The Clearing Armee der lebenden Toten
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The Clearing – Armee der lebenden Toten

The Clearing
„The Clearing – Armee der lebenden Toten“ // Deutschland-Start: 4. März 2022 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Eigentlich wollte Tom (Liam McIntyre) nur einen schönen Campingausflug mit seiner Tochter Mira (Aundrea Smith) machen. Seit einer ganzen Weile schon ist die Beziehung zwischen den beiden schlecht. Ein gemeinsamer Urlaub soll ihnen dabei helfen wieder zusammenzufinden. Das zumindest war die Idee. Aber von Anfang an steht dieser Trip unter keinem guten Stern. Nicht nur dass Mira überhaupt keine Lust darauf hat und am liebsten sofort wieder umdrehen würde. Sie ist am nächsten Morgen auch noch spurlos verschwunden. Und als wäre das alles nicht schon schrecklich genug, macht er noch eine weitere furchtbare Entdeckung: Die ganze Gegend wimmelt plötzlich vor Zombies …

Und ewig beißt der Zombie

Inzwischen wurde die Erde in Filmen so oft von Zombies überrannt, dass man sich fragen darf: Sind da eigentlich auch noch irgendwo Menschen übrig? Aber offensichtlich ist die Zielgruppe solcher Filme groß genug, dass es sich noch immer rentiert, solche Geschichten zu erzählen. Ob nun das italienische Drama Töte mich nicht, die südkoreanischen Serie All of Us Are Dead oder die US-Komödie Black Friday – Überlebenschance stark reduziert!, weltweit arbeiten Leute an Nachschub. Das bedeutet jedoch auch, dass es für einzelne Titel inzwischen recht schwierig ist, sich noch irgendwie bemerkbar zu machen. Man hat das Gefühl, dass im Laufe der Zeit praktisch alles schon einmal ausprobiert worden ist. Tatsächlich neue Einfälle sind da schon einer Sechser im Lotto.

David Matalon hatte in der Hinsicht kein Glück. Vielleicht hatte der Regisseur und Drehbuchautor aber auch einfach nur kein Interesse, irgendetwas auszuprobieren oder nach neuen Wegen zu suchen. So oder so: Sein Spielfilmdebüt The Clearing – Armee der lebenden Toten bietet lediglich ein Potpourri der gewohnten Elemente, wie man sie im Zombiefilm immer mal wieder findet. Auffallend ist allenfalls der Minimalismus, mit dem der Debütant hier an die Arbeit geht. Wo andere sich noch irgendwelche meist hanebüchenen Ausreden einfallen lassen, warum gerade jetzt sich auf einmal lauter Leute in Zombies verwandeln, da schweigt Matalon. Es wird zu keiner Zeit klar, warum ausgerechnet in dieser abgelegenen Gegend eine Apokalypse stattfindet. Ganz zu schweigen davon, dass es nicht ganz einleuchtet, warum dort so viele Leute unterwegs gewesen sein sollen.

Erinnerung an ein Drama

Dafür nimmt sich The Clearing – Armee der lebenden Toten sehr viel Zeit für die persönliche Vorgeschichte des unfreiwilligen Helden. Immer wieder werden die Ereignisse der brenzligen Gegenwart durch Flashbacks ersetzt, in denen wir mehr über die Beziehung zwischen Vater und Tochter erfahren. Das Ergebnis ist eine Mischung aus Ben & Mickey Vs. The Dead und The Survivalist – Die Tage der Menschheit sind gezählt, wobei die Qualität der des zweiten Titels deutlich näher ist. Leider. Auch wenn es natürlich legitim ist, wenn Filmschaffende in einem Horrorstreifen ein bisschen persönliches Drama einbauen, damit wir eine Ahnung bekommen, wem wir da die Daumen drücken sollen, es gelingt einfach nicht, diese beiden Bestandteile zu einem stimmigen Ganzen zusammenzufügen. Oder wenigstens etwas, das einigermaßen interessant ist.

Dabei können solche kammerspielartigen Survivaltrips schon ganz spannend sein. Ein Mann, der in seinem Campingwagen von Zombiehorden belagert wird? Daraus hätte man etwas machen können. Aber auch wenn Hauptdarsteller Liam McIntyre (Them) versucht, den Wagen zu verteidigen und damit den gesamten Film zu tragen, packend ist das hier nicht gerade. So leiden beispielsweise die Actionszenen darunter, dass der Film kein übermäßiges Budget hatte und mit schnellen Schnitten kaschiert werden sollte. Die dazwischen geschobenen Dramamomente wiederum entwickeln nicht die notwendige emotionale Kraft, um die ständigen Unterbrechungen rechtfertigen zu können. Die Kombination aus beidem mag keine Katastrophe sein. Aber es ist doch ein ziemlich überflüssiger Beitrag in einem ohnehin überfüllten Segment.

Credits

OT: „The Clearing“
Land: USA
Jahr: 2020
Regie: David Matalon
Drehbuch: David Matalon
Musik: Mel Elias
Kamera: Olivia Kuan
Besetzung: Liam McIntyre, Aundrea Smith, Sydelle Noel

Bilder

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The Clearing – Armee der lebenden Toten
Fazit
Wenn in „The Clearing – Armee der lebenden Toten“ ein Campingausflug in der Zombie-Apokalypse endet, dann wird das zu einer Mischung aus Flashback-Familiendrama und herkömmlichem Survivalabenteuer. Beide Bestandteile sind uninteressant, die Kombination aus beidem ist es ebenfalls.
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