Bei einem Überfall auf eine Software-Firma wird deren Geschäftsführer Jens Schubeck ermordet, dessen Geschäftspartner Dominik Winder (Niklas Kohrt) jedoch geschont und lediglich angekettet. Das wiederum macht den Staatsanwalt Bernd Reuther (Rainer Hunold), Hauptkommissarin Kerstin Klar (Fiona Coors) und Oberkommissar Max Fischer (Max Hemmersdorfer) irgendwie misstrauisch. Was genau ist da vorgefallen? Und wie viel wussten die beiden Ehefrauen? Als sich dann auch noch die Unterwelt-Anwältin Paula Olafson (Bettina Lamprecht) einschaltet, ist klar, dass an der Sache mehr dran sein muss. Dabei ist vor allem Fischer gefragt, der seine Kontakte aus der Zeit als Undercover-Polizist reaktivieren kann und damit ein hohes Risiko eingeht …
Der Krimi-Dauerbrenner geht in die nächste Runde
Auch wenn Der Staatsanwalt nicht ganz das biblische Alter vom Tatort oder Polizeiruf 110 erreicht, stolz sein dürfen die Verantwortlichen trotzdem. Seit 2005 wird die ZDF-Krimiserie inzwischen ausgestrahlt. Auf 16 Staffeln bringt sie es mit insgesamt 95 Folgen. Nun geht die 17. Staffel an den Start, wie schon bei einigen anderen zuvor macht ein Fall in Spielfilmlänge den Auftakt. Nach Tödliches Dickicht wird es aber regulär weitergehen. Am Personal hat sich auch nichts geändert. Oberstaatsanwalt Bernd Reuther, dem die Serie ihren Titel verdankt, ist wie erwartet mit dabei. Ebenso Hauptkommissarin Kerstin Klar, die gemeinsam mit ihm vor nunmehr 17 Jahren an den Start ging. Und auch Max Fischer, der seit Staffel 15 Teil des Teams ist, mischt wieder kräftig mit.
Das Konzept wurde sowieso nicht geändert, man will langjährige Fans schließlich nicht verunsichern. Das bedeutet, dass Reuther auch weiterhin bei den Ermittlungen ziemlich stark involviert ist. Tatsächlich gibt es relativ wenige Stellen, bei denen deutlich wird, dass es sich bei ihm eben nicht um einen Polizisten handelt, sondern einen Vertreter der Rechtspflege. Verfolgungsjagden oder andere brisante Situationen gibt es mit ihm natürlich nicht. Ganz so weit will man dann doch nicht gehen, dafür hat man in Der Staatsanwalt: Tödliches Dickicht ja das „richtige“ Polizeiduo. Dennoch verschwimmen da schon einmal ein wenig die Grenzen, wenn es darum geht, die Täter zu überführen und die Hintermänner dingfest zu machen. Da verfolgen sie alle dasselbe Ziel.
Alles klar und doch nicht
Etwas ungewöhnlich bei Der Staatsanwalt: Tödliches Dickicht ist, dass der Rätselfaktor irgendwie geteilt ist. Die Geschichte selbst ist schon ein wenig verworren. Dem Titel der Folge entsprechend gibt es da eine Reihe von Leuten, die involviert sind und die sich gegenseitig in den Rücken fallen. Nicht nur für die ermittelnden Figuren ist es eine kleine Herausforderung, im Überblick zu behalten, wer da mit wem zusammenhängt und wer wen betrogen hat. Moralisch flexibel sind sie schließlich alle. Und doch fällt das nicht so wirklich unter die Kategorie Whodunnit, da man hier ziemlich genau weiß, wer die Verbrecher sind. Auch wenn es dabei schon noch die eine oder andere Wendung gibt: Es wird kein Geheimnis draus gemacht, wo die Täter zu suchen sind.
Vielmehr liegt der Fokus daraus, wie diese Verbrecher zu überführen sind. An der Stelle bekommt Max Fischer dann auch mal die Gelegenheit zu zeigen, was in ihm steckt. Durch seine Undercover-Aktivitäten, die ihn in die Höhle des Löwen – oder der Löwen – führt, wird der Krimi mit Thrillerelementen angereichert. Dass das Ganze für ihn böse ausgehen könnte, werden wohl die wenigsten Zuschauer und Zuschauerinnen erwarten. Sowas macht man nicht, vor allem zu Beginn einer neuen Staffel. Aber es werden daraus doch ein paar brisante Szenen gewonnen, die dem Film nicht schlecht stehen. Der Staatsanwalt: Tödliches Dickicht markiert so einen soliden Auftakt für die neuen Fälle des Trios, der sicher nicht dazu geeignet ist, neue Fans zu gewinnen. Aber es reicht für einen Freitagabend.
OT: „Der Staatsanwalt: Tödliches Dickicht“
Land: Deutschland
Jahr: 2022
Regie: Constanze Knoche
Drehbuch: Mike Bäuml
Musik: Ludwig Eckmann
Kamera: Aljoscha Hennig
Besetzung: Rainer Hunold, Fiona Coors, Max Hemmersdorfer, Astrid Posner, Heinrich Schafmeister, Bettina Lamprecht, Dirk Martens, Michael Pink, Niklas Kohrt
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