Bei einem SWAT-Einsatz kommt es für die Einsatzkräfte unter der Leitung von Detective Mark Hoffman (Costas Mandylor) und Offizier Daniel Rigg (Lyriq Bent) zu einer grausamen Entdeckung, denn das neue Opfer des Jigsaw-Killers ist niemand Geringeres als Riggs alte Partnerin Kerry, die in einer der Falle des Mörders starb. Zusammen mit den FBI-Agenten Peter Strahm (Scott Patterson) und Lindsey Perez (Athena Karanis) untersuchen Rigg und Hoffman den Tatort, der sie zu einer wichtigen Erkenntnis bringt, denn auch mit der Unterstützung seiner Komplizin Amanda Young hätte der schwerkranke John Kramer/ Jigsaw (Tobin Bell) wohl kaum eine solche Falle aufbauen können. Vor allem Strahm insistiert auf seiner Theorie, dass es noch einen dritten Killer geben muss, der mit Young und Kramer in Verbindung steht. Am selben Abend fällt Rigg dem Killer in die Hände, der nun ein perfides Spiel mit ihm geplant hat. Da Perez und Strahm wissen, dass Kramer seinen Opfern nur wenig Zeit lässt und der Polizist in Lebensgefahr schwebt, müssen sie schnell handeln, sodass sie sich von der Spur hin zu Kramers Ex-Frau Jill Tuck (Betsy Russell) zumindest eine Spur zu Jigsaws Helfern erhoffen.
Der Erfolg des Horrors
Mit einem Budget von 10 Millionen Dollar und einem Einspielergebnis von fast 140 Millionen Dollar manifestierte der vierte Eintrag der Saw-Reihe deren Ruf als kommerziell erfolgreichstes Horror-Franchise, sodass bereits wenige Tage nach dem Kinostart von Saw IV Verhandlungen über die nächsten Teile stattfanden. Die kreativen Köpfe hinter der Reihe, Regisseur Darren Lynn Bousman und Drehbuchautor Leigh Whannell, hatten indessen ihr Interesse verloren und es bedurfte Überzeugungskraft, Bousman davon zu überzeugen, auch noch bei diesem Eintrag Regie zu führen. Für das Drehbuch wurden Patrick Melton und Marcus Dunstan gewonnen, deren Skript zu The Collector die Produzenten der Reihe überzeugt hatte.
Ursprünglich war der vierte Film über den Jigsaw-Killer als eine Art Prequel geplant, welches die Vorgeschichte John Kramers und wie er zu Jigsaw wurde, etwas genauer unter die Lupe nimmt, was aber nicht die Zustimmung der Produzenten fand. Dennoch blieben gewisse Fragmente dieser Idee der beiden Drehbuchautoren zurück, die man in den Flashbacks, welche die Erinnerungen von Kramers Ex-Frau darstellen, sehen kann. Dies, zusammen mit der ohnehin komplizierten Handlungsstruktur des Plots, übernimmt die Puzzle-Form, welche sich bereits in den letzten beiden Teilen der Reihe zum Zuge kam und in einem schnell geschnittenen Finale ein in sich geschlossenes Bild ergibt. Die drei Handlungsstränge, die in Saw IV miteinander verbunden werden, lesen sich wie Echos von etwas, was man bereits aus der Reihe kennt, wobei anzumerken ist, dass, trotz der schauspielerischen Leistung Tobin Bells, der Vorgeschichte um John Kramer herum/ Jigsaw zu den schwächeren Aspekten der gesamten Reihe gehört und lediglich dazu dient, noch mehr Fallen zu integrieren, welche einen nicht geringen Sensationswert haben.
Jigsaw und die Popkultur
Gelungen sind dafür die beiden anderen Handlungsstränge, welche den großen Plan Jigsaws weiterverfolgen und ergänzen. Der Killer wird hierbei nicht mehr nur in Gestalt einer Person, also John Kramer, vertreten, sondern hat quasi die physische Hülle transzendiert, existiert nur noch als Stimme, als Schemen oder durch Replikationen in der medialen Kultur. Dies gelingt abermals durch die Darstellung Tobin Bells, die mit minimalistischer Gestik und Mimik auskommt, um einen großen Effekt zu erzählen und Jigsaw zu einer Art modernem Doktor Mabuse macht, der überall zu sein scheint und doch nirgends. Die Auskunft, die „Spiele hätten jetzt erst richtig begonnen“, kann man daher nicht nur als Vorausdeutung auf die kommenden Teile der Reihe sehen, sondern zugleich als eine Entwicklung des Killers hin zu einer noch viel machtvolleren und bedrohlicheren Präsenz.
Sieht man einmal von der Entwicklung des Killers hin dieser Präsenz ab, kommt man nicht umhin, der Vielzahl von Kritikern zuzustimmen, welcher dem vierten Film der Reihe in erster Linie mangelnde Originalität vorwarfen. Eine Reduktion von Saw IV alleine auf dessen Schauwerte ist zwar nach wie vor nicht korrekt, doch mehr als eine Wiederholung von gewissen Strukturen findet oft nicht statt, sodass beispielsweise die Prüfungen von Lyriq Bents Figur wie eine Wiederholung dessen erscheinen, was man in Saw III gesehen hat.
OT: „Saw IV“
Land: USA
Jahr: 2007
Regie: Darren Lynn Bousman
Drehbuch: Patrick Melton, Marcus Dunstan
Musik: Charlie Clouser
Kamera: David A. Armstrong
Besetzung: Tobin Bell, Scott Patterson, Costas Mandylor, Betsy Russell, Lyriq Bent, Donnie Wahlberg, Athena Karanis
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