Ray Breslin (Sylvester Stallone) hat sich darauf spezialisiert, aus Gefängnissen auszubrechen, um Sicherheitslücken aufzuzeigen. Damit ist er so erfolgreich, dass eines Tages die CIA seine Firma beauftragt, eine von ihr als ausbruchssicher konstruierte Prototyp-Haftanstalt zu testen, in welcher die schlimmsten Verbrecher der Welt gefangen gehalten werden sollen. Breslin übernimmt die Identität eines Terroristen, doch in der Einrichtung angekommen, merkt er schnell, dass hier etwas nicht stimmt. Der Direktor heißt nicht wie zuvor mitgeteilt Marsh, sondern Hobbes (Jim Caviezel), außerdem funktioniert der für Notfälle vorgesehene Evakuations-Code nicht. Breslin ist in eine Falle getappt, aus der er sich wohl nur mit der Hilfe seines Mitgefangenen Emil Rottmayers (Arnold Schwarzenegger) befreien kann …
Zu spät gekommen
Wäre Escape Plan Mitte oder Ende der 1980er-Jahre erschienen, dann wäre er weder seinerzeit im Kino untergegangen noch heute in Vergessenheit geraten. Der internationalen Auswertung allein ist es zu verdanken, dass der Film kein Flop wurde, aber selbst damit war er noch weit von einem Hit entfernt. Der B-Movie-Look hätte sich wohl auch besser als Direct-to-DVD verkauft; warum dieser Streifen unbedingt ins Kino gezerrt werden musste, ist nicht ganz klar. Mit knapp zwei Stunden ist Escape Plan darüber hinaus zu lang geraten, vor allem der Großteil des ersten Aktes zieht sich ziemlich. Wahrscheinlich gingen die Macher schlicht davon aus, dass die Namen Grund genug für den Kauf eines Kinotickets seien.
Das Hauptargument für Escape Plan ist dann auch tatsächlich im Cast zu finden. Sylvester Stallone und Arnold Schwarzenegger hätten zwar bereits zwanzig Jahre zuvor gemeinsam in einem Film auftreten sollen, um die Synergie der beiden Actionhelden die größtmögliche Entfaltung zu gewähren. Aber selbst mit Ende 60 liefern die beiden Herren hier noch Anschaubares ab und kommen, unabhängig von Gerüchten über ihr Verhältnis zueinander in der wirklichen Welt, auf dem Bildschirm sehr gut miteinander aus. Sam Neill übernimmt eine kleine Rolle als Arzt. Ob es sich dabei allerdings um einen Gefängnisarzt oder jemanden von außerhalb handelt, das wird nicht so ganz klar, da dem Charakter kaum Screentime zugestanden wird. Genauer gesagt wird der Rolle so wenig Raum zur Entwicklung gegeben, dass schon kurz nach Beendigung der Sichtung nur die wenigsten Zuschauer sagen könnten, ob sie sich nur nicht daran erinnern, was aus der Figur geworden ist, oder ob das Drehbuch diese Information einfach nicht geliefert hat.
Im falschen Film gelandet
Die Show stiehlt allerdings Jim Caviezel. Es heißt oft, ein Schauspieler sei mit seiner Darstellung im falschen Film. Im Falle von Escape Plan wurde eher der falsche Film um Caviezels Darstellung herum konstruiert. Der am besten für seine Verkörperung von Jesus in Die Passion Christi bekannte Mime blüht in dieser ziemlich konträr dazu sadistischen und bösen Rolle förmlich auf, müsste sie eigentlich in einem deutlich ernsteren Streifen zur Schau tragen dürfen. Leider hat Escape Plan in der Hinsicht auch die andere Seite der Medaille zu bieten. Die Szenen in der Außenwelt, außerhalb des Gefängnisses, sind sowieso schon die schwächsten des Films, was beileibe nicht nur an den Nebendarstellern liegt, aber sie tun auch wenig dafür, dass diese Momente erträglicher werden. Zugegeben bietet das Drehbuch ihnen nicht viel Grundlage, mit der zu arbeiten wäre, aber warum ausgerechnet der als 50 Cent bekannte Rapper Curtis Jackson besetzt werden musste, weiß wohl auch niemand so genau.
OT: „Escape Plan“
Land: USA
Jahr: 2013
Regie: Mikael Håfström
Drehbuch: Miles Chapman, Jason Keller
Musik: Alex Heffes
Kamera: Brendan Galvin
Besetzung: Sylvester Stallone, Arnold Schwarzenegger, Jim Caviezel, Faran Tahir, Amy Ryan, Sam Neill, Vinnie Jones, Curtis Jackson
Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.
(Anzeige)