Dr Hoffmann Die russische Spende TV Fernsehen Das Erste ARD
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Dr. Hoffmann: Die russische Spende

Dr Hoffmann Die russische Spende TV Fernsehen Das Erste ARD
„Dr. Hoffmann: Die russische Spende“ // Deutschland-Start: 17. Februar 2022 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Für Dr. Felix Hoffmann (Kai Wiesinger) sieht es aus wie ein Einsatz unter vielen, als er in die Klinik gerufen wird, wo mal wieder Not am Mann herrscht. Doch etwas ist eigenartig dieses Mal. So ist er überzeugt, dass beim Tod eines Patienten etwas nicht mit rechten Dingen vor sich ging. Schließlich kannte er den Ukrainer Mischa Tschenkow, der zur Putzkolonne des Krankenhauses gehört. Vor allem die Sache mit der Patientenakte, die spurlos verschwunden ist, kommt ihm sehr seltsam vor. Als er seiner Freundin Celine (Isabell Polak) von der Geschichte erzählt, ist sie Feuer und Flamme. Alles auf sich beruhen lassen? Das kommt für sie nicht in Frage. Stattdessen drängt sie Felix dazu, die Angelegenheit selbst zu untersuchen und das Geheimnis zu lüften …

Auftakt einer potenziellen Krimireihe

Neben der Primetime am Sonntagabend, wenn Tatort und Polizeiruf 110 anstehen, hat sich in der ARD vor allem der Donnerstag für Krimifans etabliert. Zahlreiche Reihen werden dort im Wechsel gezeigt, darunter Der Zürich-Krimi und Nord bei Nordwest. Nun startet mit Dr. Hoffmann: Die russische Spende ein weiterer Film, der zwar erst einmal für sich steht. Dass daraus aber eine neue Reihe werden soll, ist kein Geheimnis. Schließlich liegt dem Film das gleichnamige Buch von Christoph Spielberg zugrunde. Und dieses war offensichtlich erfolgreich genug, dass es diverse Fortsetzungen gab. Die aktuellste – Band Nummer sieben – trägt den Titel Wunderheilungen und andere unerwünschte Nebenwirkungen und erschien im Jahr 2019. Stoff für weitere Filme gibt es also allemal.

Ungewöhnlich an dieser ist der Protagonist. Krimis, das bedeutet in den meisten Fällen, dass die Polizei in einem Fall ermittelt. Dann und wann darf es ein Detektiv sein. Auch Berufe, die irgendwie mit Verbrechen zu tun haben, können mal herausgegraben werden. Aber ein Arzt? Das ist normalerweise jemand, den man für herzerweichende Dramen heranzieht, nicht für eine Mörderjagd. Bei Dr. Hoffmann: Die russische Spende gelingt es aber, den Fall natürlich aufzuziehen. Dass ein Mediziner, dessen Patient unter irgendwie dubiosen Umständen gestorben ist, wissen möchte, was da genau geschehen ist, ist durchaus nachzuvollziehen. Wenn dann auch noch bei der eigenen Arbeitsstätte etwas Seltsames vor sich geht, ist die persönliche Einbeziehung mehr als gerechtfertigt.

Spannendes Paar, mäßiger Fall

Die eigentliche Stärke von Dr. Hoffmann: Die russische Spende liegt aber im Zwischenspiel der beiden Hauptfiguren. Während Hoffmann selbst noch ein Eigeninteresse daran hat, den Fall aufzuklären, fällt seine Freundin Celine mehr unter die Kategorie neugierige Schnüfflerin – eine Nachfahrin von Miss Marple und Jessica Fletcher, wenn man so will. Mit großem Eifer geht sie an die Arbeit, überschreitet dabei auch schon mal die eine oder andere Grenze. Ist ja für einen guten Zweck. Spannend ist dabei vor allem die Beziehung der zwei selbst, die nur wenig mit dem zu tun hat, was man sonst so aus diesem Genre kennt: Da treffen zwei Leute aufeinander, die eine eigene Definition ihrer Partnerschaft aufstellen wollen. Das klappt noch nicht immer so ganz, da fliegen zwischendurch schon mal die Fetzen. Aber das Publikum freut es, hier eine ganz eigene Dynamik verfolgen zu können.

Der Fall an sich ist dafür weniger interessant. Schon der Titel nimmt letztendlich ein bisschen zu viel vorweg, man ahnt dadurch früh, in welche Richtung das alles geht. Außerdem ist da vieles schon überzogen. Gerade zum Ende hin will man so richtig groß auftrumpfen, was aber nicht wirklich überzeugt. Das Fazit fällt dadurch auch recht gemischt auf. Dr. Hoffmann: Die russische Spende macht einerseits zwar schon Lust auf weitere Fälle, um auf diese Weise dieses ungewöhnliche Paar wiedersehen zu dürfen. Außerdem macht es grundsätzlich schon Spaß, wenn ein paar Normalos plötzlich Detektiv spielen. Als Krimi ist da aber noch viel Luft nach oben. Beim nächsten Mal darf es gern eine interessantere Geschichte sein.

Credits

OT: „Dr. Hoffmann: Die russische Spende“
Land: Deutschland
Jahr: 2022
Regie: Max Zähle
Drehbuch: Nils-Morten Osburg, Edzard Onneken
Vorlage: Christoph Spielberg
Musik: Florian Tesslof
Kamera: Andreas Doub
Besetzung: Kai Wiesinger, Isabell Polak, Anja Herden, Rainer Reiners, Urs Jucker, Andreas Anke, Rainer Strecker, Julika Jenkins

Bilder

Interview

Wie war die Arbeit an Dr. Hoffmann: Die russische Spende? Und was zeichnet einen guten Krimi aus? Diese und weitere Fragen haben wir Hauptdarstellerin Isabell Polak in unserem Interview zum Film gestellt.

Isabell Polak [Interview]

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Dr. Hoffmann: Die russische Spende
Fazit
„Dr. Hoffmann: Die russische Spende“ ist der durchschnittliche Einstand einer potenziellen neuen Krimireihe, basierend auf den gleichnamigen Romanen. Während das ungewöhnliche Paar, das auf eigene Faust ermittelt, auch aufgrund der zwischenmenschlichen Dynamik Lust auf weitere Filme macht, ist der Fall an sich wenig interessant.
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