Als Vincent Reikker (Louis Mandylor) und sein Team im Auftrag des Waffenhändlers Karl Kess (Michael Paré) nach Tschernobyl geschickt wird, ahnt er noch nicht, worauf er sich da eingelassen hat. Eigentlich wollten sie lediglich eine Waffenlieferung sicherstellen, die sich dort befinden soll. Stattdessen stehen er, Gergori (Oleg Taktarov), Dax (Jason Earles), Shiro (Dan Southworth), Blackwood (Richard Alan Reid) und Valkyrie (Natassia Malthe) aber plötzlich humanoiden Kampfdroiden gegenüber, die auf sie Jagd machen. Während ihnen dämmert, dass sie jemand in eine Falle gelockt hat, müssen sie nun gegen einen übermächtigen Feind bestehen, wenn sie das Areal lebend wieder verlassen wollen …
Im Kampf gegen die Technik
Auch wenn der Titel das irgendwie nahelegt, es geht in Battle Drone gar nicht um die unbenannten Kampfdrohnen, die in kriegerischen Auseinandersetzungen eine immer größere Rolle spielen. Stattdessen zeigt schon das Cover, was die mutigen Männer und Frauen in Tschernobyl erwartet: bedrohliche Androiden, komplett in Schwarz gehalten, sieht man einmal von den leuchtend roten Augen ab. Solche Kampfgestalten finden sich im Science-Fiction-Genre natürlich immer mal wieder. Terminator und Co. lassen grüßen. Der Film spielt dabei jedoch nicht in einer fernen Zukunft, in der unheimliche Technologien das Leben aller völlig auf den Kopf gestellt haben. Stattdessen handelt es sich hier um einen mehr oder weniger gegenwärtigen Actionfilm.
Das Setting Tschernobyls spielt ebenfalls keine Rolle. Anfangs wird noch darüber gelästert, wenn jemand aus dem Team mit dem Namen nichts anfangen kann, die Bildung also offensichtlich eher begrenzter Natur ist. Danach wird der historische Ort lediglich als heruntergekommene Kulisse genutzt. Der Verweis auf die vergangene Nuklearkatastrophe bietet sich eigentlich an, um eine gespenstische Atmosphäre zu erzeugen. Hier reicht es nur für ein paar alte Hallen. Battle Drone musste schließlich mit einem überschaubaren Budget gedreht werden, da bleibt nicht viel übrig für aufwendige Schauplätze. Sonderlich viel sollte man von der Optik daher nicht erwarten, das ist alles schon sehr austauschbar und hat mehr von einem Paintball-Nachmittag als einem wirklichen Kriegsschauplatz.
Zeitlupe in Dauerschleife
Damit das Publikum aber trotzdem etwas zu sehen bekommt, setzt Regisseur und Drehbuchautor Mitch Gould auf Zeitlupenaufnahmen. Solche werden immer mal wieder gern in Actionfilmen zu Hilfe gerufen, wenn es besonders dramatisch oder stylisch werden soll. Kann man machen, zwischendurch, so ein bisschen als Auflockerung. Oft wird dieses Stilmittel aber derart penetrant eingesetzt, dass die potenziell positive Wirkung ins Gegenteil umschlägt. So auch bei Battle Drone, das schon sehr exzessiv und ohne jegliches Flair auf solche plumpen Mittel zurückgreift. Auch sonst fehlten nennenswerte Ideen, wie man den Dauerkampf irgendwie ansprechend in Szene setzen könnten. Da sieht alles immer gleich aus, weswegen der anfangs noch ordentliche Ersteindruck immer mehr der Ernüchterung Platz macht. Und der Langeweile.
Inhaltlich darf man sich von diesem B-Movie ohnehin nichts erhoffen. Die Geschichte ist so dünn, dass sie auf Papier kaum zu sehen ist. Im Film sowieso nicht. Die Dialoge wurden vermutlich auch aus Budgetgründen aus der Mülltonne gefischt. Manchmal wird das schon so unfreiwillig komisch, dass man dabei fast schon Spaß hat. Aber eben nur fast. Battle Drone ist einer dieser Filme, die so langweilig sind, dass man sich im Anschluss selbst irgendwie leer fühlt. Man kann sich nicht einmal wirklich darüber ärgern, weil dem Film jegliches kontroverses Element abgeht – allenfalls die irgendwie inkompetenten Gegner können ein Grund zur Verärgerung sein. Ansonsten wurde nur ein bisschen mit der Schablone rumgespielt, ohne große Ambitionen oder ein klar zu erkennendes Talent. Wer auf Zeitlupenkrach steht, kann es natürlich trotzdem versuchen. Oder es eben bleiben lassen.
OT: „Battle Drone“
Land: USA
Jahr: 2018
Regie: Mitch Gould
Drehbuch: Mitch Gould
Musik: Corey Macfadyen
Kamera: Stephen Chandler Whitehead
Besetzung: Louis Mandylor, Oleg Taktarov, Jason Earles, Dan Southworth, Richard Alan Reid, Natassia Malthe, Dominique Swain, Michael Paré
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