Der Mann der niemals aufgibt The Gauntlet Clint Eastwood
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Der Mann, der niemals aufgibt

Inhalt / Kritik

Der Mann der niemals aufgibt The Gauntlet Clint Eastwood
„Der Mann, der niemals aufgibt“ // Deutschland-Start: 2. Februar 1978 (Kino) // 14. September 2000 (DVD)

Ben Shockley (Clint Eastwood) ist nicht unbedingt das, was man einen Vorzeige-Polizisten nennen würde. Ambitionen hat er keine, sieht man einmal von dem Öffnen der nächsten Flasche ab. Warum ausgerechnet er die Prostituierte Gus Mally (Sondra Locke) abholen und nach Phoenix bringen soll, leuchtet ihm daher auch nicht so wirklich ein. Aber jemand muss es ja tun, zumal sich das auch nicht nach allzu viel Arbeit anhört. Doch es kommt anders. Die Frau, die in einem wichtigen Prozess aussagen soll, erklärt ihm, dass man es auf sie abgesehen hat. Tatsächlich werden bereits Wetten darauf abgeschlossen, dass sie nicht lebend beim Prozess ankommen wird. Shockley schenkt dem Ganzen zunächst keinen Glauben. Aber es dauert nicht lange, bis der erste Anschlag auf ihr Leben verübt wird …

Zwischen Held und Hund

Clint Eastwood und die Helden: Kaum ein Schauspieler ist wie er auf die Rolle des harten Hundes abonniert und nimmt dabei gleichzeitig das Konzept des Helden auseinander. Das zeigt sich gerade bei den Filmen, die er selbst inszeniert und bei denen oft nicht ganz klar ist, was man von den Protagonisten halten soll. Ein Beispiel hierfür ist sein Actionthriller Der Mann, der niemals aufgibt aus dem Jahr 1977, der fünfte Film, bei dem er Regie führte. Ein Polizist, der eine wichtige Zeugin bewachen soll, das ist in dem Genre keine wirkliche Seltenheit. Solche Szenarien werden immer wieder gern genommen, damit Mann sich beweisen kann. Allein gegen einen übermächtigen Feind, das ist der Stoff, aus dem Heldengeschichten gemacht sind.

Dass Shockley trotzdem nicht so ganz ins Schema passt, wird früh deutlich. Der Mann ist dem Alkohol zugetan und scheint nicht den besten Ruf zu genießen. Aber das muss ja nichts heißen. Abgehalfterte Polizisten, Detektive oder sonstige Ermittler, die wider aller Wahrscheinlichkeit zu Rettern werden und Verbrecher besiegen, gehören schließlich zum Standardrepertoire. Bei Der Mann, der niemals aufgibt ist man sich aber nicht ganz sicher, ob der „Held“ überhaupt weiß, was er tut. An einigen Stellen verhält er sich sogar dermaßen bescheuert, dass man gar nicht mehr so genau sagen kann, ob der Film ernst gemeint ist oder nicht doch eine Parodie auf Actionthriller sein soll. Der deutsche Titel passt in der Gegend ziemlich gut. Wie ein Duracell-Hase kämpft er sich weiter und weiter, auch wenn der Kampf keinen wirklichen Sinn ergibt.

Gehirn unerwünscht

Aber das trifft auf ziemlich viel zu, was hier geschieht: Der Mann, der niemals aufgibt ist einer dieser Filme, bei denen man am besten von vornherein sein Gehirn auf Standby schaltet. Die Geschichte ist so schwachsinnig, dass man schon durch das bloße Zuschauen verblöden kann. Das ist teilweise ganz unterhaltsam, wenn eine kommerzielle Wette läuft, ob Mally lebend an ihrem Bestimmungsort ankommt – mit Quoten, die eindeutig gegen sie sprechen. Und auch beim grotesken Finale kann man schon seinen Spaß haben, sofern man sich eben darauf einzulassen versteht, dass das hier höchstens zufällig mal etwas mit der Realität gemeinsam hat. Selbst in den USA, die nicht unbedingt im Ruf stehen, zurückhaltend im Hinblick auf Polizeigewalt zu sein, ist das schon recht absurd.

Nur: So wirklich spannend ist das nicht. Eben weil alles so überzogen ist, diverse Figuren nicht mehr sind als Karikaturen, nimmt man das nicht ernst genug, um wirklich mitfiebern zu können. Die letztendlich überflüssige Liebesgeschichte tut ihr übriges dafür, dass es zwischendurch – trotz der vielen Ereignisse – irgendwie eintönig wird. Dabei ist die Damsel in Distress durchaus unterhaltsam. Der Mann, der niemals aufgibt zeigt sie als Frau, die nicht auf den Mund gefallen ist und der es wichtig ist zu betonen, dass sie auf einer höheren Schule war. Die Hure mit Hirn also. Einzelne Momente hat der Actionthriller deshalb durchaus. Die Actionszenen selbst gehören aber nur bedingt dazu, da hat an einigen doch der Zahn der Zeit gehörig genagt. Da der Film sich zudem nicht ganz zum Blödsinn bekennen mag, ist das hier ein nur mittelprächtiges Werk in der Filmografie Eastwoods.

Credits

OT: „The Gauntlet“
Land: USA
Jahr: 1977
Regie: Clint Eastwood
Drehbuch: Michael Butler, Dennis Shryack
Musik: Jerry Fielding
Kamera: Rexford Metz
Besetzung: Clint Eastwood, Sondra Locke, Pat Hingle, William Prince, Bill McKinney, Michael Cavanaugh

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Der Mann, der niemals aufgibt
fazit
In „Der Mann, der niemals aufgibt“ soll ein wenig heldenhafter Polizist eine Prostituierte beschützen, die in einem wichtigen Prozess aussagen will. Das Szenario ist bekannt. Selten wird es aber derart unsinnig angewendet wird hier. Hin und wieder ist das ganz unterhaltsam. Spannend ist der Actionthriller hingegen kaum.
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