Harry Wild: Mörderjagd in Dublin TV Fernsehen ZDF Mediathek
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Harry Wild: Mörderjagd in Dublin – Staffel 1

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Harry Wild: Mörderjagd in Dublin TV Fernsehen ZDF Mediathek
„Harry Wild: Mörderjagd in Dublin“ // Deutschland-Start: 24. April 2022 (ZDF) // 20. Mai 2022 (DVD)

Inhalt / Kritik

Mit Polizeiarbeit kennt sich Harriet „Harry“ Wild (Jane Seymour) natürlich bestens aus, schließlich ist ihr Sohn Charlie (Kevin Ryan) leitender Detective bei der Polizei in Dublin. Sie selbst ist eigentlich in der Welt der Bücher unterwegs, zumindest bis die ehemalige Literaturprofessorin Opfer eines Raubüberfalles wird. Als sie anschließend ein wenig bei der Familie entspannen will, stellt sie fest, dass einer der Fälle, an dem Charlie gerade arbeitet, verblüffende Ähnlichkeiten zu einem Theaterstück aufweist. Dummerweise weiß aber niemand ihre Expertise zu schätzen. Und so macht sie sich an die Arbeit, gemeinsam mit dem jungen Straßenräuber Fergus (Rohan Nedd) selbst den Täter zu fangen – der erste von vielen Fällen für Harry …

Jeder darf mal Detektiv spielen

Auch wenn es Krimis natürlich in den unterschiedlichsten Formaten, Szenarien und Tonalitäten gibt, eines haben die meisten gemeinsam: Im Mittelpunkt steht jemand, dessen Beruf darin besteht, Verbrechen aufzuklären und Täter bzw. Täterinnen zu finden. Meistens sind das dann Leute aus der Polizei. Früher gab es oft noch die Figur des Privatdetektivs. Dann und wann werden auch Berufe aus dem größeren Umfeld herangezogen, siehe etwa Der Staatsanwalt. Es gibt aber auch eine kleine, feine Tradition, irgendwelche Amateure loszuschicken. Die Miss Marple Filme aus den 1960ern sind Kult. Mit Dr. Hoffmann: Die russische Spende versuchte sich kürzlich das deutsche Fernsehen an einer eigenen Version, wenn ein Arzt und dessen Freundin finstere Machenschaften aufdecken müssen.

Aus Irland wiederum stammt die im ZDF ausgestrahlte Serie Harry Wild: Mörderjagd in Dublin. Anders als es der Titel vermuten lässt, ist Harry hier jedoch kein Mann, sondern eine Frau. Genauer entdeckt eine ehemalige Professorin im fortgeschrittenen Alter, dass Verbrechen aufzuklären mehr Spaß macht, als immer nur daheim zu sitzen und zu lesen. Für einen Krimi ist das schon eine recht ungewöhnliche Figur, zumal Harry noch nicht einmal ein Krimifan ist, wie es bei der Filmversion von Miss Marple oder auch Jessica Fletcher in Mord ist ihr Hobby der Fall war, wo privates Interesse die Antriebfeder war. Stattdessen befasst sich Wild lieber mit „ernsthafter“ Literatur wie dem Theaterstück, welches in der ersten Folge eine Rolle spielte. Später werden unter anderem die Bronté-Schwestern thematisiert.

Ein Krimi voller Running Gags

Das ist dann auch einer der Running Gags der Serie: Immer mal wieder zitiert die Titelfigur irgendwelche Literaturklassiker, ob es nun gerade passt oder nicht. Damit einher geht ein großer Kontrast zu ihrem Partner in Crime: der junge Fergus, dessen Bekanntschaft sie macht, als der ihre Handtasche klaut. Harry Wild: Mörderjagd in Dublin macht sich einen Spaß daraus, eine ganz eigene Form der Buddy Movies zu kreieren, wenn zwei völlig inkompatible Menschen aus unterschiedlichen Welten gemeinsame Sache machen. Damit sind sie erfolgreich, zum Leidwesen ihres Sohnes Charlie, was ebenfalls zu einem wiederkehrenden Moment der acht Folgen umfassenden ersten Staffel wird. Wie sich das gehört, wenn Amateure ungebeten Polizeiarbeit übernehmen: Das führt zu Konflikten, wieder und wieder und wieder.

Das ist von der Grundidee her zwar nicht neu. So richtig abwechslungsreich ist die erste Staffel in der Hinsicht auch nicht, die Formel wird nicht so sehr variiert. Aber das Ergebnis stimmt: Die Folgen sind kurzweilig, es gibt eine hohe Zahl an verbalen Auseinandersetzungen, irgendwie ist immer etwas los. Auch bei den Fällen an sich kann man nicht meckern. Klar, bei einer Laufzeit von gerade mal 45 Minuten pro Folge hält sich der Tiefgang in Grenzen. Wer gerne in Ruhe grübelt und zwischen verschiedenen Möglichkeiten hin und her spekuliert, der bekommt bei Harry Wild: Mörderjagd in Dublin nur wenig Zeit und Gelegenheit. Aber es sind schon ein paar nette Einfälle dabei, die dazu beitragen, dass die Serie recht unterhaltsam ist.

Credits

OT: „Harry Wild“
Land: Irland
Jahr: 2022
Regie: Ronan Burke
Drehbuch: David Logan, Jo Spain
Musik: Ray Harman
Kamera: David Grennan, JJ Rolfe
Besetzung: Jane Seymour, Rohan Nedd, Kevin J. Ryan, Amy Huberman, Rose O’Neill, Paul Tylak, Esosa Ighodaro, Stuart Graham

Bilder

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Harry Wild: Mörderjagd in Dublin – Staffel 1
Fazit
Wenn in „Harry Wild: Mörderjagd in Dublin“ eine pensionierte Literaturprofessorin und ein junger Straßenräuber Verbrechen aufklären, dann basiert das auf diversen bewährten Elementen. Aber es macht auch Spaß, gerade durch die ungewöhnliche Figurenkonstellation und die damit verbundenen humorvollen Auseinandersetzungen.
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