Captain Nova Netflix
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Captain Nova Netflix
„Captain Nova“ // Deutschland-Start: 1. April 2022 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Es ist der wichtigste Auftrag, den die Kampfpilotin Nova (Anniek Pheifer) in ihrem bisherigen Leben erhalten hat: Sie soll 25 Jahre in die Vergangenheit reisen, um dort eine ökologische Katastrophe zu verhindern. Denn ein Ereignis führte zu einer Kettenreaktion, welche das Leben auf der Erde in der Zukunft nahezu unmöglich macht. Kaum in der Vergangenheit angekommen, muss sie jedoch zu ihrem großen Entsetzen feststellen, dass sich ihr Körper entsprechend verjüngt hat. Aus der Frau wurde wieder ein Kind. Ein Kind, dem natürlich niemand glauben will. Warum auch? Und so bleibt ihr nichts anderes übrig, als mit einem kleinen Roboter allein die Welt zu retten. Dabei erhält sie jedoch unerwartete Hilfe durch ungefähr gleich alten Nas (Marouane Meftah) – auch wenn der nicht wirklich versteht, was da vor sich geht …

Die Zukunft liegt in der Vergangenheit

Die Welt ist nicht mehr zu retten, das ist innerhalb des Science-Fiction-Genres mehr oder weniger Konsens. Es braucht da noch nicht einmal unbedingt die Katastrophe aus dem All. Es reicht, dass der Mensch durch sein kurzsichtiges und selbstsüchtiges Verhalten die Erde zerstört hat. In solchen Fällen gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder steht die Flucht ins All an, wenn in Werken wie Voyagers oder Interstellar eine neue Heimat in den Weiten des Weltraums gesucht wird. Die andere Alternative ist es, einfach durch die Zeit zu reisen und auf diese Weise das Unglück zu verhindern. In 2067 – Kampf um die Zukunft reiste so ein junger Mann in die Zukunft. Beim Netflix-Film Captain Nova wiederum steht eine Rückkehr in die Vergangenheit an, um an einer Schlüsselstelle einzugreifen.

Die Vorstellung, auf eine derart einfache Weise den Lauf der Zeit zu verändern, ist natürlich schon ein wenig naiv. Andererseits ist die niederländische Produktion nun einmal für ein jüngeres Publikum konzipiert. Da darf das alles ein bisschen einfacher sein, sowohl was den Umfang der Mission angeht wie auch die Frage, welche Folgen ein punktuelles Eingreifen haben würde. Wo in anderen Filmen noch darüber philosophiert wird, welche unvorhersehbaren Folgen anstehen könnten und ob man dabei nicht einen großen Fehler macht, da gibt es in Captain Nova keine inhaltlichen Vorbehalte. Die einzige Frage, mit der sich Nova herumplagt ist die, wie sie an den Zielort kommt. Denn nur weil man in der Lage ist, durch die Zeit zu reisen, heißt das nicht, dass die rein physische Reise ein Kinderspiel ist. Vor allem wenn man im Körper eines Kinders steckt.

Kurzabenteuer mit ökologischer Botschaft

Die jüngere Zielgruppe hat dann auch zwangsläufig zur Folge, dass das Abenteuer weniger gefährlich ist, als man es von solchen Filmen sonst gewohnt ist. Die Actionszenen sind sehr rar, sehr kurz und größtenteils harmlos. Regisseur und Drehbuchautor Maurice Trouwborst konzentriert sich dann doch mehr auf seine Hauptfiguren und ihre gemeinsame Zeit. Der Niederländer verzichtet dabei auf die immer wieder gern Variante, dass aus den beiden ein Liebespaar wird. Dafür sind sie dann doch zu jung, auch wenn es einen kurzen Moment gibt. Das ist ganz erfrischend, männlich-weibliche Freundschaften sieht man schließlich viel zu selten in Filmen. Schön ist auch, dass die Titelheldin von Captain Nova zwar die Hilfe von Nas braucht, aber nicht zu einer Damsel in Distress reduziert wird. Sie darf auch weiterhin selbstbestimmt sein, was jedoch nicht bedeutet, dass die zwei einander brauchen.

Das ist sympathisch, spektakulär hingegen kaum. So richtig viel Spannung wird bei dem Film nicht erzeugt. Schade ist zudem, dass das Ende ein bisschen sehr hektisch ist. Mit einer Laufzeit von gerade einmal 85 Minuten ist Captain Nova ein recht kurzer Genrevertreter. Das einerseits angenehm. An manchen Schlüsselstellen wäre etwas mehr trotzdem nicht verkehrt gewesen. Für die etwas jüngeren Zuschauer und Zuschauerinnen passt das so aber. Es bekommt eine ökologische Botschaft, verpackt in ein Abenteuer. Dazu gibt es einen witzigen Roboter und einige schöne Bilder, aus Vergangenheit und Zukunft gleichermaßen. Ob der Film in dem prall gefüllten Netflix-Sortiment viel Aufmerksamkeit bekommen wird, ist zwar eher zweifelhaft. Eine nette Ergänzung ist er aber sicherlich.

Credits

OT: „Captain Nova“
Land: Niederlande
Jahr: 2021
Regie: Maurice Trouwborst
Drehbuch: Maurice Trouwborst, Lotte Tabbers
Musik: Alexander Reumers
Kamera: Robbie van Brussel
Besetzung: Kika van de Vijver, Marouane Meftah, Hannah van Lunteren, Anniek Pheifer, Joep Vermolen

Trailer

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Captain Nova
Fazit
„Captain Nova“ ist ein insgesamt netter Science-Fiction-Film für eine jüngere Zielgruppe, in der eine Pilotin in die Vergangenheit reist, um eine ökologische Katastrophe zu verhindern – und plötzlich wieder ein Kind ist. Spektakulär ist das nicht, aber es passt doch, selbst wenn manche Szenen etwas mehr Raum gebraucht hätten.
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