Phantom Kommando
© 20th Century Fox

Phantom Kommando

Phantom Kommando
„Phantom Kommando“ // Deutschland-Start: 23. Januar 1986 (Kino) // 20. Januar 2012 (DVD)

Inhalt / Kritik

Die Jahre als Kopf einer Spezialeinheit liegen lange hinter Colonel John Matrix (Arnold Schwarzenegger), der sich nach dem Tod seiner Frau um seine Tochter Jenny (Alyssa Milano) kümmert, mit der ein friedliches Leben fernab der nächsten Großstadt führt. Eines Tages aber erhält er ungewollten Besuch, denn sein einstiger Vorgesetzter, Major Kirby (James Olson) besucht ihn und seine Tochter, um sie zu warnen. Drei Männer eben jener Einheit seien ermordet worden, die John einst befehligte, was ihn vermuten lässt, der oder die Täter hätten es nun als Nächstes auf Matrix abgesehen. Kurz nach der Abreise des Majors kommt es dann auch zu einem Angriff einiger bewaffneter Männer, welche das Heim der Familie schnell in ihre Gewalt gebracht haben und Jenny vor den Augen ihres Vaters entführen. Zwar kann John die Entführer noch einholen, wird aber selbst zu deren Gefangenen. Hinter der Entführung wie auch den Morden an seinen Männern steckt Arius (Dan Hedaya), der zusammen mit Bennett (Vernon Wells) anstrebt, die Macht über eben jenen südamerikanischen Staat wiederzuerlangen, dessen Machthaber Matrix einst half, ins Amt zu bringen. Diesen soll Matrix töten, wenn er seine Tochter je wieder lebend sehen will, und nach wenigen Stunden findet sich John am Flughafen wieder, wo man ihn in einen Flieger setzen will, mit dem Ziel, in Südamerika seine Mission anzutreten.

Ein Vehikel für einen Actionstar

Ursprünglich sollte Phantom Kommando die Geschichte eines israelischen Soldaten erzählen, der von seiner Vergangenheit eingeholt wird, doch in den Händen von Drehbuchautor Steven E- de Souza wurde es zu einem Vehikel für Arnold Schwarzenegger, der nach seinen Rollen in Conan – Der Barbar und Terminator als der Star des Actiongenres gehandelt wurde. Entsprechend stärker betont wurden die Actionanteile des Projekts, sodass sich Regisseur Mark L. Lester auf dem Regiestuhl eines Projekts wiederfand, welches ihn zunächst eher an einen James Bond-Film erinnerte und weniger an einen jener Filme, mit denen der Star von Phantom Kommando berühmt geworden war.

Innerhalb der Karriere von Regisseur und Hauptdarsteller ist Phantom Kommando sicherlich vor allem deswegen wichtig, weil er Lester einen kommerziellen Hit bescherte und Schwarzeneggers Status im Actionkino der 1980er noch weiter zementierte. Man kann sogar so weit gehen und behaupten, dass Phantom Kommando der ultimative Schwarzenegger-Film ist, ähnlich wie vielleicht Missing in Action für Chuck Norris, enthält er doch alle Zutaten, die man von einem solchen Film erwartet, angefangen bei dem übertrieben Bodycount bis hin zu den trockenen One-Linern, die Matrix seinen Opfern mit auf Weg ins Jenseits gibt, unter denen natürlich ein Verweis auf seine Rolle als Terminator nicht fehlen darf. Die Optik wie auch viele Szenen an sich – man nehme alleine die ersten Bilder von Phantom Kommando – beschreiben gar einen gewissen Fetisch, der die  Muskeln des hünenhaften Darstellers ebenso in Szene setzt wie seine Kraft, die es ihm erlaubt eine Motorsäge und einen massiven Baumstamm gleichzeitig zu tragen. Die für das 80er Jahre Kino obligatorische Montage, die in diesem Falle das Zusammenleben von Tochter und Vater Matrix zeigt, ist dabei lediglich eine Collage, die diesen Mann zusammenfasst, seine Warmherzigkeit, seine Kraft und seine Naturliebe, auch wenn man hier unfreiwillig komisch über das Ziel hinausschießt.

Macho Bullshit und Testosteron

Zwischen der bierernsten Dramaturgie gibt es immer wieder Momente einer gewissen Ironie, die nicht zuletzt dem Spiel Schwarzeneggers zu eigen sind. Der gebürtige Österreicher spielt diesen John Matrix mit einer Routine, mit einem Selbstverständnis für das Genre wie auch die Welt dieser Figur, und ebenso einer großen Freude an jenen „over-the-top“-Momenten, bei denen es in Phantom Kommando reichlich gibt. Niemand sonst, erst recht nicht in den 1980ern, hätte mit einer solchen Nonchalance einen Militärstützpunkt in Schutt und Asche legen können und gleichzeitig einen Raketenwerfer handhaben können, als sei es sein neues Spielzeug. Wenn seine Begleitung Cindy dieses Gehabe als „macho bullshit“ (im Original) bewertet, wirkt dies mehr wir ein ironischer Kommentar, der eigentlich auch für den Film sich gelten kann.

Insgesamt bietet Lesters Film all jene Zutaten, die man sich von einem Actionfilm aus dieser Zeit erhofft. Phantom Kommando ist übertrieben und klischeebeladen, ein wunderschönes „guilty pleasure“, wenn man so will, bei dem man nicht allzu viel Tiefgang erwarten darf, aber bestens unterhalten wird.

Credits

OT: „Commando“
Land: USA
Jahr: 1985
Regie: Mark L. Lester
Drehbuch: Steven E. De Souza
Musik: James Horner
Kamera: Matthew F. Leonetti
Besetzung: Arnold Schwarzenegger, Rae Dawn Chong, Dan Hedaya, Vernon Wells, James Olson, David Patrick Kelly, Alyssa Milano, Bill Duke

Trailer

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Phantom Kommando
Fazit
„Phantom Kommando“ ist ein waschechter Actionfilm der 1980er Jahre. Mark L. Lester bietet testosterongeladene Unterhaltung, mit vielen Schaueffekten und einem gut aufgelegten Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle, der seine Dominanz in diesem Genre als John Matrix voll ausspielen kann.
Leserwertung1 Bewertung
9.7
7
von 10