The Apprentice ONE Championship Edition Netflix
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The Apprentice: ONE Championship Edition – Staffel 1

Inhalt / Kritik

The Apprentice ONE Championship Edition Netflix
„The Apprentice: ONE Championship Edition“ // Deutschland-Start: 1. Februar 2022 (Netflix)

Wer noch nie von The Apprentice gehört hat, mag bei der Ankündigung von The Apprentice: ONE Championship Edition auf Netflix vielleicht falsche Vorstellungen entwickelt haben. Der ignorante Rezensent jedenfalls dachte trotz Kenntnis der Existenz der vorgenannten Show anfangs, es handele sich um ONEs Version von The Ultimate Fighter, der Reality Show der UFC also, bei der am Ende ein Kämpfer einen UFC-Vertrag erhält. Tatsächlich geht es aber darum, einen Assistenten für Chatri Sityodtong zu finden, den Vorsitzenden der MMA-Organisation ONE Championship. Dafür müssen die sechzehn Teilnehmer, in zwei Teams aufgeteilt, diverse Prüfungen bestehen, sich sowohl körperlich anstrengenden Aufgaben stellen als auch in jeder Folge mit einem Pitch für ein Produkt glänzen. Wer die schwächste Leistung liefert, wird eliminiert.

Kurzauftritte der MMA-Stars

Gastauftritte bekannter MMA-Persönlichkeiten sind in der Theorie eine gute Idee. Zu Beginn der zweiten Episode beispielsweise erhalten die Teams zusätzliche Motivation durch die Anwesenheit von UFC Hall of Famer und MMA Welterweight GOAT George St-Pierre sowie Renzo Gracie, welcher neben vieler eigener kämpferischer Erfolge unter anderem St-Pierre im Brazilian Jiu-Jitsu trainierte. Die dritte Folge hat Angela Lee zu bieten, die aktuell den Titel im ONE Women’s Atomweight hält und 2016 der jüngste MMA-Champion überhaupt wurde, unabhängig von Organisation oder Geschlecht. The Apprentice: ONE Championship Edition wartet also mit hohem Besuch auf, aber für wen dies das Hauptargument darstellt, einzuschalten, wird sich wohl ziemlich verkohlt vorkommen. St-Pierre und Gracie dürfen zwar ein bisschen vor der Kamera reden, sind aber keine drei Minuten zu sehen; falls Lee irgendetwas während ihrem gefühlt zehnsekündigen Aufenthalt gesagt hat, kann sich bis zum Ende der Episode wohl niemand mehr daran erinnern.

Sage Northcutt kommt in mehr als einer Folge vor, hat aber dennoch weniger Screentime als St-Pierre, auch wenn er gemeinsam mit dem ersten (und zum Drehzeitpunkt aktuellen) ONE Heavyweight Champion Brandon Vera (BuyBust, ebenfalls mehr als ein Auftritt) in der fünften Episode bei der Kanuchallenge jeweils eines der Teams unterstützt. Trotzdem: Entweder man bereichert eine Episode durch einen prominenten Gaststar, der auch richtig etwas zu tun bekommt, oder man verzichtet gänzlich auf solche Alibipräsenzen. Diese Erkenntnis scheint dann irgendwann auch zu den Machern vorgedrungen zu sein, in der sechsten Folge interagieren Brandon Vera und der ehemalige ONE Welterweight Champion Ben Askren immerhin für etwa das erste Drittel mit den Teams in einer Quiz-Challenge. Vielleicht reichte das Budget aber auch einfach nicht mehr, um sich mehr Zeit mit den divsersen MMA-Größen zu leisten. The Apprentice: ONE Championship Edition hat nämlich durchaus einen hohen Production Value, wenigstens in diesem Bereich wurde wohl nicht gespart. Die Kameraleute scheinen immer die richtige Einstellung zu finden und auch im Schneideraum wurde solide Arbeit geleistet.

