Nord bei Nordwest - Der Andy von nebenan Tv Fernsehen ARD Das Erste
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Nord bei Nordwest: Der Andy von nebenan

Inhalt / Kritik

Nord bei Nordwest Der Andy von nebenan Der Ring Wilde Hunde
„Nord bei Nordwest: Der Andy von nebenan“ // Deutschland-Start: 6. Januar 2021 (Das Erste)

Es stehen Veränderungen an: Hauke Jacobs (Hinnerk Schönemann) macht seiner langjährigen Angestellten Jule Christiansen (Marleen Lohse) das Angebot, sie zur Partnerin seiner Tierarztpraxis zu machen. Und auch im Hinblick auf die Liebe soll sich jetzt etwas tun. Doch dann kommt es anders. Der bekannte Globetrotter und Tiersammler Cem Brose (Vedat Erincin) wird in seiner Villa ermordet aufgefunden, ausgerechnet dessen geistig zurückgebliebener Adoptivsohn Andy (Christoph Franke) steht unter Verdacht. Während Teilzeitpolizist Jacobs felsenfest von dessen Unschuld überzeugt ist, ist seine Kollegin Jule Christiansen (Jana Klinge) skeptisch und will die Spur unbedingt weiterverfolgen. Tatsächlich steckt aber das Ehepaar Linus (Samuel Weiss) und Judika Hintzel (Sarah Hostettler) hinter dem Mord …

Nachschub für Krimifans

Für Fans von Hauke Jacobs und Jule Chistiansen gibt es gerade richtig viel zu tun. Gerade erst lief mit Ho Ho Ho! ein erstes Weihnachtsspecial der 2014 gestarteten ARD-Krimireihe Nord bei Nordwest im Fernsehen, da folgen schon die nächsten drei „echten“ Teile. Den Auftakt macht dabei Der Andy von nebenan, anschließend folgen wie schon im Vorjahr die beiden anderen im Wochentakt. Das klingt nach ein bisschen viel. Der Erfolg gibt den Verantwortlichen aber recht. Während die anfangs eher sporadisch gefütterte Reihe anfangs nur eine Krimireihe unter vielen war im Hinblick auf die Zuschauerzahlen, ging es zuletzt kräftig nach oben. Mit Im Namen des Vaters wurde erstmal die 10-Millionen-Marke geknackt, was selbst in einem derart beliebten Umfeld wie dem des TV-Krimis ein recht seltener Erfolg ist.

Dabei hat sich im Laufe der Jahre gar nicht so viel getan, was einen derartigen Popularitätsschub erklären könnte. Noch immer geht es um ein Quasi-Liebesdreieck und einen Mann, der gleich in zweifacher Hinsicht geteilt ist. Da wären zum einen die beiden Frauen, zwischen denen er schwankt, ohne dass es je konkreter würde. Und da sind die beiden Berufe, die auf den ersten Blick wenig kompatibel sind – Polizist und Tierarzt –, die er abwechselnd ausübt. Beides gibt es dann auch reichlich in Nord bei Nordwest: Der Andy von nebenan, dem inzwischen 15. Film der Reihe. Im Vordergrund steht zwar der Fall des getöteten Weltenbummlers, der in seiner Villa Schätze und exotische Tiere sammelte. Das heißt aber nicht, dass es zwischendurch nicht kräftig menscheln darf.

Auf der Suche nach Glück und Wahrheit

Diese persönliche Komponente ist dann auch die etwas interessantere in Nord bei Nordwest: Der Andy von nebenan. Ein bisschen frustrierend ist es natürlich schon, wie hier Menschen Jahre später noch immer nicht in der Lage sind, auch mal irgendwie mit ihren Gefühlen klarzukommen oder sie wenigstens klar zu formulieren. Außerdem hatte Ho Ho Ho! in der Hinsicht die stärkeren Szenen, die auch tatsächlich mal zu Herzen gingen. Trotzdem sind da ein paar nette Momente dabei, bei denen die drei Hauptfiguren stärker im Mittelpunkt stehen. Schade ist aber, dass es den Drehbuchautoren – dieses Mal ist wieder Niels Holle an der Reihe – einfach nicht so wirklich gelingt, Jule Christiansen stärker zu integrieren. Sie wirkt auch nach einigen Filmen immer noch wie ein Fremdkörper.

Beim Krimipart wäre ebenfalls mehr drin gewesen. Wie schon bei einigen der letzten Filme bewegt man sich hier vom Genreprinzip weg, dass ein Mord oder ein sonstiges Verbrechen wirklich aufgeklärt werden muss. Zumindest das Publikum daheim vor den Fernsehern weiß genau, was sich abgespielt hat, da es beim Tatvorhergang dabei ist. Auch später hat es immer wieder einen Wissensvorsprung. Groß Rätseln ist deshalb nicht, viel Spannung ist auch nicht drin. Lediglich bei einem zweiten Tod später wird Nord bei Nordwest: Der Andy von nebenan auf einmal deutlich intensiver. Das hilft dann aber auch nicht wirklich dabei, sich aus dem Bereich des Mittelmaßes zu lösen. Vereinzelt zeigt sich zwar, was den Reiz der Reihe ausmacht. Es wird nur zu wenig genutzt.

Credits

OT: „Nord bei Nordwest: Der Andy von nebenan“
Land: Deutschland
Jahr: 2022
Regie: Nina Wolfrum
Drehbuch: Niels Holle
Musik: Stefan Hansen
Kamera: Katharina Dießner
Besetzung: Hinnerk Schönemann, Marleen Lohse, Jana Klinge, Christoph Franke, Regine Hentschel, Samuel Weiss, Vedat Erincin, Sarah Hostettler, Stephan A. Tölle

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Nord bei Nordwest: Der Andy von nebenan
fazit
In „Nord bei Nordwest: Der Andy von nebenan“ geht es mal wieder hoch her, wenn Weltenbummler getötet werden, exotische Tiere verschwinden und mit Gefühlen gerungen wird. Tatsächlich spannend ist der Film aber nicht. Vor allem der Krimipart ist recht langweilig, zwischenmenschlich gibt es gute Szenen, aber auch viel Frust.
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