I Robot
© 20th Century Fox

I, Robot

I Robot
„I, Robot“ // Deutschland-Start: 5. August 2004 (Kino) // 28. November 2005 (DVD)

Inhalt / Kritik

In der nahen Zukunft haben die Entwicklungen in der Robotik sowie der künstlichen Intelligenz das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben grundlegend geändert. Der Besitz des neuesten Modells nicht mehr nur eine Notwendigkeit, sondern eine Prestigeanschaffung geworden. Detective Del Spooner (Will Smith) ist eine seltene Ausnahme, hält er doch wenig von Robotern oder generell von moderner Technik. Diese Einstellung kommt auch bei seinem neuen Fall zum Tragen, denn ausgerechnet Dr. Alfred Lanning (James Cromwell), Gründer des Firma U.S. Robotics und der reichste Mann der Welt, wird ermordet aufgefunden. Der Firma, allen voran deren Vorstand Lawrence Robertson (Bruce Greenwood), ist der Vorfall mehr als unangenehm, kommt doch mit dem NS-5 schon in wenigen Tagen die neuen Generation Roboter auf den Markt. Für Robertson wie auch Del Spooners Vorsetzten ist der Tod des Wissenschaftlers eine klarer Suizid, weisen doch keinerlei Indizien auf einen anderen Umstand hin. Doch der Ermittler bleibt skeptisch, vor allem da man seinen Fragen auszuweichen scheint und seinem Verdacht, ein Roboter könnte den Mord begangen haben, keinen Glauben schenkt.

In der Entwicklerin Dr. Susan Calvin (Bridget Moynahan) findet Del Sponner jemanden, der ebenso wenig an die offizielle Version zu glauben scheint. Gemeinsam verhören sie Sonny, einen Roboter des Typs NS-5, den Lanning eigens für sich entwickelt hatte und der sich am Tatort versteckt hielt. Dieser spricht davon, träumen und fühlen zu können, und eine genauere Analyse seines Designs führt zutage, dass er durchaus anders zu funktionieren scheint als die anderen Modelle der Reihe. Je näher Del Spooner und Calvin jedoch der Lösung um den Tod Lannings kommen, desto gefährlicher wird es für die beiden.

Das Ich und der Roboter

Der Name des russischen Autors Isaac Asimov steht in Verbindung mit vielen der wohl einflussreichsten Werke des Science-Fiction-Genres, wobei neben der Foundation-Trilogie mit Sicherheit seine Roboter-Romane einen wichtigen Platz innerhalb seines Schaffens einnehmen. Im Falle von I, Robot beziehen sich die Drehbuchautoren Jeff Vintar und Akiva Goldsman insbesondere auf Asimovs Kursgeschichte, vor allem aber auf seine drei Robotergesetze, die gleich zu Anfang im Film genannt werden. Das Projekt, welches letztlich von Regisseur Alex Proyas (The Crow, Dark City) inszeniert wurde, stieß seinerzeit bei der Kritik auf eher geteiltes Echo, doch zeigt sich mit etwas zeitlicher Distanz als ein durchaus kluger Genrebeitrag, der nicht nur visuell zu überzeugen weiß.

In vielerlei Hinsicht ist der Verweis auf Asimov mehr als irreführend, distanziert sich der Film in vielen Aspekten durchaus von der Vorlage oder überhaupt den Roboter-Geschichten des Autors, wenn man einmal von den Regeln zur Robotik absieht. Dennoch erscheint alleine die Welt, die Proyas in seinem Film entwirft, interessant, fußt sie doch auf einer Version des „Meister-Diener“-Prinzips, wobei Technologie dem Menschen nur zu dienen hat, auch wenn diese immer mehr menschliche Züge annimmt. Bereits die Matrix– oder die Terminator-Filme behandelten eine ähnliche Thematik, wobei diese eben nur erwähnt wurde, nie aber so explizit gezeigt wurde, wie es in I, Robot der Fall ist. Wie in Blade Runner, einer Geschichte, die wesentlich näher an I, Robot angelegt ist, ist das Entdecken eines Bewusstseins gekoppelt an ein tieferes Verständnis von Aspekten wie Freiheit und Unabhängigkeit, Werte, welche der Roboter Sonny nun für sich einzufordern scheint und damit jenes unausgesprochene Tabu bricht, welches in der Welt der Geschichte vorherrscht. Man könnte sogar so weit gehen, dass I, Robot, wenn auch sehr viel kommerzieller von der Anlage her, jene Themen vorwegnahm, die Alex Garland viele Jahre später in seinem grandiosen Ex Machina ansprechen sollte.

Maschinen und Kommerz

Neben des Designs der Welt wie auch der Roboter an sich, ist I, Robot gerade wegen seines offen zur Schau gestellten kommerziellen Ästhetik interessant. Wenn ein Star wie Will Smith fast schon provokant in die Kamera sprechend seine neuen Turnschuhe anpreist oder der urbane Raum mit Werbung nahezu vollgekleistert ist, verweist dies auf eine Vision, in der Hybris und Dekadenz zum Alltag geworden sind, wie auch eine gefährliche Nachlässigkeit, was in der heutigen Welt der sozialen Medien, in der Menschen immer nachlässiger mit ihren eigenen Daten umgehen, noch aktueller wird als im Jahr 2004, als der Film in die Kinos kam. Der Konzern, allen voran der Kontrast zwischen einer Figur wie Lanning und einem Charakter wie Robertson, spiegelt diese Eigenschaft wider, ist man doch an Entwicklung und Progression weniger interessiert, speziell, wenn diese nicht zur Gewinnmaximierung dienen.

Insgesamt also erscheint I, Robot mit etwas zeitlicher Distanz als ein durchaus cleverer Science-Fiction-Film, der darüber hinaus noch Will Smith in einer der besten Phasen einer Karriere zeigt und verdeutlicht, welches Potenzial er als leading man solcher Blockbuster hat.

Credits

OT: „I, Robot“
Land: USA
Jahr: 2004
Regie: Alex Proyas
Drehbuch: Jeff Vintar, Akiva Goldsman
Musik: Marco Beltrami
Kamera: Simon Duggan
Besetzung: Will Smith, Bridget Moynahan, Bruce Greenwood, James Cromwell, Chi Mc Bride, Alan Tudyk

Trailer

Filmpreise

Preis Jahr Kategorie Ergebnis
Academy Awards 2005 Beste Spezialeffekte John Nelson, Andrew R. Jones, Erik Nash, Joe Letteri Nominierung

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I, Robot
Fazit
„I, Robot“ ist ein Science-Fiction-Film, der über die Jahre immer mehr an Aktualität hinzugewonnen hat. Nicht nur das Design der Welt und der Roboter weiß in Alex Proyas‘ Film zu überzeugen, auch seine Darsteller und die Sicht auf Themen wie Kommerz und menschliche Hybris zeugen von einem Film, der seiner Zeit weit voraus war.
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