Als die bekannte Influencerin Rose Boleyn (Rosie Day) im Rahmen einer Schönheitsoperation unerwartet stirbt, sieht alles nach einem tragischen Unfall aus. Erst später stellt sich heraus, dass sie offenbar jemand ermordet hat. Dummerweise wurde der Körper zu dem Zeitpunkt aber bereits eingeäschert, weswegen weitere Untersuchungen schwierig sind. DCI Lauren McDonald (Tala Gouveia) und DS Dodds (Jason Watkins) sollen dennoch auf Anweisung von oben den unmöglichen Fall lösen. Dabei sind es vor allem Mariel Flynn (Sarah Parish) und Algernon Ford (Rhashan Stone), die von Interesse sind. Gemeinsam leiten sie die besagte Klinik. Zumindest noch, denn es bahnt sich ein hässlicher Scheidungskrieg an. Doch würden sie so weit gehen, sich gegenseitig einen Mord in die Schuhe zu schieben?
Der beste Fall zum Schluss
Fans von McDonald & Dodds müssen stark sein: Mit Gesichter des Todes geht die zweite Staffel schon wieder zu Ende. Dafür dürfen sich hiesige Zuschauer und Zuschauerinnen gleich doppelt trösten. Zum einen wurde die britische Serie bereits verlängert, früher oder später wird es also eine dritte Staffel mit dem skurrilen Polizeiduo geben. Hinzu kommt, dass die Folge aus nicht wirklich ersichtlichen Gründen im Vereinigten Königreich nie ausgestrahlt wurde. Das deutsche Publikum kann sich da also schon ein wenig exklusiv fühlen, wenn es als erstes zusehen darf, wie die zwei einen besonders kniffligen Fall lösen. Hinzu kommt: Es ist der beste Fall unter den drei Filmen, welche die aktuelle Staffel ausmachen.
Dabei ist der Schauplatz ein kleiner Rückschritt: Nachdem es bei Der Mann, der nicht da war noch an Bord eines Heißluftballons ging, stand in Das Licht am Ende des Tunnels besagter Tunnel im Mittelpunkt. Da ist im direkten Vergleich ein OP-Saal nicht ganz so atmosphärisch. Dafür ist die Geschichte schön trickreich. Irgendjemand hat dort ein Mittel präpariert bzw. ausgetauscht, an dem die Influencerin dann gestorben ist. Aber wie? Und weshalb? Während bei den klassischen Whodunnits zahlreiche Motive vorliegen, unter denen das Publikum dann das richtige auswählen darf, da ergibt der Mord in McDonald & Dodds: Gesichter des Todes zunächst keinen Sinn. Am ehesten kommt noch das Ehepaar in Frage, das von Anfang an gegenseitige Beschuldigungen erhebt und den Hass aufeinander zelebriert. Eine unbeteiligte Dritte zu ermorden, nur um damit zu schaden, das ist dann aber schon noch mal was anderes.
Konstruiert, aber clever
Die Zuschauer und Zuschauerinnen haben dabei keine wirkliche Chance, den Fall von sich aus zu lösen. Dafür fehlt eine entscheidende Information, die erst kurz vor knapp geliefert wird. Die Auflösung selbst ist auch nicht so wahnsinnig plausibel, da wurde schon einiges um die Ecke gedacht – und nicht konsequent bis zum Ende. Clever ist die Geschichte aber durchaus, da sie mit der Erwartung des Publikums spielt und einen Punkt als gegeben voraussetzt, das sich erst spät als Irrtum herausstellt. McDonald & Dodds: Gesichter des Todes ist einer dieser Krimis, bei denen man wirklich alles in Frage stellen muss, um das Rätsel zu knacken. Selbst die Basisinformationen, auf denen alles andere aufbaut, stimmen mitunter nicht.
Es ist aber nicht nur der schön perfide Twist, der McDonald & Dodds: Gesichter des Todes auszeichnet. Der Film macht zudem auch des Humors wegen Spaß. Schon in den ersten beiden Teilen gab es immer mal wieder komische Auseinandersetzungen. Beim dritten Anlauf gibt es den Höhepunkt in Form des Rosenkrieges, der immer wieder amüsante Szenen mit sich bringt. Streckenweise werden dabei die eigentlichen Hauptfiguren sogar völlig an den Rand gedrängt. Ein paar lustige Momente haben die aber auch, weshalb das hier vor allem für ein Publikum zu empfehlen ist, das es beim Krimi gern ein bisschen lockerer hat. Aber selbst wer „nur“ rätseln möchte, sollte hier einmal vorbeischauen. Wer weiß schon, wann man die beiden das nächste Mal sieht.
OT: „McDonald & Dodds: The War of the Rose“
Land: UK
Jahr: 2021
Regie: Ian Aryeh
Drehbuch: Robert Murphy
Musik: Blair Mowat
Kamera: Kelvin Richard
Besetzung: Jason Watkins, Tala Gouveia, James Murray, Mark Meadows, Jack Riddiford, Lily Sacofsky, Rosie Day, Rhashan Stone, Sarah Parish, Nitin Ganatra
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