Cracow Monsters Krakowskie potwory Netflix
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Cracow Monsters – Staffel 1

Cracow Monsters Krakowskie potwory Netflix
„Cracow Monsters“ // Deutschland-Start: 18. März 2022 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Seit dem Tod ihrer Mutter hat Alex Walas (Barbara Liberek) mit eigenartigen Visionen zu kämpfen, voll von unheimlichen Bildern, deren Bedeutung sie nicht versteht. Während sie versucht, diese verstörenden Szenen zu vergessen, wird Professor Jan Zawadzki (Andrzej Chyra) auf sie aufmerksam und lädt sie ein, in seine spezielle Gruppe einzutreten. Die widmet sich weniger der Beschäftigung mit den üblichen universitären Wissenschaften. Stattdessen steht das Übernatürliche auf dem Programm. Von dem gibt es nicht gerade wenig, denn in den Schatten Krakaus breiten sich immer mehr Monster aus. Und nur die Studierenden mit ihren besonderen Fähigkeiten können das Böse noch aufhalten. Dabei kommt Alex eine Schlüsselrolle zu, steckt in ihr doch mehr, als sie selbst ahnt …

Mystery-Horror mit Mängeln

In den letzten Jahren hat Netflix eine ganze Reihe düsterer Stoffe aus Polen importiert. Ob der historische Thriller Operation Hyakinthos oder die Krimiserie Im Sumpf, der Horrorfilm Nobody Sleeps in the Woods Tonight oder die TV-Geiselnahme Prime Time – an Nachschub mangelt es nicht gerade. Die Qualität schwankt dabei zuweilen natürlich. Aber es sind doch so viele interessante, weil irgendwie eigene Titel dabei, dass man zumindest bei jeder Neuveröffentlichung neugierig einschaltet. So auch bei der Mystery-Horror-Serie Cracow Monsters, die von dem versteckten Kampf gegen Dämonen und alte Götter erzählt. Die Begeisterung beim Publikum hielt sich bislang jedoch in Grenzen, im Netz wimmelt es nur so von Verrissen.

Das ist durchaus verständlich, da bei der Serie einige so gravierende Fehler gemacht wurden, die einem das Vergnügen schon ziemlich verderben können. Ein Problem ist beispielsweise, dass die Erzählung recht konfus ist. Man macht sich hier nicht die Mühe, das Publikum wirklich in das Thema einzuarbeiten und nach und nach zu erweitern. Stattdessen ist man von Anfang an mittendrin. So etwas kann funktionieren, wenn wenigstens nachträglich eine Struktur hineingebracht wird. Stattdessen erzählt Cracow Monsters mal hier ein bisschen, macht dann dort weiter, nur um dann wieder etwas anderes einzuführen. Es fehlt hier von Anfang an ein Fundament, sowohl auf die Geschichte wie auch die Figuren bezogen, die zum Großteil alle nur irgendwie da sind. Bei Alex wird natürlich mehr getan, indem es – wie so oft – eine tragische Vorgeschichte gibt. Das allein reicht aber nicht aus, um sie als Figur interessant zu machen.

Geringes Tempo, stimmungsvolle Mythologie

Das zweite Problem ist eines, was gefühlt zwei Drittel aller Netflix-Serien betrifft: Balance und Tempo stimmen nicht. Natürlich spricht nichts dagegen, dass man sich beim Erzählen ein bisschen mehr Zeit lässt. Nicht alles muss hyperaktiver Aktionismus sein, um das Publikum zu beschäftigen. Es braucht aber zumindest das Gefühl, dass es stetig vorangeht. Cracow Monsters ist da oft ein wenig umständlich und insgesamt zu lang. Die acht Folgen, welche die erste Staffel ausmachen, sind schon sehr großzügig angelegt. Das hätte auch kürzer gehen können und müssen. Insofern ist es kein Wunder, wenn ein Teil des Publikums vorzeitig aussteigt, weil es der Überzeugung ist, dass sich das alles nicht lohnt.

Das wiederum ist schade, weil die Serie in zweifacher Hinsicht sehr wohl einiges zu bieten. So ist beispielsweise der Verweis auf eine slawische Mythologie eine interessante und willkommene Abwechslung zu den sonstigen Wesen, die in diesem Bereich immer aufgefahren werden. Man hat bei Cracow Monsters tatsächlich das Gefühl, Teil einer größeren Welt zu sein, von der die Menschen nur einen Ausschnitt zu sehen bekommen. Der zweite Pluspunkt ist, dass die Inszenierung schon recht stimmungsvoll geworden ist. So gibt es hier immer wieder Aufnahmen, die Lust machen, noch ein wenig länger in dieser Welt der Schatten zu verweilen, aus der immer wieder Monster in die unsere hinübertreten. Mit besseren Drehbüchern hätte aus der polnischen Produktion ein echter Geheimtipp werden können. So bleibt ein Werk, das nicht viel mehr als Durchschnitt geworden ist. Und davon gibt es auf dem Streamingdienst nun wirklich mehr als genug.

Credits

OT: „Krakowskie potwory“
Land: Polen
Jahr: 2022
Regie: Kasia Adamik, Olga Chajdas
Drehbuch: Gaja Grzegorzewska, Magdalena Lankosz, Joanna Pawluskiewicz, Anna Sienska
Musik: Mary Komasa, Antoni Lazarkiewicz
Kamera: Ziv Berkovich, Tomasz Naumiuk, Janusz Sus, Mateusz Wichlacz
Besetzung: Barbara Liberek, Stanislaw Linowski, Andrzej Chyra, Malgorzata Bela, Anna Paliga, Daniel Namiotko, Mateusz Górski, Malgorzata Gorol

Bilder

Trailer

https://www.youtube.com/watch?v=phMzGN5TrWo

Weitere Netflix Titel

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Cracow Monsters – Staffel 1
Fazit
„Cracow Monsters“ begleitet eine Gruppe Studierende mit besonderen Fähigkeiten, die gegen Monster und Götter kämpfen, die sich Zugang zu unserer Welt verschaffen. Das ist an und für sich stimmungsvoll und punktet mit einer interessanten Mythologie, die eine willkommene Abwechslung zu den üblichen Wesen darstellt. Die unbefriedigende Geschichte und Probleme beim Tempo verhindern jedoch, dass daraus mehr wird.
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