Junior 1994
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Junior (1994)

Inhalt / Kritik

Junior 1994
„Junior“ // Deutschland-Start: 15. Dezember 1994 (Kino) // 10. Mai 2013 (DVD/Blu-ray)

Sollte ihre Erfindung von Erfolg gekrönt sein, wäre das eine wissenschaftliche Sensation. Schon länger arbeiten Dr. Alex Hesse (Arnold Schwarzenegger) und Dr. Larry Arbogast (Danny DeVito) an meinem Mittel, welches die Gefahr von Fehlgeburten signifikant reduzieren soll. Dummerweise verbietet die zuständige Behörde jedoch ein Experiment an Menschen. Und als wäre das nicht schon ein herber Rückschlag, kündigt Dr. Noah Banes (Frank Langella) an, dass ihnen die Mittel entzogen werden und sie das Labor räumen müssen. Stattdessen soll dort nun Dr. Diana Reddin (Emma Thompson) ihre Forschungen betreiben. Um dennoch die Arbeit fortsetzen zu können, entschließen sich die beiden zu einem drastischen Schritt: Hesse soll sich selbst ein Ei einsetzen und damit zum Versuchsobjekt der eigenen Experimente werden. Das klappt deutlich besser als erwartet, hat dafür jedoch einige andere Komplikationen zur Folge …

Ein Traumteam in Schwierigkeiten

Eigentlich klang Junior nach einem Selbstläufer. Zweimal hatte Arnold Schwarzenegger schließlich schon mit Regisseur Ivan Reitman zusammengearbeitet, jeweils mit großem Erfolg: Sowohl Twins – Zwillinge (1988) als auch Kindergarten Cop (1990) waren Kassenhits, die ein Vielfaches ihrer jeweiligen Budgets wieder einspielten. Und auch Danny DeVito, der bei dem ersten Film die Rolle des unerwünschten Abfallbruders spielte, war wieder mit von der Partie. Bei einem solchen Traumteam konnte einfach nichts schiefgehen. Dachte man. Doch auch wenn die Komödie um einen schwangeren Mann letztendlich kein wirklicher Fehlschlag war, trotz einiger vernichtender Kritiken: Da durfte man sich deutlich mehr erhoffen.

Dabei ist die Grundidee so bescheuert, dass sie durchaus Potenzial gehabt hätte. Wenn ein Mann plötzlich schwanger wird, dann ist das eigentlich eine Steilvorlage, um richtig schön mit Geschlechterrollen zu spielen. Richtig viel ist in der Hinsicht hier aber nicht zu holen. Die relevanteste Passage bei Junior dreht sich noch um die Frage, wer über einen Körper bestimmen darf – ein klarer Verweis auf die in den USA bis heute scharf geführte Debatte um das Recht auf Abtreibung. An einer anderen Stelle geht es um die Frage, ob eine geschlechtsunabhängige Schwangerschaft für die Frauen ein Gewinn oder ein Verlust wäre. Das ist ein interessanter Gedanke, den das Drehbuchduo Kevin Wade (Rendezvous mit Joe Black) und Chris Conrad aber nicht weiter ausführt. Ob das nun auf mangelnde Kreativität oder mangelndes Interesse zurückzuführen ist, sei mal dahingestellt.

Gags aus der Klamottenkiste

Möglich, dass die beiden einfach nur Spaß haben wollten mit der Idee, anstatt sie irgendwie relevant machen zu wollen. Wäre legitim. Aber auch in der Hinsicht ist Junior eine Enttäuschung. Die meisten Gags beschränken sich darauf, dass jetzt ein Mann die typischen Begleitbeschwerden einer Schwangerschaft hat. Ob Rückenschmerzen, Essensgelüste oder Stimmungsschwankungen, da wird ein Klischee nach dem anderen abgearbeitet. Einfallsreich ist das nicht, so richtig lustig auch nicht. Und als der Film damit fertig ist, die Liste abzuarbeiten, muss Schwarzenegger ein Kleid und Perücke tragen. Denn Männer, die sich als Frauen verkleiden, gelten als lustig – siehe Mrs. Doubtfire – Das stachelige Kindermädchen, das ebenfalls in der Hinsicht ein bisschen einfältig war.

Und doch ist nicht alles schlecht. Schwarzenegger ist eine Idealbesetzung für die Rolle, wenn er als naives Genie in seinem eigenen Körper verloren zu sein scheint. Außerdem sind im englischen Original ein paar amüsante Momente dabei, wenn er sich irgendwelche Fantasiedeutsch-Begriffe ausdenkt.  Überhaupt ist das Ensemble natürlich erstklassig. Reitman (Ghostbusters – Die Geisterjäger) hatte zudem fast immer ein Händchen dafür, wie er seine Schauspieler und Schauspielerinnen zusammenführen konnte. Zusammen mit der dargestellten Lebensfreude und dem Optimismus inmitten des Chaos’ kommt da am Ende schon eine nette Komödie zusammen, welche zudem einen gewissen nostalgischen Charme hat – man merkt ihr zu jeder Zeit an, dass sie aus den 90ern stammt. Ein Klassiker ist diese etwas biedere Albernheit jedoch kaum.

Credits

OT: „Junior“
Land: USA
Jahr: 1994
Regie: Ivan Reitman
Drehbuch: Kevin Wade, Chris Conrad
Musik: James Newton Howard
Kamera: Adam Greenberg
Besetzung: Arnold Schwarzenegger, Danny DeVito, Emma Thompson, Frank Langella, Pamela Reed

Bilder

Trailer

Filmpreise

Preis Jahr Kategorie Ergebnis
Academy Awards 1995 Bestes Lied Carole Bayer Sager, James Newton Howard, James Ingram, Patty Smyth Nominierung
Golden Globes 1995 Bester Hauptdarsteller (Komödie oder Musical) Arnold Schwarzenegger Nominierung
Beste Hauptdarstellerin (Komödie oder Musical) Emma Thompson Nominierung
Bestes Lied Carole Bayer Sager, James Newton Howard, James Ingram, Patty Smyth Nominierung

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„Junior“ lockt mit einem erstklassigen Ensemble und einer schön bescheuerten Idee: Was wenn ein Mann schwanger würde? So richtig überzeugend ist das Ergebnis aber nicht, da das Drehbuch kaum Gags findet, die über die üblichen Schwangerschaftsklischees hinausgehen. Das ist dann zwar nett, mehr aber auch nicht.
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