Noch immer ist Detective Inspector Jimmy Perez (Douglas Henshall) auf der Jagd nach den Menschenhändlern, die seit einiger Zeit die Gegend unsicher machen und dabei selbst vor Mord nicht zurückschrecken. Dabei drängt die Zeit, denn die Jugendliche Zezi (Titana Muthui) befindet sich in den Händen der Schleuser. Während sich der Polizist dabei auf den Hauptverdächtigen Aaron McGuire (John Kazek) konzentriert, von dem er ausgeht, dass er im Mittelpunkt der Verbrechen steht, will Zezis entfremdete Mutter Olivia Lennox (Rakie Ayola) nicht einfach tatenlos zusehen und warten. Sie ist sogar bereit, das Lösegeld zu bezahlen, wenn sie nur auf diese Weise an ihr Kind herankommt. Und sollte das nichts helfen, wird sie noch ganz andere Sachen in Angriff nehmen …
Abschluss der fünften Staffel
Wer die fünfte Staffel der von der ARD lizensierten Krimiserie Mord auf Shetland bis hierher verfolgt hat, der wird ziemlich genau wissen, was ihn beim Finale erwarten wird. Der Auftakt Fern der Heimat spielte noch ein wenig mit verschiedenen Möglichkeiten, was es mit den gleichermaßen rätselhaften wie verstörenden Leichenteilen auf sich hat, die an Land gespült wurde. Beim Mittelteil Der Tod wartet war bereits klar gemacht, dass alles auf eine Gruppe von Menschenhändlern zurückzuführen ist, welche die Schwester des Opfers in ihrer Gewalt haben. Bei Falsches Spiel, dem dritten und letzten Film der laufenden Geschichte, muss es dann darum gehen, wie die Schurken endlich gestellt werden.
Der Film erfüllt diese Erwartungen dann auch. Perez, der von Anfang an den Fall übernommen hat, läuft noch immer den im Hintergrund agierenden Menschenhändlerring hinterher. Gleichzeitig bekommt aber auch Olivia Lennox einiges zu tun. In der Staffel zunächst nur als mehr oder weniger unbeteiligte Angehörige vorgestellt, die mit ihren Kindern nichts zu tun hatte, zeigte sie schon beim letzten Mal, dass sie durch eine eigene aktive Beteiligung an der Suche Vergangenes wiedergutmachen will. Bei Mord auf Shetland: Falsches Spiel darf sie nun richtig aufdrehen und wird damit zu einer Art Wild Card. Man kann bei ihr gar nicht so genau sagen, ob sie die Ermittlungen nun vorantreibt oder im Gegenteil zu einer Gefahr für diese wird. Klar ist nur: Sie lässt sich nicht ohne Weiteres aufhalten.
Leichte Steigerung zum Schluss
Das macht Mord auf Shetland: Falsches Spiel ein Stück spannender und interessanter, als es die ersten beiden Filme waren. Vor allem im Mittelstück hatte man zuweilen das Gefühl, dass die Staffel überhaupt nicht mehr vom Fleck kommt und sich alles im Kreis dreht. Da sind dieses Mal schon packendere Momente dabei. Und auch wenn die Geschichte prinzipiell recht geradlinig ist und sich auf die Suche nach dem Täter und die entführte Tochter konzentriert, so kommen zum Ende hin noch ein paar kleinere Aspekte hinzu, welche dem Film ganz gut tun. Manches ist dann doch nicht ganz so eindeutig, wie es zunächst erschien. Auch der Dramateil wurde noch einmal ein wenig erhöht, wenn es nicht nur um die Verbrechen als solche geht, sondern auch zwischenmenschliche Beziehungen.
Wer die ersten beiden Teile mochte, bleibt natürlich sowieso bis zum Schluss dabei. Schließlich sollen die knapp vier Stunden, die man zu dem Zeitpunkt bereits investiert hat, nicht umsonst gewesen sein. Die Zuschauer und Zuschauerinnen werden zudem mit einem doch etwas besseren Film belohnt, als es die ersten beiden waren. Aber auch mit diesen Verbesserungen, mehr als solide ist Mord auf Shetland: Falsches Spiel nicht. Die düstere Atmosphäre und die engagierten Darsteller und Darstellerinnen können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Geschichte einfach nicht übermäßig interessant ist. So barbarisch und menschenverachtend solche Schleuser natürlich sind, die Staffel holt zu wenig aus der Materie heraus und braucht dafür zu lange.
OT: „Shetland“
Land: UK
Jahr: 2019
Regie: Isabelle Sieb
Drehbuch: David Kane
Vorlage: Ann Cleeves
Musik: John Lunn
Kamera: Cinders Forshaw
Besetzung: Douglas Henshall, Alison O’Donnell, Steven Robertson, Mark Bonnar, Julie Graham, Erin Armstrong, Lewis Howden, Anne Kidd, Rakie Ayola, Derek Riddell, Catherine Walker, Titana Muthui
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