Fireheart Sky Ticket
© 2021 Main Journey – PCF BravestThe MovieInc. – SND Groupe M6 – M6 Films
Fireheart Sky Ticket
„Fireheart“ // Deutschland-Start: 18. April 2022 (Sky Ticket)

Inhalt / Kritik

New York City im Jahr 1932: Georgina hat einen Traum, sie möchte wie ihr Vater Shawn bei der Feuerwehr arbeiten und andere Menschen retten! Dummerweise ist das aber nicht erlaubt. So sehr sich Georgina auch anstrengt, als Mädchen hat sie keine Chance. Dann kommt es jedoch zu einer Reihe mysteriöser Brände in den Broadway-Theatern der Stadt, bei denen immer mehr Feuerwehrmänner verschwinden. Und so sieht sie ihre Gelegenheit gekommen, sich selbst zu beweisen. Verkleidet als schnauzbärtiger junger Mann mit dem Namen Joe schließt sie sich einer Freiwilligengruppe von Feuerwehrleuten an, die ausgerechnet von Shawn geleitet wird. Einfach ist der Einsatz jedoch nicht. Während sie versuchen muss, dass ihre Tarnung nicht auffliegt, treibt der unbekannte Brandstifter weiter sein Unwesen und bringt damit nicht nur sie in Lebensgefahr …

Ein exklusiver Traum

Der Amerikanische Traum besagt, dass du alles im Leben werden oder erreichen kannst, solang du nur fest daran glaubst und dich wirklich anstrengst. Dabei wird immer wieder vergessen, das Kleingedruckte zu erwähnen: Als Frau oder Teil einer Minderheit darfst du allenfalls anderen helfen, ihre Träume zu verwirklichen. Inzwischen gab es in der Hinsicht natürlich schon Fortschritte, von einer tatsächlichen Chancengleichheit kann man jedoch kaum reden. Daran erinnert auch Fireheart, wenn ein Mädchen gegen den Willen ihres Vaters ankämpfen muss, um denselben Beruf wie er auszuüben. Natürlich spielt der Film vor 90 Jahren, weshalb die Situation noch einmal ein wenig anders ist als heutzutage. Dennoch, da sind Ansätze in dem Animationswerk zu sehen, die nach wie vor aktuell sind. Aktueller, als es viele wahrhaben wollen.

Warum die Geschichte nun ausgerechnet 1932 spielt, wird dabei nicht so wirklich klar. Vielleicht wollte man verhindern, dass moderne Technik dem Abenteuer in den Weg kommt. Womöglich sollte auf diese Weise auch verdeutlicht werden, wie bahnbrechend die junge Protagonistin ist, wenn ihr Kampf um Gleichberechtigung in diesem zeitlichen Kontext mit noch deutlich mehr Pionierarbeit verbunden ist. Von den historischen Bedingungen der 1930er ist in Fireheart jedenfalls nur wenig zu spüren. Ohne die begleitende Pressemitteilung zum hierzulande exklusiv auf Sky erhältlichen Film wüsste man gar nicht, dass dieser zu der damaligen Zeit spielen soll. Von der Großen Depression, welche die 1930er entscheidend prägte, ist hier nichts zu sehen. Überhaupt ist die Außenwelt auf seltsame Weise unsichtbar.

Mehr Unterhaltung als Tiefgang

Das liegt aber auch daran, dass das Regieduo Laurent Zeitoun (Ballerina) und Theodore Ty eindeutig ein jüngeres Publikum im Auge hatte. Das bedeutet, dass die Aussage um Gleichberechtigung und Selbstverwirklichung mit Humor und vielen bunten Farben aufgepeppt wird. Der Tiefgang hält sich in Grenzen, wichtiger ist, dass die Zuschauer und Zuschauerinnen ihren Spaß haben. Nachdenken dürfen sie auch später noch, wenn das Chaos beseitigt ist. Außerdem gibt es noch einen knuffigen Hund, der in Fireheart zum Sidekick von Georgina wird. Denn Animationsfilme, zumindest solche, die sich an Familien richten, kommen fast nie ohne solche aus. Das macht die französisch-kanadische Coproduktion ein bisschen austauschbar. Gleiches gilt für die Witze um ein Mädchen, das sich als Junge verkleidet.

Deutlich eigenständiger wird es zum Ende hin, wenn die Ereignisse so richtig eskalieren. Zeitoun, der zusammen mit drei anderen auch am Drehbuch gearbeitet hat, hat zudem ein paar Wendungen eingebaut. Langweilig wird es dem Publikum ohnehin nicht, zumindest dem anvisierten. Ständig passiert hier etwas, im weiteren Verlauf wird Fireheart sehr actionreich. In Verbindung mit der positiven Grundaussage des Films und dem schön ausgearbeiteten Verhältnis zwischen Vater und Tochter kommt hier damit genug zusammen, wofür sich das Animationsabenteuer lohnen kann. Die leicht comichafte, insgesamt saubere Optik rundet den Film ab. Das hat zwar nicht ganz den Charme von Grisu, der kleine Drache. Für sich genommen ist das aber schon recht nett.

Credits

OT: „Fireheart“
Land: Kanada, Frankreich
Jahr: 2022
Regie: Laurent Zeitoun, Theodore Ty
Drehbuch: Laurent Zeitoun, Lisa Hunter, Jennica Harper, Daphne Ballon
Musik: Chris Egan

Bilder

Trailer

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Fireheart
Fazit
„Fireheart“ bergleitet ein Mädchen, das so wie ihr Vater zur Feuerwehr will, das aber nicht darf. Die feministische Grundaussage des Films ist sympathisch, auch wenn vieles hier dann doch recht oberflächlich bleibt und der Fokus auf Unterhaltung für ein jüngeres Publikum liegt.
Leserwertung26 Bewertungen
5.6
6
von 10