Outbreak Lautlose Killer
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Outbreak – Lautlose Killer

Inhalt / Kritik

Outbreak Lautlose Killer
„Outbreak – Lautlose Killer“ // Deutschland-Start: 30. März 1995 (Kino) // 12. April 2013 (DVD/Blu-ray)

Als in einem Dorf in Zaire eine schreckliche Krankheit auftritt, wird der US-amerikanische Virologe Sam Daniels (Dustin Hoffman) dorthin entsandt, um sich die Sache einmal anzusehen. Bei seinen Untersuchungen stellt er fest, dass es sich um ein sehr aggressives Virus handelt, welches recht schnell zum Tode führen kann. Sein Vorgesetzter Brig. Gen. Billy Ford (Morgan Freeman) will davon aber nichts wissen. Aus gutem Grund: Dieser hatte schon einmal Kontakt mit dieser Krankheit. Seinerzeit wurde aber alles dafür getan, um den Vorfall zu vertuschen. Doch dieses Mal schlägt dies fehl, da das Virus bereits seinen Weg in die USA gefunden hat und dort schnell erste Todesopfer fordert. Nun liegt es an Daniels und seiner Ex-Ehefrau Robby Keough (Rene Russo), eine Lösung zu finden und die Katastrophe noch zu verhindern …

Eine schrecklich (un)bekannte Krankheit

Auch wenn Hollywood-Filme tendenziell eher dem Eskapismus dienen anstatt der Beschäftigung mit realen Welt: Es kommt doch immer mal wieder vor, dass manche gerade aufgrund der Beziehungen zu tatsächlichen Ereignissen populär werden. Dies konnte man während der Corona-Pandemie sehen, bei der thematisch verwandte Werke auf einmal wieder in aller Augen waren, an die man jahrelang nicht mehr gedacht hatte. Die beiden bekanntesten Beispiele waren wohl Contagion und Outbreak – Lautlose Killer, die sich jeweils mit einer tödlichen Pandemie befassen, ausgelöst durch ein bis dato unbekanntes Virus. In den Anfängen der realen Pandemie gehörten diese auf einmal zu den gefragtesten Filmen überhaupt. Es war aber auch mit einem unheimlichen Nervenkitzel verbunden, plötzlich Parallelen zu dem zu entdecken, was da draußen geschah.

Wobei die zwei Werke – trotz eines vergleichbaren Szenarios und einer Zugehörigkeit zum Thriller-Genre – unterschiedlicher kaum sein könnten. Während Steven Soderbergh bei seiner Version auf größtmöglichen Realismus Wert legte und hierfür auf die üblichen Hollywood-Mechanismen verzichtete, beispielsweise einen klaren Helden, da war Outbreak – Lautlose Killer von Anfang an auf Blockbustermodus eingestellt. Der deutsche Regisseur Wolfgang Petersen (Das Boot, Die unendliche Geschichte) legte mit seiner Pandemie einen sehr reißerischen Thriller vor, der sich wenig darum scherte, ob das Gezeigte plausibel oder wenigstens möglich war. Er wollte mit seinem tödlichen Virus, welches sich von Afrika aus über die ganze Welt zu verbreiten droht, in erster Linie das Publikum unterhalten.

Ein größtmöglicher Quatsch

Das kann durchaus funktionieren, sofern man sich darauf einlässt, dass der Film höchstens zufällig mal etwas mit der realen Welt gemeinsam hat. Von Anfang an mag man es hier ein wenig überzogener: Das Virus überträgt sich leichter, wirkt schneller. Später werden – wohl als Ausgleich – Impfstoffe viel rascher entwickelt und wirken auch sofort. Schließlich ist Outbreak – Lautlose Killer nur zwei Stunden lang, da bleibt keine Zeit für eine ausführliche Beschäftigung damit. Während man diese Abkürzungen noch vergleichsweise leicht verzeihen kann angesichts der Umstände, sind andere inhaltliche Entscheidungen schon etwas schwieriger zu schlucken. Vor allem zum Ende hin wird der unglaublichste Quatsch verzapft und werden mit Gewalt noch irgendwelche Actionszenen reingequetscht. Dem Publikum war es offensichtlich nicht zuzumuten, wenn unser Held einfach nur im Labor arbeitet.

Ebenfalls fragwürdig ist, dass die unsichtbare Gefahr unbedingt mit einer Verschwörungstheorie verbunden werden musste. Mal wieder ist es das Militär, was irgendwelche ganz finsteren Sachen macht. Das ist nicht einmal ein Spoiler, ein Prolog über ein erstes Aufkommen des Virus verrät bereits, dass die Herren in der Uniform nichts Gutes im Schilde führen. Gebraucht hätte es das gar nicht, die Vorstellung versteckter Krankheiten, die uns plötzlich überfallen, ist erschreckend genug. Da braucht es keine zusätzlichen Antagonisten. Outbreak – Lautlose Killer beraubt sich sogar seiner Kraft, wenn hierdurch impliziert wird, dass alles eigentlich ganz einfach ist, wenn wir uns nur selbst nicht im Weg stehen. Was also eigentlich für mehr Spannung sorgen soll, nimmt dem Ganzen den Schrecken der Unberechenbarkeit und Machtlosigkeit, wie er in Katastrophenfilmen aus guten Gründen angewendet wird.

Die Spannung des Zeitdrucks

Wem das alles egal ist und einfach nur einen Thriller sehen will, der durch seinen konstant hohen Zeitdruck für Nervenflattern sorgt, der kann hier durchaus auf seine Kosten kommen. Selbst ohne die Parallelen zur aktuellen Pandemie sind in Outbreak – Lautlose Killer immer wieder Passagen dabei, die durchaus spannend sind. Nicht ohne Grund war die Katastrophenbekämpfung seinerzeit ein echter Publikumserfolg. Aber es ist eben kein Film, an den man größere inhaltliche Ansprüche hegen sollte: Die Figuren sind wenig interessant, die Geschichte übertrieben, relevante Aussagen zum Umgang mit der Natur gibt es ohnehin nicht. Man muss also gleichzeitig seine Erwartungen nach unten schrauben und den Kopf so gut es geht ausschalten. Dann kann man sich hiermit schon zwei Stunden füllen.

Credits

OT: „Outbreak“
Land: USA
Jahr: 1995
Regie: Wolfgang Petersen
Drehbuch: Laurence Dworet, Robert Roy Pool
Musik: James Newton Howard
Kamera: Michael Ballhaus
Besetzung: Dustin Hoffman, Rene Russo, Morgan Freeman, Donald Sutherland, Cuba Gooding Jr., Patrick Dempsey, Kevin Spacey

Bilder

Trailer

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Die Geschichte um ein tödliches Virus, welches die Menschen weltweit heimsucht, war 1995 ein großer Erfolg. Tatsächlich ist der rastlose Thriller auch durchaus spannend. Inhaltlich sollte man dabei aber keine größeren Erwartungen haben. Mit der Realität hat „Outbreak – Lautlose Killer“ höchstens zufällig mal etwas gemeinsam, das meiste ist völlig überzogen bis idiotisch.
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