Get Carter – Die Wahrheit tut weh
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Get Carter – Die Wahrheit tut weh

Inhalt / Kritik

Get Carter – Die Wahrheit tut weh
„Get Carter – Die Wahrheit tut weh“ // Deutschland-Start: 16. August 2001 (Kino) // 9. Januar 2003 (DVD)

In Las Vegas gilt Jack Carter (Sylvester Stallone) als einer der wohl zähsten Handlanger und Geldeintreiber, der immer wieder von der örtlichen Mafia zum Eintreiben von Schulden oder gar dem Eliminieren unliebsamer Zeitgenossen kontaktiert wird. Als er jedoch vom Tod seines Bruders Ritchie erfährt, zieht es ihn wieder in eine Heimat Seattle, wo er an dessen Beerdigung teilnimmt und auf Gloria (Miranda Richardson), Ritchies Ehefrau, sowie seine Nichte Doreen (Rachael Leigh Cook) trifft. Das Wiedersehen ist alles andere als harmonisch, hat Jack doch schon vor Jahren jeglichen Kontakt zu seiner Familie abgebrochen, was vor allem Gloria ihm zum Vorwurf macht. Von daher reagiert sie auch eher gereizt auf Jacks Nachforschungen zum Todes seines Bruders, der bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen und betrunken am Steuer seines Wagens gesessen haben soll.

Da auch Doreen Zweifel daran hat, meldet er sich bei seinen Auftraggebern in Las Vegas für einige Zeit ab und beginnt mit den Ermittlungen in Seattle, die ihn schon bald in die Unterwelt der Stadt führt, zum Kredithai Cliff Brumby (Michael Caine) sowie dem zwielichtigen Nachtklubbesitzer Cyrus Paice (Mickey Rourke). Immer mehr verdichten sich die Hinweise, dass Ritchie einem Pornoring auf die Schliche gekommen war und der Verbindung zu einem wohlhabenden Programmierer, der von Paice erpresst wird.

Stilisierter Schatten

Innerhalb der langen Karriere von Schauspieler Michael Caine gehört der in Deutschland als Jack rechnet ab bekannte Film zu jenen Titeln, die ihm in seiner britischen Heimat zum Starruhm verholfen haben. Da der Titel besonders unter Genrefans einen gewissen Kultstatus genießt, war Regisseur Stephen T. Kay anfangs etwas skeptisch, was die Idee einer Neuverfilmung anging, wurde aber, allein schon, weil es gelang Caines Unterstützung zu erhalten, letztlich umgestimmt. Mit Sylvester Stallone in der Hauptrolle wollte man an einigen Stellen dem Original treu bleiben, doch auch eigene Wege gehen, was Stallone entgegenkam, wollte dieser sich doch schon lange einmal vom Actiongenre etwas distanzieren und andere Rollen anstreben.

Von der Kritik wurde Get Carter – Die Wahrheit tut weh verrissen und vom Publikum seinerzeit eher gemieden, was den Film aus kommerzieller Hinsicht zu einem Flop machte. Als „stilisierter Schatten“ des Originals wurde seinerzeit Kays Film beschrieben, was zumindest in mancher Hinsicht durchaus zutreffend ist. Zum einen wäre da die moderne Ästhetik, welche, im Kontext der beginnenden 2000er Jahre, durchaus üblich für die Zeit war, und zu der neben Effekten wie Überblendungen auch schnelle Schnitte gehören. Was bei den Actionszenen, von denen es gar nicht einmal so viele im Film gibt, eine gewisse Dynamik verleiht, wirkt bisweilen fahrig, sodass man nicht so recht weiß, ob man nun eher in Richtung Action oder eher in Richtung Thriller wollte. Ein stärker bedachter Tonfall und Rhythmus hätten Get Carter sicherlich gut getan, funktionieren doch gerade die ruhigen Momente, in denen Carter detektivisch die Hintergründe des Todes seines Bruders aufklärt, durchaus gut.

Ein Mann der Ordnung

Genauso überzeugt Sylvester Stallone in der Hauptrolle als Anti-Held Carter. Der Ordnungsfanatiker, der sogar die Anordnung der Salz- und Pfefferstreuer auf einem Tisch korrigiert, steht im Kontrast zu jenem Menschen, der er schließlich wird, als er jenes Komplott aufdeckt, dem sein Bruder schließlich zum Opfer gefallen ist. In einer Stadt wie Seattle und in jenen Spelunken, in denen er sich bisweilen herumtriebt, wirkt er wie ein menschgewordener Widerspruch, was nicht selten in einigen der Dialoge thematisiert wird, die beispielsweise auf die „Las Vegas-Bräune“ Carters anspielen. David McKennas Drehbuch erzählt von einem Prozess der Entgleisung dieses Menschen, der die Ordnung liebt, aber das Chaos in seinem Herzen trägt wie auch die Dunkelheit, und dessen Gewaltausbrüche gegen Ende immer mehr zunehmen.

In Ansätzen kann man sehen, was aus Get Carter – Die Wahrheit tut weh hätte werden können, doch leider fehlt es der Regie an Mut und dem Drehbuch am nötigen langen Atem, um wirklich einen Eindruck beim Zuschauer zu hinterlassen.

Credits

OT: „Get Carter“
Land: USA
Jahr: 2000
Regie: Stephen T. Kay
Drehbuch: David McKenna
Musik: Tyler Bates
Kamera: Mauro Fiore
Besetzung: Sylvester Stallone, Miranda Richardson, Rachael Leigh Cook, Rhona Mitra, Johnny Strong, Mickey Rourke, Alan Cumming, John C. McGinley, Gretchen Mol, Michael Caine

Trailer

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"Get Carter – Die Wahrheit tut weh" ist eine Mischung aus Actionfilm und Thriller. Gute Ansätze gibt es in Stephen McKays Film, aber leider nicht den Willen, diese auch zu verfolgen, was man an der fahrigen Inszenierung merkt.
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