The Core – Der innere Kern
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The Core – Der innere Kern

Inhalt / Kritik

The Core – Der innere Kern
„The Core – Der innere Kern“ // Deutschland-Start: 3. April 2003 (Kino) // 15. Mai 2005 (DVD)

Als es auf der ganzen Welt zu sonderbaren Ereignissen kommt, steht die Wissenschaft zunächst vor einem Rätsel. Was genau geht da vor sich? Erst Dr. Joshua Keyes (Aaron Eckhart) kommt auf die ebenso unglaubliche wie erschreckende Erklärung: Der Kern der Erde hat aufgehört sich zu drehen, weshalb das Magnetfeld durcheinandergeraten ist. Wenn nicht schnell eine Lösung für dieses Problem gefunden wird, bedeutet dies das Ende allen Lebens. Aber vielleicht gibt es noch einen Ausweg: Wenn sich ein High-Tech-Fahrzeug mit einem speziellen Bohrkopf bis zum Kern durchkämpfen und dort eine nukleare Explosion auslösen könnte, könnte man den Kern wieder in Gang bringen. Und so macht sich der Wissenschaftler gemeinsam mit Pilotin Rebecca Childs (Hilary Swank), den Kollegen Dr. Conrad Zimsky (Stanley Tucci), Dr. Ed Brazzelton (Delroy Lindo) und Dr. Serge Leveque (Tchéky Karyo) sowie Astronaut Robert Iverson (Bruce Greenwood) auf den langen Weg zum Mittelpunkt der Erde …

Einfach mal das Problem wegbomben

Es geht doch nichts über eine schöne kleine Katastrophe, um beim Publikum große Spannung zu erzeugen. Dabei sind in Filmen der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Da kommen reale Naturkatastrophen wie Vulkanausbrüche zum Einsatz (Ashfall). Große Beliebtheit genießen auch Objekte aus dem All, die auf die Erde herabregnet, wie zuletzt etwa in Greenland. Und wenn die Katastrophe nicht bei den Menschen stattfindet, dann müssen diese eben zur Katastrophe reisen – siehe beispielsweise Sunshine, bei dem eine erkaltete Sonne mittels atomarer Bomben wieder angefeuert werden soll. Offensichtlich scheint das in gewissen Kreisen eine Antwort auf alles zu sein. Denn einige Jahre zuvor setzte man in The Core – Der innere Kern auf dieselbe Allzweckwaffe. In der Hinsicht scheinen sich die Sonne und der Erdkern also sehr ähnlich zu sein.

Das darf man entweder als komisch oder als verstörend empfinden. Und natürlich als absoluten Quatsch. In der Hinsicht sollte man ohnehin nicht wirklich etwas erwarten. Dass in Hollywoodfilmen ein recht freier Umgang mit Naturgesetzen oder wissenschaftlicher Arbeit gepflegt wird, ist kein Geheimnis. Erlaubt ist, was der Geschichte dient. Sinn oder Realismus stehen da im Vergleich eher weiter unten auf der Prioritätenliste. The Core – Der innere Kern operiert da aber noch einmal auf einem ganz anderen Level, wenn mit ernstem Gesichtsausdruck ein Unsinn nach dem anderen verzapft wird. Tatsächlich landete der unterirdische Science-Fiction-Katastrophenfilm bei einer Umfrage unter Hunderten von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen nach dem schlechtesten Wissenschaftsfilm auf Platz eins.

Ein Mission wie (fast) jede andere

Im Gegensatz zu der Kreativität, wenn es darum geht, wissenschaftliche Phänomene zu ersinnen, ist The Core – Der innere Kern bei der eigentlichen Geschichte nur wenig einfallsreich. Schon das Grundprinzip, dass eine handverlesene Gruppe speziell gebildeter oder trainierter Menschen eine Mission starten, an deren Ende die Rettung der Welt steht, ist nicht gerade das frischeste. Der eigentliche Ablauf dieser Mission ist ebenso langweilig. So wie praktisch immer wird die Crew unterwegs auf unerwartete Hindernisse stoßen und muss sich spontan Lösungen ausdenken. Das geht zwangsläufig mit Verlusten einher: Man weiß hier schon, bevor es hinunter in die Tiefe geht, dass nur ein Teil der Besatzung am Ende wieder oben rauskommen wird. Man ahnt zudem ziemlich genau, wer die Glücklichen sein werden und wen es unterwegs erwischt. Dabei ist es nicht einmal schade um die Verblichenen. Dafür sind sie zu langweilig.

Nun ist der Inhalt bei einem Katastrophenfilm tendenziell oft nicht übermäßig erwähnenswert. Umso wichtiger ist, was aus diesem Inhalt gemacht wird. Zumindest teilweise sieht es da besser aus. Die Optik selbst ist zwar nicht das Gelbe vom Ei, die 85 Millionen US Dollar teure Produktion war seinerzeit schon nicht der große Hingucker. Mit den Jahren ist das nicht unbedingt besser geworden, es trägt eher zu der unfreiwilligen Komik dieses Untergrund-Trashs bei. Dabei ist der Einstieg noch relativ stimmungsvoll, wenn sich Regisseur Jon Amiel (Copykill, Sommersby) um die eigenartigen Ereignisse kümmert. Einige Passagen sind später auch so grotesk, dass man durchaus fasziniert von diesen sein darf. Zusammen mit der prominenten Besetzung, bei der zumindest Stanley Tucci als überzeichneter Wissenschaftler und DJ Qualls als Hacker-Nerd den passenden Ton treffen, gibt es da schon das eine oder andere Argument, warum man hier mal reinschauen kann. Aber es ist dann doch mehr eine in die Jahre Kuriosität als ein tatsächlich packendes Abenteuer.

Credits

OT: „The Core“
Land: USA
Jahr: 2003
Regie: Jon Amiel
Drehbuch: Cooper Layne, John Rogers
Musik: Christopher Young
Kamera: John Lindley
Besetzung: Aaron Eckhart, Hilary Swank, Delroy Lindo, Stanley Tucci, Tchéky Karyo, Bruce Greenwood, DJ Qualls, Alfre Woodard

Trailer

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In „The Core – Der innere Kern“ soll eine Gruppe von Wissenschaftlern den Erdkern mithilfe von Atombomben wieder in Gang setzen. Die Geschichte ist an vielen Stellen hanebüchen, die Optik bescheiden, auch beim Ablauf des Abenteuers sollte man die Erwartungen ganz weit nach unten schrauben. Wer das kann, findet hier einen Katastrophenfilm, der zwischen grotesk und langweilig schwankt.
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