Die Vorahnung Premonition
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Die Vorahnung

Die Vorahnung Premonition
„Die Vorahnung“ // Deutschland-Start: 11. Oktober 2007 (Kino) // 14. März 2008 (DVD)

Inhalt / Kritik

Linda (Sandra Bullock) und Jim (Julian McMahon) sind schon jahrelang ein glückliches Paar und Eltern von zwei wunderhübschen Töchtern. Als Jim eines Tages aus heiterem Himmel bei einem Autounfall ums Leben kommt, ändert sich schlagartig das Leben der nun trauernden Familie. Linda, die sich fortan mit den individuellen Sorgen, als auch den Ängsten der Kinder konfrontiert sieht, erlebt am drauffolgenden Tag jedoch ein Wunder: Jim ist wieder am Leben, als hätte es den Unfall nie gegeben. War das Ganze doch nur ein böser Traum? Hat sie sich das alles eingebildet? Dabei ist das nur der Anfang. Während sie herauszufinden versucht, was das alles zu bedeuten hat, macht sie eine Reihe eigenartiger Beobachtungen und muss dabei aufpassen, dass sie nicht dem Wahnsinn verfällt.

Der Titel ist Programm

Anhand des Titels ahnt man früh: Hier ist etwas im Busch. Typisch für das Mystery-Thriller Genre dauert es daher nicht lang, bis Spannung aufkommt. Die große Frage, die dabei im Raum steht: Warum ist der Tote auf einmal wieder da? Die Möglichkeiten sind innerhalb des Genres zahlreich. Wird es beispielsweise eine Geistergeschichte (Solange du da bist), ein Drama über die Reinkarnation des verstorbenen Geliebten (Birth) oder geht es doch eher um eine Zeitschleife-Geschichte im Stile Und täglich grüßt das Murmeltier, in dem der Protagonist Tag für Tag erneut durchleben muss. Oder ein psychologisches Drama, in dem der Hinterbliebene allmählich verrückt wird. Oder war alles doch nur ein Traum? Man merkt – das Thrillergenre hat schon die kreativsten und verrücktesten Filme zutage befördert, da heißt es also einfallsreich sein, um nicht den nächsten Abklatsch oder Nachahmer eines Klassikers zu produzieren. Interessanterweise kombiniert der deutsche Regisseur Mennan Yapo (Lautlos) gleich mehrere eben jener Ansätze und schafft damit ein durchaus gelungenes Werk, trotz einiger Mängel.

Zwischen Trauer und Wahnsinn

Wechselndes Colorgrading und der ein oder andere Hinweis, den Yapo nach und nach streut, sorgen dafür, dass man im Laufe des Films viele Szenarien in Betracht zieht. Das nützt in diesem Fall jedoch nicht allzu viel, da die vorhandenen Puzzlestücke noch immer an der falschen Stelle sitzen und sich ein fehlerhaftes oder unvollständiges Gesamtbild ergibt. Der hohe Spannungsbogen als auch die eingefangene Atmosphäre, die sich zwischen Trauer, Paranoia und Desillusion bewegt, stellt sich aber definitiv als überdurchschnittlich gelungen heraus. Besonders die erste Hälfte muss hierbei gelobt werden, in der das Mysterium seinen Lauf nimmt und man als Zuschauer gespannt ist, welche Richtung der Film aufnehmen wird.

Ambivalentes Kino

Durch die vielen bekannten Elemente hebt sich Die Vorahnung wenn überhaupt nur moderat von vergleichbaren Produktionen abhebt. Auch bei der Auflösung ahnt man früh, worauf alles hinausläuft. Neben oben genannten Beispielen fühlt man sich in storytechnischer Sicht an Filme wie Shutter Island erinnert, dessen Ende man auch schon Meilen gegen den Wind riechen kann. Da gibt es doch Vergleichsproduktionen, die deutlich besser funktionieren. Auf der anderen Seite spielt der Mystery-Thriller seine Stärken jedoch relativ gut aus und kombiniert die einzelnen Zutaten wie das effektive Zusammenspiel der Bilder und des Soundtracks sowie das ordentliche Schauspiel von Bullock auf solide Art und Weise.

In der Gesamtheit ist Die Vorahnung ein Film, der mehr in puncto Charakterentwicklung und Rätselei überzeugt. Ein Filmtitel, der nicht so viel vorwegnimmt, als auch ein Ende mit mehr Würze hätten daher sicherlich nicht geschadet. Schläft man aber mal eine Nacht drüber, so denkt man in diesem Fall mehr an die guten Seiten als an die schlechten, was so betrachtet für den Film spricht.

Credits

OT: „Premonition“
Land: USA
Jahr: 2007
Regie: Mennan Yapo
Drehbuch: Bill Kelly
Musik: Klaus Badelt
Kamera: Torsten Lippstock
Besetzung: Sandra Bullock, Julian McMahon, Shyann McClure, Courtney Taylor Burness, Nia Long

Trailer

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Die Vorahnung
Fazit
Eine Frau hat ihren Mann bei einem Autounfall verloren, der am nächsten Tag plötzlich wieder da ist. Der Mystery-Thriller überzeugt gerade in der ersten Hälfte durch seine Atmosphäre und Spannung. Das Ende ist hingegen nichts Besonderes.
Leserwertung6 Bewertungen
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von 10