Für viele ist die Gegend um den Crystal Lake verbunden mit der Erinnerung an die Bluttaten eines Jason Vorhees, der nun schon seit vielen Jahren verschwunden ist. Doch für Tina Shephard (Lar Park Lincoln) ist es ein ganz anderes Trauma, was sie mit diesem Ort verbindet. Vor vielen Jahren kam ihr Vater hier ums Leben, als er nach einem Streit mit ihrer Mutter sich auf die Suche nach Tina begeben hatte und schließlich im See ertrank. Bis heute gibt sich Tina die Schuld an dem Ereignis und vermutet, dass sie den Steg, auf dem ihr Vater stand, mittels ihrer Gedanken hat einstürzen lassen. Um sich endgültig Klarheit über ihre Fähigkeiten zu verschaffen und ihr Trauma zu überwinden, reist sie zusammen mit ihrer Mutter an den See, wo der Psychiater Dr. Crews (Terry Kiser) ihr bei der Therapie helfen soll. Die Gespräche mit dem Arzt lassen Erinnerungen an jene Nacht in der jungen Frau hochkommen, die sich schließlich wünscht, ihr Vater würde leben und damit ihre Schuld vertreiben.
Um sich auf andere Gedanken zu bringen, geht sie mit Nick (Kevin Spirtas) auf eine Party in einem Haus in der Nähe. Zwar ist Crews strikt dagegen, wird aber schließlich von Tinas Mutter überzeugt, ihr mehr Freiraum zu gestatten, wobei jedoch auch das Zusammentreffen mit den feiernden Jugendlichen, von denen besonders die in Nick verliebte Melissa (Susan Jennifer Sullivan) versucht, die Neue unter ihnen so schnell es geht zu vertreiben, alles andere als harmonisch verläuft. Was noch niemand ahnt, ist, dass Kraft ihres Wunsches, den Tod ihres Vaters ungeschehen zu machen, Tina Jason Vorhees wieder zum Leben erweckt hat. Kaum aus dem See gestiegen, macht dieser sich auf die Suche nach neuen Opfern, die er schon bald in den feiernden Jugendlichen findet.
Ein Oscar für Jason
Auch wenn die Freitag der 13.-Filmreihe nie ein Kritikerliebling war und auch der kommerzielle Erfolg mit jedem weiteren Eintrag geringer wurde, hielt dies die Produzenten der Reihe nicht davon ab, fast jedes Jahr seit Sean S. Cunnighams Original einen neuen Film herauszubringen. Mit dem siebten Teil hatte man jedoch große Pläne, so wollte man ein Crossover mit Freddy Krueger machen, in welchem die beiden Killer gegeneinander antreten sollten, und einmal sogar einen Film produzieren, bei dem unter anderem Federico Fellini als Regisseur angeworben wurde. Letztlich fiel die Wahl auf John Carl Buechler, einen Regisseur, der einige Erfahrung im Bereich Spezialeffekte gesammelt hatte und als Macher von Filmen wie Trolls bekannt war. Von der versprochenen Qualität ist bei Freitag der 13. Teil VII – Jason im Blutrausch jedoch sehr wenig zu finden.
Spätestens von dem Moment an, wenn Jason aus seinem feuchten Grab entsteigt und wieder eine Machete in der Hand hat, spult Freitag der 13. Teil VII – Jason im Blutrausch jene Routine ab, die man aus den vorherigen Teilen bereits zur Genüge kennt. Im Gegensatz zu beispielsweise Freitag der 13.: Jason lebt fehlt jedoch der Humor fast völlig, auch wenn einige der Mordszenarien neben einem hohen Maß an Brutalität auch ein nicht geringes Maß schwarzen Humors beinhalten. Wenn Jason sein Opfer im eigenen Schlafsack aus dem Zelt zerrt und gegen einen Baum schleudert, wird der Killer immer mehr zu einer Comicfigur, die er rein äußerlich im Laufe der letzten Filme auch immer mehr wurde. Solche unterhaltsamen Elemente der Überzeichnung findet man Buechlers Film jedoch eher selten, nimmt sich dieser doch streckenweise viel zu ernst und ersetzt die Frankenstein-Elemente des letzten Films durch die übernatürlichen Fähigkeiten der Protagonistin, was zu einigen eher unfreiwillig komischen Momenten führt.
Jason gegen Carrie
Vermutlich inspiriert durch Brian de Palmas Carrie – Des Satans jüngste Tochter sowie die Romanvorlage Stephen Kings, ist die von Lar Park Lincoln gespielte Tina eine durchaus formidable Gegnerin für Jason. Auch wenn es Lincoln am nötigen Talent fehlt, das Dilemma ihrer Figur und die Schuldgefühle glaubhaft zu spielen, ist es auch das Drehbuch Daryl Haneys und Manuel Fidelios, das sich nicht entscheiden kann, wohin es will, was zu vielen Ungereimtheiten und abermals unfreiwillig komischen Szenen führt.
Was vielleicht als einziges Element überzeugt in diesem ansonsten indiskutablen Film ist Kane Hodders Darstellung als Jason Vorhees, die er in dem unvermeidlichen Freitag der 13. Teil VIII – Todesfalle Manhattan wiederholen sollte. Vor allem physisch ist dies eine der besten Darstellungen des Killers.
OT: „Friday the 13th Part VII: The New Blood“
Land: USA
Jahr: 1988
Regie: John Carl Buechler
Drehbuch: Daryl Haney, Manuel Fidello
Musik: Harry Manfredini, Fred Mollin
Kamera: Paul Elliott
Besetzung: Kane Hodder, Lar Park-Lincoln, Jennifer Banko, John Otrin, Susan Blu, Terry Kiser, Kevin Spirtas, Susan Jennifer Sullivan
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