Carl Allen (Jim Carrey) ist ein notorischer Nein-Sager. Egal ob es sich um einen Konzertbesuch mit den Freunden, die Verlobungsparty des besten Kumpels Peter (Bradley Cooper) oder alle weiteren Einladungen handelt, die Antwort ist jedes Mal ein stures Nein! Als er sich eines Tages jedoch zu dem Besuch eines Motivationsseminars entscheidet, verändert sich sein Leben von Grund auf. Aus dem kategorischen Nein! wird daraufhin ein euphorisches Ja! – zu allem und Jedermann. Als er nicht viel später die hübsche Allison (Zooey Deschanel) kennenlernt, folgt eine abenteuerliche Zeit des „geheilten“ Griesgrams.
Ja ist das neue Nein!
In Zeiten von „Meine größte Schwäche ist, dass ich nicht Nein sagen kann“, wählt Peyton Reed (Ant-Man) das absolute Gegenteil. Ja zum Gitarren spielen, ja zum Koreanisch lernen, ja zu einem Bungeesprung (den Carry sogar selbst unternahm) und ja zu einem Gespräch mit Sektenanhängern – alles wird nun mitgenommen, sogar total skurrile Momente. Das bietet nicht nur jede Menge Unterhaltung und einen Lacher nach dem anderen, sondern zeigt uns auch einmal, wie eine solche Welt überhaupt aussehen würde. Durch Spontanausflüge, eine neue romantische Beziehung und jede Menge Freude, die wiederum mit den Mitmenschen geteilt wird, ergibt sich dadurch ein recht romantisches Weltbild. „Die Welt ist ein Spielplatz, viele haben das jedoch vergessen“ heißt es da beispielsweise an einer Stelle. Bald wird Carl jedoch von der echten Welt eingeholt und so zeigt sich, die Welt ist eben doch nicht das rosarote Märchenland, wie es in der ersten Hälfte portraitiert wird. Der Ja-Sager ist damit nicht sehr viel anders als vergleichbare Komödien, die in vielen Fällen ebenso einen Funken Ernsthaftigkeit in sich tragen.
Die Coaches von heute
Interessanterweise erinnert der Motivationsredner Terrence Bundley (Terence Stamp) an die Coaches oder Instagram-Stars von heute. Ja zum Produktkauf ist nur eine Parallele, die man hier herstellen könnte, worüber es mittlerweile selbst Bücher gibt – man denke nur an Wolfgang M. Schmitts Buch Influencer. Schaut man aber etwas genauer hin, so fällt einem schnell auf, dass Der Ja-Sager die Motivationsredner als selbsternannte Gurus ordentlich durch den Kakao zieht. Sie haben zwar sicherlich nicht gänzlich Unrecht, aber am Ende muss selbst Bundley ein wenig zurückrudern und offenbart eine grandiose Erkenntnis: zu allem Ja sagen, ist nicht die Lösung. Wer hätte das schon erwartet. In Relation zur Gesamtlaufzeit mit 100 Minuten bleibt Reeds Werk aber eine typische Komödie, da man gefühlt nur ein Bruchteil der Zeit Ernsthaftigkeit geboten bekommt. Jim Carrey, der eine fast schon Oscar-würdige Performance abliefert, setzt dem ganzen schlussendlich die Krone auf. Zumindest hat es zu seiner Zeit (2009) für einen MTV Movie Award für die beste komödiantische Darstellung gereicht. Das ist aber schließlich auch das Mindeste.
Comedy von damals
Obwohl der Kinostart schon beachtliche 13 Jahre her ist, so ist Der Ja-Sager dennoch gut gealtert oder besser gesagt: Er übersteht prächtig den Lauf der Zeit. Damals sah die Filmlandschaft aber auch noch anders aus und gerade mit Jim Carrey Filmen ließ sich eine Menge Kohle machen – ganze 223 Millionen US-Dollar spielte Reeds Werk weltweit ein. Ein weiteres Beispiel – Der Dummschwätzer spielte mehr als 300 Millionen ein, Bruce Allmächtig sogar fast 500 Millionen. Als Kinder ihrer Zeit sind diese Filme aber tatsächlich besser als viele Neuproduktionen, da Carrey in den Rollen von amerikanischen Mittelstandsmännern eine einmalige Authentizität versprüht. Schaut man jedoch auf die heutigen Filme mit Carrey (Sonic the Hedgehog), so sehnt man sich schon ein wenig nach den alten Filmen zurück.
OT: „Yes Man“
Land: USA
Jahr: 2008
Regie: Peyton Reed
Drehbuch: Nicholas Stoller, Jarrad Paul, Andrew Mogel
Vorlage: Danny Wallace
Musik: Mark Oliver Everett, Lyle Workman
Kamera: Robert D. Yeoman
Besetzung: Jim Carrey, Zooey Deschanel, Bradley Cooper, John Michael Higgins, Rhys Darby, Terence Stamp
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