Making Fun Netflix
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Making Fun – Staffel 1

Making Fun Netflix
„Making Fun – Staffel 1“ // Deutschland-Start: 4. März 2022 (Netflix)

Inhalt / Kritik

In der neuen Reality-Show Making Fun auf Netflix nimmt sich der Designer Jimmy DiResta gemeinsam mit seinen Freunden Paul Jackman, Patrick Laperrière, John Graziano und Derek Forestier handwerkliche Arbeitsaufträge entgegen. Handwerkfokussierte Reality-Shows gibt es bereits zur Genüge, etwa Making It – ebenfalls unter Mitwirkung von DiResta –, Metallkunst: Showdown am Schweißgerät oder als Handwerk-Backwerk-Hybrid Baking Impossible. Ähnlich wie Letztere kommt Making Fun mit einem neuen Twist daher, um nicht einfach nur eine weitere Handwerksshow zu sein: Die Aufträge entstammen der Fantasie von Kindern. Dass dabei kaum etwas Brauchbares herauskommen kann, ist selbst allen Beteiligten klar. So sagt DiResta: „Some builds will be good, some builds will be bad, but all of them will be absolutely pointless.“

Alles gekünstelt

Absolutely pointless ist die Show dann zwar nicht gerade, aber so richtig warm werden lässt sich damit auch nicht unbedingt. Erst einmal müssen die ganzen Interaktionen zwischen den verschiedenen Kindern und dem Team nicht zwingend gestellt sein, sie wirken jedoch allemal so. Insbesondere in der siebten Folge (von acht), welche uns gleich noch in anderen Aspekten als Exempel für Kritikpunkte an der Show dienen wird, wirken viele der Dialoge forciert und vorgegeben. Jede Episode folgt prinzipiell demselben Aufbau. So wird zu Beginn der dreieinhalbminütige Einführungsmonolog von DiResta inklusive Showschnippsel abgespielt (an dieser Stelle von ganzem Herzen Dank an Netflix für die „Skip Intro“-Funktion!), bevor sich die Maker von verschiedenen Kindern Projekte pitchen lassen (welche durchaus auch einmal abgelehnt werden können, wenn sie zu unrealistisch oder schlicht zu uninteressant sind).

Wurde sich auf ein Unterfangen geeignet, wird mit der Herstellung begonnen, deren Schritte gleichzeitig kindgerecht kommentiert und erläutert wird. Ein Zeitlimit gibt es dabei nicht, schließlich handelt es sich hier nicht um einen Wettbewerb, bei welchem jemand ausscheiden könnte. Ist der Kindergedanke vom Reißbrett bereits fast vollkommen in der Realität angekommen, gibt es einen „Überraschungsanruf“ der jeweiligen Auftraggeber mit Extrawünschen, welche ebenfalls umgesetzt werden müssen. Nach Vollendung wird das Objekt präsentiert und wird eingeweiht.

Viel verschenktes Potenzial

In Pirate Pizza Cannon, unserer erwähnten Vorzeigeepisode, soll ein Piratenschiff gebaut werden, welches Pizzas aus seinen Kanonen feuert. Wer sich entscheiden möchte, ob er Making Fun zur Gänze sichten will, ist gut damit beraten, diese Folge anzuschauen, denn sie ist in einigen Aspekten die beste der Serie, in anderen die schlimmste. Das Piratenschiff ist mit das tollste Projekt (sie sind eigentlich alle nicht sonderlich fantasievoll) und die Erklärungen bei der Herstellung sind auch mit die interessantesten. Was hier jedoch besonders negativ auffällt, ist die Interaktion mit den Kindern beziehungsweise die verwendete Sprache. Die ganze Serie über fallen immer wieder nicht-kindgerechte Worte, manche müssen gar per Piepton unverständlich gemacht werden. In Pirate Pizza Cannon reißen die Kinder einen „deez nuts“-Joke, was den Eindruck nur verstärkt, hier würde ein Skript abgearbeitet.

Die Idee, Kinder für Handwerkliches zu begeistern, ist gerade in Zeiten eine gute, in denen Eltern ihren Sprösslingen lieber ein Smartphone oder Tablet in die Hände drücken, statt sie mit diesen arbeiten zu lassen. Während Making Fun also einen noblen Ansatz verfolgt, DiResta die Sache augenscheinlich am Herzen liegt und die eigentliche Arbeit den Kindern verständlich nähergebracht wird, wirkt das Konzept der Show nicht ganz ausgereift, womit viel Potenzial verschenkt wurde.

Credits

OT: „Making Fun“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Mike Odair
Kamera: Chris Burns, Carl Merenda
Mitwirkende: Jimmy DiResta, Paul Jackman, Patrick Laperrière, John Graziano, Derek Forestier, Justine Silva

Trailer

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Making Fun – Staffel 1
Fazit
Ob Eltern ihren Kindern die teilweise vulgäre Sprache in „Making Fun“ zumuten wollen, müssen sie selbst entscheiden; die Reality-Show punktet allerdings mit kinderfreundlichen Tutorials und Erklärungen zu den jeweiligen Herstellungsprozessen. Abgesehen davon wäre jeder besser beraten, selbst mit seinen Kindern bastlerisch tätig zu werden, statt acht Episoden lang vor der Glotze zu hocken.
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