Werewolves Within
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Werewolves Within

Werewolves Within
„Werewolves Within“ // Deutschland-Start: 17. Februar 2022 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Finn (Sam Richardson), frisch versetzt, ist der neue Revierförster in dem kleinen, abgelegenen Ort Beaverfield in Vermont. Schnell lernt er die Postbotin Cecily (Milana Vayntrub) und weitere der schrägen Einwohner*innen Beaverfields kennen. Doch viel Zeit, um sich einzugewöhnen, bekommt er nicht, da der Mann der örtlichen Hotelwirtin ermordet aufgefunden wird. Der am Stadtrand lebende Einzelgänger Emerson Flint (Glenn Fleshler) wird von den Einwohner*innen Beaverfields verdächtigt, doch die Analyse eines Haares bei der Leiche gibt an, dass es von einem Werwolf stammen soll. Ist wirklich ein Werwolf umtriebig? Und falls ja, wer ist es?

Horrorsatire

Der Film basiert auf dem französischen Gesellschaftsspiel Die Werwölfe von Düsterwald, das Ubisoft 2016 unter dem Titel Werewolves Within als VR-Spiel herausgebracht und nun unter gleichem Titel verfilmt hat. Misstrauen und das Identifizieren der Werwölfe sind Kernelement des Spiels. Wer vom Film aber ein echtes Kammerspiel voller Spannung erwartet, wird enttäuscht werden. Schon die involvierten Namen lassen vermuten, in welche Richtung es geht. Produzent*innen von Greener Grass, The Wolf of Snow Hollow und Der Chaos Cop – Thunder Road sind involviert und auch die Hauptdarsteller*innen Sam Richardson und Milana Vayntrub sind vor allem durch Komödien bekannt.

Und entsprechend legt der Film seinen Fokus auch klar auf das Komische. Es gibt kaum Szenen, die Spannung aufbauen und wenn doch, werden sie durch einen darauffolgenden Witz schnell entkräftet. Grundsätzlich wirkt der Film eher wie eine Satire auf einen Horrorfilm als ein richtiger Horrorfilm. Viele Stereotype aus Horrorfilmen werden sowohl inhaltlich als auch inszenatorisch übernommen und in ihrer Intensität ins Absurde erhöht. Das gilt für Dialoge, Overacting, Verhalten der Figuren und vor allem den Schnitt und Ton.

Werewolves Within bombardiert das Publikum förmlich mit Tönen, sei es etwa ein Luftzischen, wenn etwas geworfen wird oder der Score selbst. Die Musik wirkt völlig übertrieben, fast aufdringlich und überambitioniert, wenn sich mal wieder einer von vielen Jumpscares anbahnt. Auch der Schnitt ist sehr präsent und verspielt und arbeitet viel mit komödiantischen Schnitt-Gegenschnitt-Montagen, wenn zum Beispiel eine Figur etwas sagt und die Gegenpartei ungläubig schaut.

Wie bereits angesprochen, dient dies allem einem satirischen Gesamtbild, das gegen Ende des Films durch Metakommentare der Figuren bestärkt wird. Leider ist es aber so, dass gerade durch diese Art des Filmemachens der Film wirklich chaotisch wird und der dünne Plot, der übrigens sehr vorhersehbar ist, nur entblößt wird. Man könnte jetzt argumentieren, dass der Film durch seine Metakommentare und seine Selbstironie aus dieser Perspektive nicht zu kritisieren ist, da sämtliche Kritikpunkte als Kritik am Horrorgenre zu verstehen sind. Das Problem ist aber, dass die Hälfte der Pointen schlicht nicht zünden, was dazu führt, dass der Film über weite Strecken sehr leer und fast schon nervig wirkt.

Gesellschaftssatire

Ein weiterer interessanter Aspekt des Films ist das Ansprechen verschiedener gesellschaftskritischer Dinge wie Sexismus, Rassismus, Umweltverschmutzung, Waffengebrauch in den USA und das konservative Provinzleben. Auch hierfür wählt Werewolves Within die angesprochenen filmischen Mittel zur Übertreibung, um diese Dinge ad absurdum zu führen. Dabei wirken diese weitestgehend aber ziemlich willkürlich und stumpf und werden häufig nur in einem Satz erwähnt, ohne wirklich behandelt zu werden. Auch hier sorgt das chaotische Pacing dafür, dass vieles deplatziert wirkt und die meisten Themen eher damit abgefertigt werden, dass die Figuren einfach völlig verkorkst sind.

Das einzige Thema, das regelmäßig angesprochen wird und sogar passend in die Handlung eingebettet ist, ist Sexismus. Gerade gegen Ende scheint es, als fungierten die Werwolfsdiskussionen als Metapher. Das klappt auch sehr gut, wird im Finale aber leider sehr inkonsequent zu Ende gedacht. Grundsätzlich geht dem Film am Ende etwas die Luft aus. Es wirkt so, als hätten die Verantwortlichen nicht gewusst, wo sie hinwollten. Entsprechend rettet man sich mit mehreren Dei Ex Machina, um den Film weiter laufenlassen zu können und dann trotzdem etwas flach und unrund zu enden.

Credits

OT: „Werewolves Within“
Land: USA
Jahr: 2021
Regie: Josh Ruben
Drehbuch: Mishna Wolff
Musik: Anna Drubich
Kamera: Matt Wise
Besetzung: Sam Richardson, Milana Vayntrub, Michael Chernus, Michaela Watkins, Cheyenne Jackson, Rebecca Henderson, Glenn Fleshler

Bilder

Trailer

Filmfeste

Tribeca Film Festival 2021
Sitges 2021

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Werewolves Within
Fazit
"Werewolves Within" ist eine Horrorkomödie, die durch filmische Überinszenierung das Genre Horrorfilm und in Teilen auch die Gesellschaft ad absurdum führen möchte. Dabei steht eben diese Inszenierung der Behandlung der Themen häufig im Weg, was dazu führt, dass der Film sehr chaotisch wird und viele Pointen nicht funktionieren. Trotzdem ist der Film durch seine Selbstironie sehr sympathisch und in Teilen auch wirklich unterhaltsam.
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