Tatort: Saras Geständnis Das Erste ARD TV Fernsehen
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Tatort: Saras Geständnis

Inhalt / Kritik

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„Tatort: Saras Geständnis“ // Deutschland-Start: 13. Februar 2022 (Das Erste)

Mehrere Jahre saß Sara Manzer (Johanna Wokalek) im Gefängnis, nachdem sie zugegeben hatte, ihren Vater erschlagen zu haben. Endlich wieder in Freiheit möchte sie ein neues eigenes Leben beginnen und wieder von vorne anfangen. Doch die alte Geschichte lässt sie nicht los. Immer wieder wird sie von einem Polizisten kontaktiert, der mehr über den damaligen Fall zu wissen angibt. Als ausgerechnet der tot aufgefunden wird, rückt auch Manzer wieder in den Mittelpunkt des Interesses. Franziska Tobler (Eva Löbau) und Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner) untersuchen dabei nicht nur den aktuellen Mord, sondern stoßen bei ihren Ermittlungen zum zurückliegenden Fall auf Ungereimtheiten …

Ein Verbrechen, das niemals endet

Wer einmal im Gefängnis war, der kommt nie so wirklich aus diesem raus. Zumindest ist es das, was wir in Filmen immer wieder lernen. Titel wie Carlito’s Way berichten, wie Verbrecher trotz bester Absichten nicht von der Kriminalität loslassen, weil sie zu sehr in diesen Kreisen verwurzelt sind. Home oder The Unforgivable wiederum führen vor Auge, dass selbst nach verbüßter Haftstrafe kein Neuanfang möglich ist, zu sehr ist man durch die Bilder und Meinungen der anderen definiert. Selbst wer alles hinter sich lassen will, darf dies nicht. Tatort: Saras Geständnis geht ebenfalls in diese Richtung, wenn die Titelfigur von allen auf ihre Tat reduziert wird. Das Besondere an dem Film ist jedoch: Es steht nicht einmal fest, ob sie die Tat begangen hat. Und auch bei dem neuen Mord kann das niemand genau sagen.

Der 1189. Fall der ARD-Krimireihe Tatort vermischt auf diese Weise mehrere Genres. Er ist einerseits ein klassischer Krimi, bei dem das Publikum miträtseln darf und soll, wer denn genau hinter den Morden steckt. Dazu werden wie immer Spuren verfolgt, wird mit Verdächtigen geredet. Dies geschieht hier sogar doppelt, wenn gleichzeitig der alte wie der neue Fall verfolgt werden. Dass beide in einem Zusammenhang standen, das ist klar. Unklar ist jedoch, wie dieser Zusammenhang genau aussieht. Erschwert wird die Ermittlung des alten Falles dadurch, dass sich Manzer gar nicht daran erinnern kann, was in der Nacht geschehen ist. Ihr Geständnis erfolgte weniger aus Überzeugung. Und auch der Polizist, der behauptete, mehr über alles zu wissen, ist keine Hilfe – denn der ist tot.

Viele Themen und Geheimnisse

Das ist alles ein wenig verworren. Erschwerend kommt hinzu, dass Tatort: Saras Geständnis eine Reihe weiterer Themen anschneidet. Ein offensichtliches ist das Fehlverhalten der Kollegen, die den ersten Fall behandelt haben. Da geht es auch um Machtmissbrauch und wie die einen die anderen decken. Im Gegensatz dazu ist Berg völlig überfordert, als eine unerträgliche Gafferin am Tatort herumtrampelt und sich dabei auch noch als Opfer inszeniert. Tatsächlich ist das mal wieder einer der Filme, die einen ganz grundsätzlich an der menschlichen Natur zweifeln bis verzweifeln lassen. Das überschattet dann zuweilen den eigentlichen Fall, was nicht unbedingt allen Zuschauern und Zuschauerinnen gefallen wird. Man weiß hier nicht so recht, was Drehbuchautorin Astrid Ströher (Du sollst nicht lügen) eigentlich erzählen wollte.

Sehenswert ist das vor allem als Porträt der Hauptverdächtigen. Manzer wandelte sich von berüchtigten Partygirl zur harten Insassin, übrig ist eine gebrochene Sphinx, die sich nicht hinter die Fassade schauen lassen will. Das ist dann auch packend von Johanna Wokalek (Beckenrand Sheriff) gespielt, die ohne große Mühe die Abgründe ihrer Figur andeutet. Die einen an der Tragik teilhaben lässt und dabei nicht auf manipulative Mittel angewiesen ist, wie man sie im deutschen Fernsehen gerne anwendet. Das nimmt einen zwar nicht ganz so mit wie die Woche zuvor in Vier Jahre. Für sich genommen geht Tatort: Saras Geständnis aber durchaus in Ordnung und ein solider Beitrag innerhalb des Sonntagabend-Dauerbrenners.

Credits

OT: „Tatort: Saras Geständnis“
Land: Deutschland
Jahr: 2022
Regie: Kai Wessel
Drehbuch: Astrid Ströher
Musik: Manu Kurz
Kamera: Andreas Schäfauer
Besetzung: Eva Löbau, Hans-Jochen Wagner, Johanna Wokalek, Sophie Lutz, Stefan Wilkening, Werner Wölbern, Annette Strasser, Michael Klammer, Samirah Breuer

Bilder

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Tatort: Saras Geständnis
fazit
Gerade wurde eine Frau aus dem Gefängnis entlassen, wird sie schon wieder eines Mordes verdächtigt. „Tatort: Saras Geständnis“ ist einerseits klassischer Krimi, der zwei Fälle parallel untersucht, andererseits aber vor allem auch das Porträt einer rätselhaften Frau. Insgesamt ist das solide, wird manche aber sicher frustrieren und verheddert sich ein wenig in den vielen Themen.
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