Monsters of Man

Monsters of Man

Inhalt / Kritik

Monsters of Man
„Monsters of Man“ // Deutschland-Start: 22. Januar 2022 (Sky Ticket) // 27. Mai 2022 (DVD/Blu-ray)

Die Ausgangsbedingungen waren ideal, zumindest dachte Major Robert Green (Neil McDonough) das. Der Dschungel an der Grenze zwischen Kambodscha und Vietnam soll eine Art Testzentrum sein für den Einsatz von Kampfrobotern. Denn dort laufen ohnehin nur Drogengangs oder andere Leute herum, auf die man dankend verzichten kann. Dummerweise taucht dort aber auch eine Gruppe von Medizinstudierenden auf, die eigentlich der lokalen Bevölkerung helfen wollen. Für Green ist das ungünstig, schließlich ist seine Operation nicht ganz legal und genehmigt. Insofern ist klar: Die Zeugen müssen weg, sofort. Zu deren Glück ist aber auch Mason (Brett Tutor) vor Ort, ein ehemaliger Soldat, der ihnen auf der Flucht vor den Robotern zu helfen versucht. Und dann wäre da auch noch Roboter Nummer vier, der nach einem Absturz nicht mehr ganz so funktioniert, wie er es sollte …

Willkommen im unbemannten Krieg

Ein Krieg lebt einerseits natürlich von Mut und strategischem Können. Aber er lebt gleichermaßen natürlich von der verfügbaren Technologie. Das konnten besonders schwere Panzer sein oder Schusswaffen, die durch ihre Genauigkeit hervorstachen. Heute setzt man da ganz gerne auf unbemannte Waffen, die man bequem aus der Ferne steuern kann. Das Thema der Drohnen, die in Kriegen zum Einsatz kommen, war in den letzten Jahren nicht ohne Grund immer mal wieder in den Nachrichten zu finden. Auch in Filmen wurde darüber gesprochen, gern auch im Kontext moralischer Fragen. In Eye in the Sky beispielsweise wurde ein Einsatz zur kniffligen und wortreichen Auseinandersetzung, als es um die Bombardierung eines Terroristenverstecks ging.

In Monsters of Man gibt es solche Diskussionen auch, selbst wenn dieser Vergleich ein wenig hinkt. Während beim oben genannten Titel die Abwägung eine Rolle spielte, ob ein solcher Angriff unschuldiges Leben kosten darf, müssen sich hier Technologieleute damit befassen, dass ihre Roboter andere Menschen töten. Wobei es bei dem Film nie ganz klar ist, ob das Team wusste, was es tat, oder ob ihm erst durch die Konkretisierung der Situation bewusst wurde, was das genau bedeutet. Es macht dann doch einen Unterschied, ob man eine Waffe entwirft oder ob diese vor den eigenen Augen dazu verwendet wird, um Leute gezielt umzubringen. Auch wenn es nicht wirklich einen Unterschied machen sollte. Es ist sogar irgendwie absurd, wie sich hier einige vor der eigenen Verantwortung zu drücken versuchen. Doch dazu gibt es den brutalen Aufpasser Boller (Jose Rosete), der neben ihnen sitzt und sie antreibt, während er es gleichzeitig geradezu genießt, ihre Rolle vor Augen zu führen.

Viele Figuren, viel Tiefe?

Die Szenen in dieser Tech-Zentrale ist eine von mehreren Handlungssträngen, die parallel erzählt werden. Genauer sind es fünf solcher Stränge. 1. Der ehemalige Soldat und die Zivilisten, die auf der Flucht vor den Killerrobotern sind. 2. Die Spezialisten und ihr Wachhund, die Jagd auf Gruppe Nummer eins machen. 3. Der CIA-Befehlshaber Major. 4. Der CEO, dessen Firma die neuartigen Waffen herstellen. 5. Der Kampfroboter Nummer vier, dessen Kontrollmechanismus entfernt wurde und der daraufhin anfängt, für sich selbst zu denken. Der letzte Punkt soll zusammen mit den Diskussionen bei den Tech-Leuten wohl für mehr Tiefgang sorgen soll. Schließlich darf dadurch über den Wert des Lebens diskutiert werden.

Daran sollte man aber keine allzu großen Erwartungen knüpfen. Im Mittelpunkt steht dann doch eher die Action, wenn die unglückseligen Zufallsopfer den anderen Robotern zu entkommen versuchen. Der Versuch, ein bisschen mehr Inhalt zu liefern, ist dabei prinzipiell natürlich schon zu begrüßen. Es führt aber vielmehr dazu, dass der Film völlig überladen ist. Durch die zahlreichen Wechsel zwischen den einzelnen Figurengruppen kommt die eigentliche Geschichte kaum voran. Tatsächlich ist Monsters of Man sogar ziemlich zäh, obwohl ständig aufs Gaspedal getreten wird. Denn der theoretische Vorteil eines solchen Figurenoverkills sieht in der Praxis so aus, dass die einzelnen Elemente auf Dauerwiederholung geschaltet sind. Was bringen viele Charaktere, wenn sie immer nur dasselbe machen und sagen?

Auf Dauer eintönig

Das gilt auch für den Actionpart. Klar ist so ein Dschungel schon ein ansprechendes Setting. Da hat Monsters of Man schon noch mal mehr geboten als etwa in dem düster-eintönigen Battle Drone, einem weiteren Science-Fiction-Actionfilm rund um Menschen, die gegen Kampfroboter antreten. Auf Dauer ist aber auch das ein bisschen wenig, wenn alle Szenen mehr oder weniger gleich inszeniert sind. Regisseur und Co-Autor Mark Toia fehlte da einfach die Fantasie, wie er das Szenario auch mal ein bisschen variieren kann. Gerade auch im Zusammenspiel mit der wenig bemühten Musik ist der Film eine Aneinanderreihung von immer gleichen Szenen, die nur hin und wieder mal durch eine Extraportion Kitsch unterbrochen werden. Überhaupt ist der Film mit seiner Laufzeit von zwei Stunden zu lang geraten. Der Streifen ist gleichzeitig zu viel und zu wenig, dehnt das bisschen Geschichte so lange aus, bis die Langeweile überhandnimmt. Da ist man fast schon dankbar für die gelegentlich unfreiwillig komischen Momente, bei denen die Karikaturen so richtig überzeichnet sind.

Credits

OT: „Monsters of Man“
Land: Australien
Jahr: 2020
Regie: Mark Toia
Drehbuch: Mark Toia, Jeff Hand
Musik: Christopher Elves
Kamera: Tony O’Loughlan, Mark Toia
Besetzung: Brett Tutor, Paul Haapaniemi, Neal McDonough, Jose Rosete, David Haverty, Ryan Hough, Ly Ty, Ma Rynet, Kayli Tran, Jessica Blackmore

Trailer

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Monsters of Man
Fazit
„Monsters of Man“ nimmt uns mit in den Dschungel, wo eine Gruppe von Menschen vor Kampfrobotern fliehen, die in einer geheimen Operation vom CIA getestet werden. Das hat zwar ein paar interessante Ideen, ist aber am Ende zu aufgeblasen, anstatt in die Tiefe zu gehen. Die vielen Figuren machen immer wieder dasselbe, auch die Actionszenen lassen Abwechslung vermissen.
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von 10