Erfreulich wenig Drama

Auch wenn The Apprentice: ONE Championship Edition kein Äquivalent zu The Ultimate Fighter ist, müssen MMA-Fans hier nicht auf Kampfaction verzichten. In der siebten Folge schickt jedes Team einen männlichen beziehungsweise einen weiblichen Fighter in den Ring, welche in einem BJJ-Match gegen ihr jeweiliges Pendant antreten. Obwohl alle Beteiligten Whitebelts sind, ist das doch schon ganz schön anzusehen. Versierte Zuschauer bekommen noch ein wenig Extraunterhaltung oben drauf, wenn nach dem Kampf der Männer eine Teilnehmerin selbstbewusst ihre unqualifizierte Meinung dazu abgibt, wer diesen gewonnen habe, und sich dadurch als filthy casual outet, der keine Ahnung vom Scoringsystem hat.

Das für Reality Shows übliche Drama beläuft sich hier auf ein erträgliches Minimum; besonders erfreulich ist, dass die meisten Heulsusen bereits recht früh eliminiert werden, wodurch das Teilnehmerfeld schon bald nur noch aus den interessanteren Kandidaten besteht. Eine der Anwärterinnen auf die prestigeträchtige Position kommt gar aus Deutschland, doch für ein hiesiges Publikum mag nicht nur Voreingenommenheit ein Grund sein, ihr die Daumen zu drücken. Chatri, der anfangs noch ein wenig steif wirkt, kann mit der Zeit zum Publikumsliebling avancieren. Heimlicher Star der Show ist allerdings Niharika Singh, die graue Eminenz im Hintergrund, seine rechte Hand, welche ihm nicht nur in den Boardroommeetings hilfreich zur Seite steht, in welchen drei Kandidaten versuchen, im Gespräch der Eliminierung zu entkommen.

Es ließe sich noch einiges mehr über The Apprentice: ONE Championship Edition sagen, erwähnenswert wäre vor allem noch, inwiefern sich die Show von anderem Reality TV abhebt, aber zu viele Buchstaben schaden dem Auge, außerdem bleibt weniger Zeit zum Schauen, wenn viel gelesen werden muss. Abschließend lässt sich sagen, dass die Show sowohl Fans von Reality Shows als auch Fans von MMA anspricht, aber ebenfalls Leuten gefallen könnte, die bisher weder mit dem einen noch mit dem anderen groß etwas anfangen konnten.

Credits

OT: „The Apprentice: ONE Championship Edition“
Land: Singapur
Jahr: 2021
Regie: Karen Seah
Musik: Dave Tan
Kamera: James Hia
Mitwirkende: Lara Pearl Alvarez, Alvin Ang, Irina Chadsey, Eugene Chung, Teirra Kamolvattanavith, Joy Koh, Monica Millington, Paulina Purnomowati, Jessica Ramella, Niraj Puran Rao, Nazee Sajedi, Louie Sangalang, Sho Takei, Clinton Tudor, Roman Wilson, Kexin Ye, Chatri Sityodting, Niharika Singh, Dom Lau, Angela Lee, Ben Askren, Brandon Vera, Demetrious Johnson, Georges St-Pierre, Renzo Gracie, Rich Franklin, Ritu Phogat, Sage Northcutt, Xiong Jing Nan

Trailer

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The Apprentice: ONE Championship Edition – Staffel 1
Fazit
In „The Apprentice: ONE Championship Edition“ müssen sechzehn Anwärter diverse Prüfungen bestehen, um den Posten als Assistent des Vorsitzenden der MMA-Organisation ONE zu ergattern. Haben die ersten paar Episoden vielleicht noch einige Startschwierigkeiten, macht es die Show dem Publikum durch hohen Production Value und, dank früher Eliminierung der nervigeren Kandidaten, zunehmend interessanterem Teilnehmerfeld leicht, Staffel 1 so schnell wie möglich zu Ende zu schauen.
Leserwertung1 Bewertung
1.2