Mystère: Victorias geheimnisvoller Freund Netflix
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Mystère: Victorias geheimnisvoller Freund

Inhalt / Kritik

Mystère: Victorias geheimnisvoller Freund Netflix
„Mystère: Victorias geheimnisvoller Freund“ // Deutschland-Start: 24. Dezember 2021 (Netflix)

Seit dem Tod ihrer Mutter hat sich die achtjährige Victoria (Shanna Keil) sehr zurückgezogen und spricht seit Längerem kein Wort mehr. Das ändert sich erst, als ihr Vater Stéphane (Vincent Elbaz) mit ihr in die Berge zieht, wo sie ein neues Leben beginnen wollen. Denn dort treffen sie auf den alten Schäfer Bruno (Tchéky Karyo), der ihr einen kleinen Welpen namens Mystère anvertraut. Durch die Freundschaft zu dem Tier beginnt das Mädchen wieder aufzublühen und sogar auch zu sprechen. Die Familie steht davor, endlich wieder ihr Glück zu finden. Doch dann eröffnet ihnen Anna (Marie Gillain), dass es sich bei dem jungen Tier nicht wie gedacht um einen Hund handelt. Vielmehr stellt sich Mystère als Wolf heraus, was schnell zu einem Problem wird, da die dort lebenden Schäfer um ihre eigenen Tiere fürchten müssen …

Mehr Lebensmut mit einem Wolf

Wenn zu Weihnachten Filme veröffentlicht werden, fallen diese meistens in eine von zwei Kategorien. Entweder es handelt sich um Liebeskomödien, welche das Fest der Liebe ganz wörtlich verstehen. Alternativ dürfen es auch Geschichten sein, die sich an ein jüngeres Publikum bzw. Familien richten. Mystère: Victorias geheimnisvoller Freund ist ein Beispiel für Letzteres. Um einen wirklichen Weihnachtsfilm handelt es bei dem französischen Netflix-Film nicht. Zwischendurch liegt mal Schnee, Weihnachten selbst wird auch angesprochen. Im Mittelpunkt steht aber das Schicksal der jungen Victoria, die schwer unter dem Verlust ihrer Mutter zu leiden hat und erst durch die Freundschaft zu einem Tier wieder zurück ins Leben findet.

Das ist als Thema auch nicht origineller, als es die ganzen RomComs mit. Vor einem halben Jahr erzählte Mein Freund Poly, ein weiterer französischer Familienfilm, eine ähnliche Geschichte. Dort war es ein Pony, das einem Mädchen zu neuem Lebensmut verhilft. Aber auch der Vergleich zu Bruno bei den Wölfen bietet sich bei Mystère: Victorias geheimnisvoller Freund an. Dieser erzählte von einem niederländischen Junge, der im Wald einen Wolf trifft und damit nicht nur der Natur näherkommt, sondern auch einen Freund findet. Das wiederum ist den Menschen nicht ganz geheuer, schließlich ist der Wolf – zumindest nach volkstümlicher Ansicht – ein gerissenes und blutrünstiges Monster. Erst langsam setzt sich die Erkenntnis durch, dass Wölfe für den Menschen normalerweise keine Gefahr darstellen und diesem eher aus dem Weg gehen, sofern möglich.

Netter Film für die Familie

Mystère: Victorias geheimnisvoller Freund ist damit nicht allein die Geschichte einer Freundschaft, sondern auch ein Plädoyer für mehr Toleranz und einen friedlichen Umgang mit der Natur. Schön ist dabei, dass der Film nicht einseitig die Wolfgegner verurteilt. Vielmehr macht er deutlich, dass dieser Interessenskonflikt nicht so einfach zu lösen ist, wie es ein kleines Mädchen gern hätte. Wenn ein Schäfer die Hälfte seiner Schafe verliert, dann reichen glänzende Kinderaugen als Argument nicht aus. Da heißt es, einen Kompromiss zu finden, der für beide Seiten irgendwie möglich ist. Und der sieht hier nicht so aus, dass wie bei einem Puzzlespiel plötzlich alles ganz wunderbar ineinander passt. Erwachsenwerden bedeutet für Victoria, sich mit weniger schönen Erfahrungen auseinanderzusetzen und diese zu akzeptieren lernen.

Bei Mystère: Victorias geheimnisvoller Freund führt das dazu, dass sich schöne und rührende Momente mit traurigen abwechseln. Die Mischung stimmt, das funktioniert alles. Es gelingt dem Film aber nicht so recht, sich aus der Masse thematisch ähnlicher Werke irgendwie hervorzutun. Klar ist unser Titelwolf putzig anzusehen. Wer dafür empfänglich ist, der darf allein deshalb schon knapp anderthalb Stunden zusehen, wie sich ein kleines Mädchen und ein junges Tier tollen und finden. Man sollte nur eben nicht mehr erwarten als das. Das Familiendrama beschränkt sich auf eher oberflächliche Nettigkeiten, welche die Zuschauer und Zuschauerinnen verwöhnen sollen, ohne diese groß zu fordern. Zusammen mit den schönen Bildern der französischen Berglandschaft kommt da genug zusammen, wofür man es sich mit dem Nachwuchs auf dem Sofa gemütlich machen kann. Mehr als das ist es aber nicht.

Credits

OT: „Mystère“
Land: Frankreich
Jahr: 2021
Regie: Denis Imbert
Drehbuch: Denis Imbert, Mathieu Oullion, Rémi Sappe, Stéphanie Vasseur
Musik: Armand Amar
Kamera: Fabrizio Fontemaggi
Besetzung: Vincent Elbaz, Marie Gillain, Éric Elmosnino, Tchéky Karyo

Bilder

Trailer

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„Mystère: Victorias geheimnisvoller Freund“ ist ein Familienfilm um ein traumatisiertes Mädchen, das mithilfe eines Wolfes zurück ins Leben findet. Das ist ganz nett, beinhaltet auch ein Plädoyer für einen friedvollen Umgang mit der Natur. Auch die schönen Bilder gefallen. So richtig viel Substanz hat das hier aber nicht.
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