Chucky
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Chucky – Staffel 1

Inhalt / Kritik

Chucky
„Chucky – Staffel 1“ // Deutschland-Start: 19. Januar 2022 (SYFY/Sky Ticket)

Seit vielen Jahren schon ist für den vierzehnjährigen Jack Wheeler (Zackary Arthur) das Leben mit seinem Vater immer schwieriger geworden, was noch verschärft wird durch seine Leidenschaft für Kunst und seine neueste Skulptur, für die er seit einigen Wochen Puppen sammelt. Bei einem Garagenverkauf in der Nachbarschaft findet Jack eine noch gut erhaltene Good Guy-Puppe, die den Namen Chucky trägt, und welche wie gemacht ist für sein Projekt. Nach einem angespannten Dinner mit seinem Onkel, in dessen Verlauf sein Cousin Junior (Teo Briones) immer wieder Anspielungen auf Jacks seltsames Hobby und dessen Sexualität macht, kommt es zu einem Bruch zwischen Vater und Sohn. Auch in der Highschool verläuft es alles andere als friedlich für den Jugendlichen, denn nicht nur Junior, sondern auch dessen Freundin Lexy (Alyvia Alyn Lind), die innerhalb der Schülerschaft sich großer Beliebtheit erfreut, haben sich Jack als Zielscheibe für Mobbing und andere Attacken ausgesucht. Doch schon bald ist die Aufmerksamkeit nicht mehr nur auf Jack, sondern auf mehreren seltsamen Vorkommnissen, die irgendwie in Zusammenhang mit der Puppe zu stehen scheinen.

Mehr als nur eine Puppe

Schon seit vielen Jahren treibt die Mörderpuppe Chucky ihr Unwesen, sodass es nicht sonderlich überraschte, als eine Serie über das besessene Spielzeug in Arbeit war, die seit einigen Tagen nun auch beim Streamingkanal SYFY zu sehen ist. Den Grundstein für die Serie legte niemand geringeres als Don Mancini, Drehbuchautor des ersten Teils von 1988, der eine Geschichte machen wollte, die sich an die nunmehr sieben Teile umfassende Filmreihe anlehnt und diese um einige neue Aspekte bereichert. Dafür gelang es ihm, viele bekannte Gesichter der vorherigen Filme, darunter Schauspielerin Jennifer Tilly und Darsteller Alex Vincent, zu überzeugen, ihre einstigen Rollen zu übernehmen, sondern auch Schauspieler Brad Dourif zu überreden, noch einmal der Mörderpuppe seine Stimme zu geben.

Während Lars Klevbergs Child’s Play (2019) einen Neustart der Geschichte um die mordende Puppe begann, der von Kritik und Publikum eher verhalten aufgefasst wurde, ignoriert die Serie nunmehr diesen Beitrag völlig und schließt nahtlos an Don Mancinis Cult of Chucky an. Somit hält sich die Serie nicht lange mit der Genese der Mörderpuppe auf, sondern zeigt im Gegenteil schnell an, wie die düstere Legende um diese sowie deren Symbiose mit dem Serienmörder Charles Lee Ray das Leben der Menschen in der kleinen Gemeinde Hackensack bis heute beeinflusst. Dabei glänzt die Puppe, erst recht durch die charismatische Stimme Brad Dourifs im Original, durch ihren bitterbösen Witz sowie ihre Kreativität, wenn es um die Beseitigung einiger unliebsamer Zeitgenossen geht, die ihr im Wege stehen. Diese Mischung aus schwarzem Humor und Brutalität wird noch einiges hinzugegeben, wenn Chucky beispielsweise immer mehr zu einem Verführer zu schrecklichen Taten wird, auf die Schwachstellen von Menschen anspielt oder diese durch psychologischen Druck zu Morden überreden will. Gerade diese Aspekte machen den Reiz der acht Folgen der ersten Staffel von Chucky aus, neben den vielen Verweisen auf die vorherigen Teile der Filmreihe, was vor allem Fans freuen wird.

Coming of Rage

Angepriesen als eine „coming of rage story“ erzählt Chucky auch von den dunklen Seiten einer nach außen hin heil wirkenden Gemeinde. Bereits in seinem ersten Auftritt, getarnt als Jacks Bauchrednerpuppe, hält Chucky sich keinesfalls zurück und feuert eine ganze Tirade an Beleidigungen und peinlichen Enthüllungen über die Figuren ab, die sichtlich konsterniert nur das Schlimmste verhindern wollen. Die Vermischung mit dem Genre des High-School-Films oder Teenagerdramas spielt an auf Themen wie unterdrückte Sexualität und Sehnsüchte, die für einen manipulativen Serienkiller naturgemäß ein gefundenes Fressen sind. Die Spannung der Serie speist sich so aus der Steigerung des Grades an Manipulation, bis jemand seinem inneren Drang nachgibt und der Mörderpuppe etwas Arbeit abnimmt.

Unterhaltsam und sehenswert bleibt die Serie auch durch ihr Ensemble. Der durch Serien wie Stranger Things bekannte Zackary Arthur ist dabei in erster Linie zu nennen, spielt er doch sehr überzeugend einen Heranwachsenden, der im Versuch, sich selbst zu finden und es allen recht zu machen, zu zerbrechen droht. In ihrer Nebenrolle als Lexy weiß auch Alyvia Alyn Lind einige Akzente zu setzen.

Credits

OT: „Chucky“
Land: USA
Jahr: 2021
Regie: Don Mancini, Dermot Downs, Leslie Libman, Samir Rehem, Jeff Renfroe
Drehbuch: Don Mancini, Harley Peyton, Nick Zigler, Sarah Acosta, Mallory Westfall, Kim Garland, Rachael Paradis, Isabella Gutierrez
Musik: Joseph LoDuca
Kamera: Colin Hoult
Besetzung: Zackary Arthur, Bjorvin Arnarson, Alyvia Alyn Lind, Teo Briones, Brad Dourif, Devon Sawa, Lexa Diog, Carina Battrick

Bilder

Trailer

https://www.youtube.com/watch?v=6-1pJyI4sLg

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"Chucky" ist eine kurzweilige und sehr unterhaltsame Serie, welche die Geschichte um die Mörderpuppe weiterstrickt. Dem Team um Don Mancini gelingt der für die Reihe typische Mischung aus schwarzem Humor und Horror, mit vielen bekannten Darstellern sowie vielen neuen Gesichtern.
Leserwertung17 Bewertungen
4.5
7
von 10