
Übermäßig smarte Charaktere in fiktiven Werken bringen oft das Problem mit sich, dass sie so geschrieben sind, wie dumme Leute sich intelligente Menschen vorstellen. Dumm und Dümmer hingegen ist erfrischenderweise erstaunlich clever in seiner Herangehensweise an blödere Figuren. Das soll nun natürlich nicht den Eindruck erwecken, dass der Film nichts anderes zu bieten hätte als seine beiden Hauptdarsteller sowie deren Dynamik miteinander, anderen Personen oder ihrer Umgebung. Das Skript vernachlässigt zwar in der Tat ein wenig die Handlung als solche und einiges wirkt nicht ganz so aus gearbeitet, wie es hätte sein können. Andererseits schaut sich so einen Film jetzt auch nicht unbedingt jemand der Handlung wegen an. Das Kernstück einer jeden Komödie sind die Witze, welche im vorliegenden Fall seit 1994 bis heute rege von der treuen Fanbase zitiert werden.
(Fast) zeitloser 90er Jahre Humor
Die Tagtraum-Szene, die Cop-Szene, die Diner-Szene, die Toiletten-Szene, die Schneeballschlacht-Szene … Dumm und Dümmer hat eine unglaublich hohe Gagdichte. Naturgemäß treffen davon nicht alle ins Schwarze, aber wer den Film in seiner Kindheit oder Jugend gesehen hat, wird nicht müde werden, darüber zu sprechen. In gewisser Hinsicht ist der Humor zeitlos, er besteht nicht nur aus popkulturellen Anspielungen und Parodien der 1990er-Jahre, welche aus heutiger Sicht vielleicht peinlich oder unverständlich wären. Die paar Szenen, die dann doch in diese Kategorie fallen, sind auch für sich genommen lustig, ohne von der Kenntnis des Originals abzuhängen. In anderer Hinsicht mag Dumm und Dümmer jedoch etwas unglücklich gealtert sein. Wer den Film heute zum ersten Mal sieht, dürfte kaum verstehen können, wieso er bei so vielen derart beliebt ist. Eine Aneinanderreihung von Szenen mit Witzen, die schon aus anderen (wohlgemerkt neueren) Filmen bekannt sind. Während Dumm und Dümmer also ein zeitloser Film ist, ist er auf merkwürdige Weise zugleich ein Film seiner Zeit, dessen Zugang einem heutigen Publikum eventuell verwehrt bleiben mag.
OT: „Dumb and Dumber“
Land: USA
Jahr: 1994
Regie: Peter Farrelly, Bobby Farrelly
Drehbuch: Peter Farrelly, Bennet Yellin, Bobby Farrelly
Musik: Todd Rundgren
Kamera: Mark Irwin
Besetzung: Jim Carrey, Jeff Daniels, Lauren Holly, Mike Star, Karen Duffy
https://www.youtube.com/watch?v=BRn7pp5Lcyk
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