Blinded: Schatten der Vergangenheit TV Fernsehen arte Mediathek
© Per Arnesen

Blinded: Schatten der Vergangenheit

Blinded: Schatten der Vergangenheit TV Fernsehen arte Mediathek
„Blinded: Schatten der Vergangenheit“ // Deutschland-Start: 17. März 2022 (arte)

Inhalt / Kritik

Für die Profilerin Louise Bergstein (Natalie Madueño) hat ihr neuester Fall eine persönliche Komponente: Alice Ejbye (Solbjørg Højfeldt), eine Freundin ihrer Mutter, bittet sie darum, den Mörder ihres Sohnes Markus zu finden. Fünf Jahre liegt das Verbrechen bereits zurück, doch noch immer hat die Polizei keine Ahnung, wer der Täter sein könnte. Tatsächlich lässt sich die dänische Polizistin Karina Hørup (Helle Fagralid) darauf ein, sie in die noch immer andauernden Ermittlungen miteinzubeziehen. Es dauert nicht lange, da findet Louise erste Spuren, die bislang übersehen worden waren. Doch die Zeit drängt, denn Peter Vinge (Tobias Santelmann) hat bereits ein neues Opfer im Visier …

Auf der Jagd nach einem Serienmörder

Donnerstagabend auf arte, Zeit für eine weitere düstere Serie. Zuletzt ging es mit Red Light ins Rotlichtmilieu, davor handelte  Algiers Confidential – Ein paar Tage Licht von Terroristen und illegalen Waffenhändlern. Bei Blinded: Schatten der Vergangenheit geht es nun ein wenig klassischer zu. Dieses Mal wird ein Serienmörder gejagt, der schon seit Jahren sein Unwesen treibt und die Polizei ratlos zurücklässt. Dabei haben diese Taten eine Vorgeschichte. Mehrere sogar. Auch wenn der Titel es ein wenig versteckt, handelt es sich bei der dänischen Serie um die zweite Staffel von Darkness: Schatten der Vergangenheit. Die wiederum war ein Ableger von Nordlicht – Mörder ohne Reue, eine weitere Krimiproduktion.

Gesehen haben muss man die aber alle nicht, um hier einsteigen zu können. So tauchte Profilerin Louise zwar schon beim letzten Mal auf, was für einen kleinen Wiedererkennungswert sorgt. Die Fälle sind aber völlig unabhängig voneinander, weswegen es keine Vorkenntnisse braucht. Quereinsteigen ist also problemlos möglich. Die Geschichte ist dabei ohnehin sehr universell: Ein Mann ermordet Leute, die Polizei versucht ihn zu schnappen. Dass es hier zwei Frauen sind und die Initiative von einer dritten Frau ausging, verleiht Blinded: Schatten der Vergangenheit dabei eine feministische Note. Richtig relevant ist die Geschlechterverteilung aber nicht, da der Mann ausschließlich Männer ermordet, es also mal nicht darum geht, dass da jemand seinem gewissen trieben nachgeht.

Spannend trotz kleinerer Mängel

Worum es stattdessen geht und wer der Täter ist, ist dabei kein Geheimnis. Tatsächlich wird sogar ziemlich früh verraten, was Sache ist. Ein paar der Details werden nachgeliefert, die noch für ein bisschen Kontext sorgen. Dennoch: Blinded: Schatten der Vergangenheit ist keine Serie, die man sich anschaut, um ein bisschen rätseln zu können. Die einzige Frage ist die, ob der Mörder geschnappt wird. Und das ist keine, die eine wirkliche Antwort braucht. Das bedeutet aber nicht, dass es hier keine Spannung gibt. Denn auch wenn das Ende mehr oder weniger klar ist, auf dem Weg dorthin kann noch einiges passieren. Vor allem wenn sich ein Serienmörder in die Ecke gedrängt fühlt, kann das immer tödliche Folgen haben für diejenigen, die sich ihm in den Weg stellen oder sonst irgendwie das Pech haben, ihm zu begegnen.

Ob es dafür unbedingt acht Folgen à 45 Minuten gebraucht hätte, darüber lässt sich streiten. Zum Teil wurde die Handlung ein wenig gestreckt, indem die Figuren sich willkürlich verhalten. Da werden Konflikte geschaffen, die keine sein sollten. Umgekehrt hat auch die Ermittlung etwas Willkürliches, wenn es ein paar „Zufälle“ braucht, um mal etwas voranzukommen. Diese kleineren Mängel gerade im späteren Verlauf lassen sich aber verschmerzen. Blinded: Schatten der Vergangenheit ist eine unterhaltsame und packende Serie, die vielleicht nicht die größten Ambitionen hat. Aber manchmal ist auch nichts Verkehrtes daran, einfach eine bewährte Erfolgsformel zu nehmen und für die eigenen Zwecke anzupassen. Ein Publikum auf der Suche nach einer traditionellen Thrillerserie sollte reinschauen.

Credits

OT: „Den som dræber – Fanget af mørket“
Land: Dänemark
Jahr: 2021
Regie: Jonas Alexander Arnby, Goran Kapetanovic
Drehbuch: Ina Bruhn, Per Daumiller, Tine Krull Petersen, Bo Hr. Hansen
Musik: Mikkel Hess
Kamera: Kasper Wind
Besetzung: Natalie Madueño, Tobias Santelmann, Helle Fagralid, Solbjørg Højfeldt, Kasper Leisner, Jens Andersen, Louis Næss-Schmidt, Josephine Park, Jeppe Rydell-Rasmussen

Bilder

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Blinded: Schatten der Vergangenheit
Fazit
Eine Profilerin macht Jagd auf einen Mörder, der seit Jahren schon ungestraft sein Unwesen treibt. „Blinded: Schatten der Vergangenheit“ ist eine ganz klassische Thrillerserie, die auf größere Ambitionen verzichtet, aber doch trotz frühzeitig verratenen Täters eine spannende Geschichte zu erzählen. Nur zum Ende hin schleichen sich ein paar unnötige Mängel ein.
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7
von 10