Blade II
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Blade II

Blade II
„Blade II“ // Deutschland-Start: 30. April 2002 (Kino) // 7. November 2002 (DVD)

Inhalt / Kritik

Seit den Ereignissen in New York City hat sich der Halbvampir Blade (Wesley Snipes), auch der „Daywalker“ genannt“, nach Osteuropa zurückgezogen, wo seine Jagd nach den Vampiren dieser Welt weitergeht und wohin ihn auch die Suche nach seinem Mentor Abraham Whistler (Kris Kristofferson) zieht. Kaum wieder vereint, macht Blade ihn bekannt mit Scud (Norman Reedus), seinem neuen Techniker und Gehilfen, der ihm bei der Jagd hilft, wobei er in Tschechien die Spur der Damaskinos-Familie aufgenommen hat, einem Jahrhunderte alten Vampirclan. Ausgerechnet von Nyssa Damaskino (Leonor Varela) bekommt Blade ein eigenartiges Angebot, denn er soll ihnen bei der Jagd nach einer neuen Bedrohung helfen. Unter den Vampiren macht sich seit einiger Zeit ein seltsames Virus breit, welches die Opfer zu „Reapern“ verwandelt, schrecklich entstellten Kreaturen, die sowohl Menschen als auch Blutsauger jagen. Da sich das Virus rasant ausbreitet, soll eine Allianz mit Blade helfen, dem Virus Einhalt zu gebieten, wie auch dem Träger, einem ehemaligen Vampir namens Jared Nomak (Luke Goss), der seine Angriffe vor allem auf die Nachtklubs der Damaskinos konzentriert. Blade zur Seite soll das „Bloodpack“ stehen, eine Gruppe im Kampf ausgebildeter Vampire, angeführt von Nyssa und Dieter Reinhardt (Ron Perlman), der ebenso wie der „Daywalker“ von Anfang an nicht viel von der Allianz hält und am liebsten eine direkte Konfrontation mit Blade wünscht.

Keine viktorianischen Helden mehr

Für die Produzenten bei New Line war es nur eine Frage der Zeit, bis man auf den großen kommerziellen Erfolg, den man mit Stephen Norringtons Blade verbuchen konnte, eine Fortsetzung kommen würde, wobei es bereits Pläne gab, andere Charaktere aus den Comics einzuführen. Guillermo del Toros Mimic empfahl den Produzenten den Mexikaner als den geeigneten Mann auf dem Regiestuhl von Blade II, der sich zusammen mit Drehbuchautor David S. Goyer sogleich an die Arbeit machte, waren beide doch große Fans der Comics. Herausgekommen ist ein Film, der nicht nur vielerlei Hinsicht die Welt des ersten Films erweitert, sondern zugleich eine weitaus größere  Geschichte serviert als der Vorgänger, auch wenn sie Reaktionen der Kritiker ebenso zwiegespalten ausfielen wie bei Blade einige Jahre zuvor.

In vielen Interviews machte del Toro deutlich, dass seine Fortsetzung neue Wege gehen würde, war er es doch satt, Vampire fast ständig als diese „viktorianischen Helden“ zu sehen, die, gemartert von der Trauer um ihre verflossene Liebe, durch die Welt streifen und für die das unendliche Leben mehr eine Qual darstellt. Die Vampire in Blade II bedienen nach wie vor jenes Designs, was Norrington bereits in seinem Erstling zeigte. Doch insbesondere die Einführung der „Reaper“ gibt eine ganz neue Spielart hinzu, haben diese doch nichts mehr von deren Eleganz und sich vielmehr emotionslose Killer, Monster und Parasiten. Aus heutiger Sicht haben sie viel mehr gemein mit jenen Blutsaugern, die del Toro viele Jahre in der von ihm mitproduzierten Serie The Strain einführen sollte. Generell wirkt Blade II, viel eher noch als Blade, wie eine Frischzellenkur für das etwas angestaubte Genre, verbindet Action und Horror mit einer interessanten Handlung, die nicht zuletzt von ihren Figuren getragen wird, wobei man Wesley Snipes abermals seine große Passion für diesen Charakter ansieht, der bisweilen sogar eine neue Seite des „Daywalkers“ spielen darf.

Die Mythologie der Blutsauger

Was bereits in Blade begann, denken del Toro und Goyer nun konsequent weiter. Blade II interessiert sich nicht nur für die bereits bekannten Schauwerte, denn mehr als einmal taucht der Zuschauer ein in die Mythologie der Blutsauger, welche nicht nur interessant in die Handlung eingewoben sind, sondern durchaus ihre Bedeutung im Kontext dieser haben. Dabei gerät die Geschichte um den „Daywalker“ fast schon ein wenig in Vergessenheit, auch wenn uns die staubtrockenen Wortgefechte mit Blade und den Mitgliedern des „Bloodpacks“ immer wieder in diese andere Ebene zurückholen. Für den nötigen Humor sorgt abermals der wieder einmal sträflich unterforderte Ron Perlman, der nicht nur Snipes der Show stiehlt, sondern mit einer fast schon selbstironisch wirkenden Arroganz seine Rolle ausfüllt, dass es einfach nur Spaß macht ihm zuzuschauen.

Neben diesem Interesse für die Mythologie der Blutsauger darf aber, wie schon gesagt, die Action nicht fehlen. Insbesondere die Gefechte in der Prager Kanalisation sowie das Finale sind zu erwähnen, auch wenn es diesen im Vergleich zum Vorgänger etwas an Tempo fehlt.

Credits

OT: „Blade II“
Land: USA
Jahr: 2002
Regie: Guillermo del Toro
Drehbuch: David S. Goyer
Musik: Marco Beltrami
Kamera: Gabriel Beristain
Besetzung: Wesley Snipes, Kris Kristofferson, Ron Perlman, Leonor Varela, Norman Reedus, Luke Goss, Thomas Kretschmann

Trailer

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Blade II
Fazit
„Blade II“ ist eine gelungene Fortsetzung und verbindet abermals Horror mit Action. Guillermo del Toro zeigt dem Zuschauer mehr von der Welt der Figuren, ihrer Mythologie und ihren Beziehungen untereinander, wobei zugleich der Unterhaltungsaspekt nicht zu kurz kommt.
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