How to Talk to Girls at Parties
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How to Talk to Girls at Parties

Inhalt / Kritik

How To Talk To Girls At Parties
„How to Talk to Girls at Parties“ // Deutschland-Start: 20. Januar 2022 (DVD/Blu-ray)

Der Schüler Enn (Alex Sharp) und seine Freunde sind begeisterte Punk-Fans, Bands wie The Clash oder The Sex Pistols sind ihre Idole. Ständig sind sie im Punk-Club ihres Ortes anzutreffen, wo sich nicht nur jede Menge Live-Konzerte sehen, sondern zugleich imEinflusskreis Boadiceas (Nicole Kidman) sind, einer selbsternannten „Queen of Punk“, die schon viele Bands entdeckt hat. Nach einem weiteren Auftritt machen sie sich auf zur After-Party, wobei sie auf ein Haus stoßen, in dem sie nicht nur seltsame Musik und Tanz-Performances erwarten, sondern zugleich eine ganze Reihe anderer Begegnungen, wobei Enns Treffen mit der jungen Zan (Elle Fanning) eine große Wirkung auf den jungen Mann hat. Während seine Freunde und Enn selbst die Fremden für eine US-amerikanische Sekte halten, handelt es sich in Wahrheit um Außerirdische, die schon seit vielen Jahren immer wieder auf die Erde kommen und sich auf ein Ritual vorbereiteten, an dessen Ende die Geburt einer neuen Generation von ihnen steht.

Eine entscheidende Zeit im Leben

Bereits 2006 veröffentlichte Autor Neil Gaiman (American Gods, Sandman) seine Kurzgeschichte How to Talk to Girls at Parties, die er, wie er selbst erklärt, besonders an eine jugendliche Leserschaft gerichtet hat, die im selben Alter sind wie der Protagonist. In seiner Adaption des Stoffes wollte Regisseur John Cameron Mitchell in erster Linie jedoch einen „Pop-Film über Liebe“ machen, und weniger über die Punk-Szene der späten 1970er Jahre in London. Dieser Ansatz kam nicht unbedingt gut bei der Kritik ankam, die den Film allzu gefällig fanden, trotz der sympathischen Figuren.

Über die Richtung von Mitchells Adaption mag man streiten, jedoch wenig über die Darsteller, die diese spielen. Sowohl Elle Fanning wie auch Alex Sharp zeigen mit großer Spielfreude die Lust am Entdecken der beiden Teenager, welche sich selbst, die Musik und die Welt um sich herum neu entdecken, durch die Brille ihrer Beziehung zueinander, auch wenn nach wie vor eine Grenze zwischen ihnen ist. Wie in Gaimans Vorlage ist der Umweg über die außerirdische Herkunft gemeint als eine Metapher für eine Zeit im Leben eines jungen Erwachsenen, in der das andere Geschlecht mit einer Mischung aus Begehren und Distanz wahrgenommen wird, eben „wie von einem anderen Planeten“. Mitchells Inszenierung gibt sich in erster Linie in Sachen Kostüm und Setting große Mühe, eben jenes Gefühl in den Film zu übertragen, beispielsweise, wenn Enn und seine Freunde zum ersten Mal die temporäre Heimat Zans und ihrer „Familie“ betreten. Teilweise wirkt dies wie eine Mischung aus einem avantgardistischen Kunst-Happening und einem vergessenen Set aus Stanley Kubricks Uhrwerk Orange.

Ein echter Punk und eine Pose

Ähnlich gewöhnungsbedürftig fällt die Verbindung der Romanze der beiden Protagonisten zur Punk-Bewegung aus. Die mehr als offensichtliche Parallele zum Protest der Jugend gegen das Establishment, die piefige „kitchen sink“-Romantik der Vergangenheit spiegelt sich besonders in Zans Bedürfnis nach einer Veränderung wider, ebenso wie in Enns Drang, sich abzuheben und die bürgerliche Identität abzulegen. Auf ein Publikum, wie jenes, was Gaiman mit seiner Vorlage im Visier hatte, abgestimmt, mag dies funktionieren, doch im Film wirkt dies etwas arg beliebig und bisweilen gar platt. Punk wird in How to Talk to Girls at Parties mehr als einmal zu einer reinen Pose, was man interessanterweise an keinem anderen Charakter besser festmachen kann als an Nicole Kidmans Figur, die wie eine Art Punk-Version Andy Warhols ihre Jünger um sich schart und mehr als einmal nicht viel anders wirkt als ihre außerirdischer Gegenpart.

Credits

OT: „How to Talk to Girls at Parties“
Land: UK, USA
Jahr: 2017
Regie: John Cameron Mitchell
Drehbuch: Philippa Goslett
Vorlage: Neil Gaiman
Musik: Nico Muhly, Jamie Stewart
Kamera: Frank G. DeMarco
Besetzung: Elle Fanning, Alex Sharp, Nicole Kidman, Ruth Wilson, Matt Lucas

Bilder

Trailer

Filmfeste

Cannes 2017
Sitges 2017

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"How to Talk to Girls at Parties" ist eine Mischung aus Romanze und Science-Fiction. John Cameron Mitchell gelingt eine arg beliebige Geschichte über das Erwachsenwerden und das Finden von Identität, die einzig wegen ihrer beiden Hauptdarsteller sehenswert ist.
Leserwertung5 Bewertungen
6.1