Der Alte Existenz TV Fernsehen ZDF Mediathek
© ZDF/Erika Hauri

Der Alte: Existenz

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„Der Alte: Existenz“ // Deutschland-Start: 8. April 2022 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Als der Arzt Dr. Peter Holm in einem Tunnel ermordet aufgefunden wird, bietet sich der Polizei ein schrecklicher Anblick, wurde er doch auf besonders brutale Weise zusammengeschlagen. Als Hauptkommissar Richard Voss (Jan-Gregor Kremp), Annabell Lorenz (Stephanie Stumph) und Tom Kupfer (Ludwig Blochberger) nach möglichen Motiven suchen, erfahren sie von zahlreichen Gerichtsverfahren, die gegen ihn laufen. So soll er zahlreiche falsche Diagnosen gestellt und damit unnötige Behandlungen erzwungen zu haben – darunter auch bei Sonja Reichert (Raphaela Möst), die seither ein körperliches Wrack ist. Aber auch seine Frau Eilsabeth (Julia Bremermann) und seine Schwester Nina (Birge Schade) rücken in den Mittelpunkt der Ermittlungen …

Brutaler Einstieg …

Eines muss man Regisseur Andi Niessner lassen: Existenz beginnt richtig hart. So hart, wie man es bei der ZDF-Krimiserie Der Alte nicht erwarten würde. Wenn in dem Tunnel ein Mann scheinbar aus dem Nichts angegriffen und mithilfe eines Baseballschlägers brutal mehrfach niedergeschlagen wird, darf das Publikum schon einmal richtig zusammenzucken. Gleichzeitig tänzelt die Kamera elegant um das Ganze herum, in einer einzigen längeren Aufnahme, so als wollte man das Hässliche und das Schöne in eine einzige Szene packen. Später gibt es noch einmal den Versuch, sich visuell etwas mehr zu verwirklichen, ohne aber einen vergleichbaren Effekt zu erzielen.

Inhaltlich gibt Der Alte: Existenz ohnehin ein gemischtes Bild ab. Als zu Beginn klar wird, dass der Verstorbene andere Menschen und das Gesundheitssystem gnadenlos ausgenutzt hat, meint man noch die Folge könnte ähnlich zu Ein Tag im Leben neulich, eine stärker gesellschaftliche Ausrichtung zu haben und etwas tatsächlich Tiefsinniges sagen zu wollen. Das spielt im Anschluss aber keine Richtung mehr. Stattdessen schwankt das Drehbuch wie bei so vielen Krimis zwischen der Möglichkeit, dass es ein privates oder ein berufliches Motiv gab. Grundsätzlich funktioniert das zwar schon. Ähnlich zu den letzten Folgen von Der Staatsanwalt tat man sich aber schwer damit, das so miteinander zu verbinden, dass auch wirklich für alles genug Platz ist.

… hektisches Endes

Vor allem zum Ende hin wird es schon sehr hektisch. Die Ermittlung findet dann minütlich neue Spuren, über die dann auch gar nicht lange nachgedacht werden können. Die Antworten sind plötzlich einfach da. Das ist schon schade, weil die Auflösung recht interessant ist und wirklich überraschend kommt. Glaubwürdig ist das zwar nicht, die Zielgruppe darf aber richtig schockiert sein. In dieser überhasteten Form macht Der Alte: Existenz jedoch recht wenig daraus, beim Finale wird es sogar ziemlich billig. Das reicht dann zwar für einen weiteren Abend vorm Fernseher, vor allem für Zuschauer und Zuschauerinnen, bei denen es zum Schluss richtig knallen darf. So richtig viel verpasst man bei diesem Fast-Food-Krimi aber nicht.

Credits

OT: „Der Alte: Existenz“
Land: Deutschland
Jahr: 2022
Regie: Andi Niessner
Drehbuch: Michael Pohl, Jörg Schnitger
Musik: Nikolaus Glowna
Kamera: Robert von Münchhofen
Besetzung: Jan-Gregor Kremp, Stephanie Stumph, Ludwig Blochberger, Yun Huang, Julia Bremermann, Birge Schade, Marius Borghoff, Raphaela Möst

Bilder

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Der Alte: Existenz
Fazit
„Der Alte: Existenz“ beginnt mit einer brutal kunstvollen Szene und endet mit einer handfesten Überraschung. Insgesamt reicht es aber nur für einen durchschnittlichen Krimi, da die Laufzeit nicht genug ist, um die verschiedenen Spuren wirklich zu verfolgen. Vor allem zum Schluss wird es unnötig hektisch.
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