Von den bisherigen Ereignissen noch schwer traumatisiert, muss Bobby (Robert Houston) es ablehnen, als ihn seine Freunde zu einem Rennen zu begleiten, welches in der Wüste stattfinden soll. Dafür begleiten Rachel (Janus Blythe), die einst zu jener Mutantenhorde gehörte, die Bobbys Familie angriff, sowie Schäferhund Buddy die Truppe. Da niemand so recht den Bedenken Bobbys Glauben schenkt, hat auch niemand etwas dagegen, als sie in der Wüste einen Schotterpfad mit ihrem Bus ansteuern, der eine Abkürzung sein soll. Jedoch kommen sie schon nach wenigen Metern nicht mehr weiter, da ihr Bus für das Terrain nicht gemacht ist. Schon bald werden sie von Pluto (Michael Berryman), einem Überlebenden der Kannibalenfamilie, angegriffen. Während sich die Motorradfahrer Roy (Kevin Spirtas) und Harry (Peter Frechette) an die Verfolgung machen, finden die anderen Mitglieder der Gruppe eine scheinbar verlassenen Hütte, wo sie für die Nacht ihr Lager aufschlagen. Doch Pluto ist nicht alleine, denn Reaper (John Bloom), ebenfalls einer jener Kannibalen, eröffnet schon bald die Jagd auf die Eindringlinge.
Bekanntes Terrain
Sahen die 1970er noch gut aus für Regisseur Wes Craven, der mit Werken wie Das letzte Haus links und The Hills Have Eyes – Hügel der blutigen Augen stilprägende Genrebeiträge ablieferte, die nicht zuletzt die Stimmung in den USA zu ihrer Entstehungszeit widerspiegelten, schien es so, als ob Cravens Stern mit Beginn der 80er langsam versinken würde. Nach einer Reihe kommerzieller Misserfolge brauchte der Filmemacher vor allem Geld und begann die Arbeit an einer Fortsetzung zu The Hills Have Eyes, doch noch während des Drehs musste die Arbeit abgebrochen werden, da die besagten finanziellen Mittel aufgebraucht waren. Erst mit dem Erfolg von Nightmare – Tödliche Träume konnte Craven The Hills Have Eyes II, der in Deutschland unter dem Titel Im Todestal der Wölfe lief, abschließen und nahm einige Szene aus dem ersten Teil als Rückblenden mit hinzu.
Zunächst einmal ist anzumerken, dass sich The Hills Have Eyes II von seinem Vorgänger in vielerlei Hinsicht unterscheidet. Während das Terrain, die Kannibalen wie auch die Wüste als Handlungsort, bekannt sind, ist vor allem der Ton dieser Fortsetzung anders und gleicht eher jenen Slasher-Filmen der 1980er, die Craven mit der Nightmare-Reihe unter anderem mitprägte. Der Fokus liegt weniger auf dem Grusel oder dem Terror, wie im ersten Teil der Reihe, sondern vor allem auf Action, was unter anderem durch die Verfolgungsjagden auf den Motorrädern betont wird. Nach wie vor wirken die Wüste, die Isolation und die Ödnis, bedrückend, insbesondere in den Nachtszenen, jedoch sind diese Bilder und Szenen im Vergleich mit dem ersten Teil etwas müde Kopien, die nach teils sehr berechenbaren Strukturen funktionieren. Die Logik des Slasher, welche Craven in den 90er Jahren in der Scream-Reihe persiflieren sollte, ist mehr als präsent, sodass sich ein Angriff für das Publikum bereits früh erahnen lässt.
Ein Mittel zum Zweck
Auch wenn dies nicht sehr rühmlich ist für einen Film, sieht man The Hills Have Eyes II an vielen Stellen nicht nur das begrenzte Budget an, sondern vor allem, dass er als Mittel zum Zweck herhalten musste. Während insbesondere das Finale wie auch die Wiederbegegnung Plutos mit seinem alten Feind, dem Schäferhund Buddy, durchaus sehr unterhaltsam sind und erahnen lassen, was hätte sein können, wirken viele Szenen eher halbherzig. Besonders schade ist, dass sich Craven anscheinend von jener beklemmenden Atmosphäre und dem Pessimismus des Vorgängers verabschiedet hat, was nicht notwendigerweise schlecht sein muss, aber The Hills Have Eyes II wie einen Film unter vielen wirken lassen.
Dieser starke Kontrast zwischen Original und Fortsetzung wird noch betont durch die im Nachhinein eingefügten Rückblenden aus dem ersten Teil, an die sich Rachel, Bobby und Buddy (!) zurückerinnern. Nicht nur wirken sie deplatziert und im Falles des Hundes reichlich seltsam, sondern sie zeigen, inwiefern diese Fortsetzung zwar zu unterhalten vermag, aber doch irgendwie beliebig geworden ist.
OT: „The Hills Have Eyes Part II“
Land: USA
Jahr: 1984
Regie: Wes Craven
Drehbuch: Wes Craven
Musik: Harry Manfredini
Kamera: David Lewis
Besetzung: Tamara Stafford, Kevin Spirtas, John Bloom, Michael Berryman, Penny Johnson, Janus Blythe, John Laughlin, Robert Houston, Peter Frechette
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