Der Wien-Krimi: Blind ermittelt - Tod im Prater TV Fernsehen Das Erste ARD Mediathek
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Der Wien-Krimi: Blind ermittelt – Tod im Prater

Der Wien-Krimi: Blind ermittelt - Tod im Prater TV Fernsehen Das Erste ARD Mediathek
„Der Wien-Krimi: Blind ermittelt“ // Deutschland-Start: 21. April 2022 (Das Erste) // 2. September 2022 (DVD)

Inhalt / Kritik

Eigentlich scheint der Fall klar zu sein: Aneta Wahrmund (Elena Wolff) hat ihren Mann Tom (Roman Binder) vom sechsten Stock seines Büros in den Tod gestürzt und wollte sich anschließend mit einer Überdosis Tabletten das Leben nehmen, fiel dabei selbst ins Koma. Schließlich liegt eine SMS vor, in der sie alles gestanden hat. Außerdem soll sie beim Tatort gesehen worden sein. Und doch ist Kommissarin Laura Janda (Jaschka Lämmert) misstrauisch und beauftragt daher ihren blinden Ex-Chef und Vorgänger Alexander Haller (Philipp Hochmair) und dessen Gehilfen Niko Falk (Andreas Guenther), den Fall einmal genauer anzusehen. Tatsächlich stellt sich bald heraus, dass es eine Reihe von Leuten gibt, die ein Motiv hatten für einen Mord. Außerdem soll Aneta unter Höhenangst gelitten und deshalb das Büro ihres Mannes gemieden haben …

Als Krimi unbrauchbar

Wer im hoch profitablen, aber auch hart umkämpften Krimimarkt bestehen möchte, der sollte besser etwas anzubieten haben, was ihn von der zahlreichen Konkurrenz unterscheidet. Im Fall der ARD-Krimireihe Der Wien-Krimi: Blind ermittelt sind es sogar zwei Alleinstellungsmerkmale, die bereits im Titel verraten werden. Da wäre zum das Setting: Wie diverse andere Donnerstagabendkrimis im Ersten spielt auch dieser im Ausland und macht damit Werbung. Hier ist es eben die österreichische Hauptstadt. Der zweite Punkt betrifft den Protagonisten, der in Folge eines Sprengstoffanschlages sein Augenlicht verlor, was zu etwas anderen Ermittlungen führt. Als Idee ist das interessant. Die Filme selbst sind es nicht. Zuletzt waren sowohl Tod im Fiaker wie auch Lebendig begraben unterdurchschnittlich.

Leider bestätigt sich der Eindruck bei Der Wien-Krimi: Blind ermittelt – Tod im Prater, dem inzwischen sechsten Teil der Reihe wieder. Der Schauplatz bringt dabei erneut ein paar Pluspunkte: Wie der Titel bereits vorwegnimmt, spielt die Geschichte maßgeblich im Wurstelprater, gemeinhin als Prater bekannt, einem historischen Vergnügungspark in Wien. Und das ist schon ein recht atmosphärisches Setting: Zuckerwatte und eine Geisterbahn sieht man in dem Zusammenhang dann doch nicht so wahnsinnig oft. Zusammen mit dem lokalen Flair stimmt also schon einmal das Drumherum, zumal der traditionelle, ein wenig aus der Zeit gefallene Ort einen reizvollen Kontrast zum unterkühlten Schick der Bürogebäude bildet.

Als Krimi unbrauchbar

Aber das hilft eben nichts, wenn der Inhalt wieder mal so schwach ausfällt. Dass an den beiden kurz aufeinanderfolgenden Todesfällen mehr dran ist, das ist klar. Sonst gäbe es keinen Film. Während man anfangs noch gespannt sein darf, wer es denn auf beide abgesehen haben könnte, sind die Ermittlungen bei Der Wien-Krimi: Blind ermittelt – Tod im Prater recht ernüchternd. Die diversen Motive und Verdächtigen, die nach und nach ausgepackt werden, überzeugen alle nicht. Sie sind schon auf eines der beiden Opfer bezogen kaum genügend. Für einen Doppelmord, und ein solcher wird ja von Anfang an mehr oder weniger angekündigt, reicht das hinten und vorne nicht, was aber niemanden zu stören scheint. Die tatsächliche Auflösung ist dann eine absolute Frechheit, sowohl im Hinblick auf die „Erklärung“ wie auch die Art und Weise, wie das Duo darauf kommt.

Dass der Film als Krimi ziemlicher Murks ist aber nur ein Teil des Problems. Das andere ist das Duo selbst. Die Reihe ist völlig auf die Interaktionen der beiden teils recht dickköpfigen Männer zugeschnitten. Das wird dann schwierig, wenn die Protagonisten immer latent nervig sind, wie es hier der Fall ist. Da wird zu oft versucht, irgendwie witzig oder cool rüberzukommen, was alles schon sehr bemüht wirkt. Wer das bisher mochte, darf das natürlich auch weiterhin tun. Viel verändert hat sich schließlich nicht im Vergleich zu vorher. Angesichts der ohnehin zu hohen Zahl an Krimis, die jede Woche im Fernsehen laufen, ist Der Wien-Krimi: Blind ermittelt – Tod im Prater aber einfach zu schwach. Die Vorfreude auf den eine Woche später startenden Die nackte Kaiserin hält sich in Grenzen.

Credits

OT: „Der Wien-Krimi: Blind ermittelt – Tod im Prater“
Land: Österreich, Deutschland
Jahr: 2022
Regie: Katharina Mückstein
Drehbuch: Bastian Zach, Matthias Bauer
Musik : Iva Zabkar
Kamera: Michael Schindegger
Besetzung: Philipp Hochmair, Andreas Guenther, Jaschka Lämmert, Michael Edlinger, Karin Hanczewski, Jerry Kwarteng, Norman Hacker, Harald Schrott, Christina Scherrer

Bilder

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Der Wien-Krimi: Blind ermittelt – Tod im Prater
Fazit
„Der Wien-Krimi: Blind ermittelt – Tod im Prater“ setzt den schwachen Eindruck der bisherigen Filme fort. Zwar ist der Schauplatz des gleichnamigen Vergnügungsparks stimmungsvoll. Die nervigen Figuren und ein völlig vermurkster Krimiteil machen das aber wieder zunichte.
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