The Dark and the Wicked
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The Dark and the Wicked

The Dark and the Wicked
„The Dark and the Wicked“ // Deutschland-Start: 14. April 2022 (Kino)

Inhalt / Kritik

Für die Geschwister Louise (Marin Ireland) und Michael (Michael Abbott Jr.) ist es ein Akt der Überwindung, zu der abgelegenen  Farm der Eltern in Texas zurückzukehren. Ihr Vater (Michael Zagst) ist aufgrund einer rätselhaften Krankheit bettlägerig und ihre Mutter (Julie Oliver-Touchstone) ist mit dessen Pflege völlig überfordert. Während sich Michael mit dem Betrieb der Farm sowie der Versorgung der Schafherde befasst, kümmert sich Louise vor allem um ihre Mutter sowie den Vater, wobei ihr die unheimliche Atmosphäre auf der Farm und im Heim ihrer Eltern immer mehr zusetzt. Eines Tages kommt es zu einem schrecklichen Zwischenfall, der den Geschwistern offenbart, wie groß die Trauer und die Depression ihrer Mutter gewesen sein muss, die sich am Ende noch nicht einmal mehr um die Farm kümmern konnte. Noch unter Schock von den Ereignissen, müssen Louise und Michael einen Weg finden, mit der Situation umzugehen, als ihnen die Pflegerin ihre eigene Vermutung mitteilt bezüglich der unheimlichen Atmosphäre auf der Farm. Mehrmals hat sie die alte Frau gehört, wie sie mit jemandem gesprochen hat, ohne dass jemand anderes im Raum war. Der Fund des Tagebuchs ihrer Mutter sowie weitere unheimliche Ereignisse deuten immer mehr darauf hin, dass etwas Anderes auf dem Besitz ihrer Eltern lauert und es nun auch auf Louise sowie Michael abgesehen hat.

Zurück nach Hause

Nicht nur für die beiden Protagonisten in The Dark and the Wicked beginnt der Film mit einer Rückkehr in die Heimat, sondern in der Wirklichkeit auch für Regisseur und Drehbuchautor Bryan Bertino, der hier zum vierten Mal Regie führt nach The Strangers, Mockingbird und The Monster. Der Film spielt nämlich auf dem Anwesen seiner Eltern sowie die Umgebung, die von Kameramann Tristan Nyby entsprechend in Szene gesetzt wird, sodass von Anfang an eine unheimliche Atmosphäre entsteht. Der Film lief unter anderem auf dem Sitges Film Festival 2020, wo sowohl Nyby als auch Darstellerin Marin Ireland ausgezeichnet wurden.

Wie schon in seinem Regiedebüt The Strangers ist das Setting in gewisser Weise eine weitere Hauptrolle, bedenkt man dessen Signifikanz für die Handlung wie auch die Optik des Filmes an sich. Das eigentlich vertraute Heim, dessen Struktur man kennen sollte und welches man mit Erinnerungen, guter wie böser Natur, verbindet, wird zu einer unbekannten Größe, wurde es doch infiltriert von einer anderen Macht. Die Eindringlinge bei The Strangers jedoch waren noch fassbar, auch wenn ihr Auftreten für die Hauptfiguren wie auch den Zuschauer überraschend kam. Doch im Falle von The Dark and the Wicked ist man sich noch nicht einmal sicher, ob es sich bei dem „Eindringling“, sofern dieser Begriff denn passt, überhaupt materieller oder physischer Natur ist. Überhaupt hält sich Bertinos Film mit direkten Verweisen auf eine übernatürliche Macht etwa zurück und zieht die düstere Atmosphäre der Handlung in erster Linie aus dem Familienanwesen und dessen Umgebung. Die Enge wie auch die Erinnerungen, welche die Protagonisten mit Räumen oder Gegenständen verbinden, reichen über weite Teile des Filmes schließlich aus, um dieses Zuhause zu einem ungewohnten, unheimlichen Terrain zu machen.

Trauer, Angst und der schwarze Peter

Neben den bereits erwähnten Bildern Tristan Nybys trägt zudem die düstere Filmmusik Tom Schraeders ihren Teil zu der Atmosphäre sowie der Wirkung des Filmes bei. Dabei ist The Dark and the Wicked, wie auch die vorherigen Filme des Regisseurs, ein Horrorfilm auf der einen Seite, doch zugleich ein Drama über Themen wie Trauer und Erinnerungen, und welchen Einfluss diese auf das Trauma einer Familie haben. Immer mehr scheint das Drehbuch zu konkretisieren, um was es sich bei der dunklen Macht wirklich handelt oder ob es sich die beiden Hauptfiguren vielleicht nur eingebildet haben. Hierbei ist besonders das Zusammenspiel von Marin Ireland und Michael Abbot Jr. zu nennen, die jeweils ihren eigenen Weg gefunden haben, mit den Erinnerungen an die Heimat umzugehen, und nun wieder in diese zurückgeworfen werden. Insbesondere Ireland gibt eine beeindruckende Leistung als Louise, die zwiegespalten ist zwischen der Verpflichtung gegenüber ihren Eltern und jenem Bedürfnis nach Schutz, was ihr Zuhause schon lange nicht mehr befriedigt.

Credits

OT: „The Dark and the Wicked“
Land: USA
Jahr: 2020
Regie: Bryan Bertino
Drehbuch: Bryan Bertino
Musik: Tom Schraeder
Kamera: Tristan Nyby
Besetzung: Marin Ireland, Michael Abbott Jr., Xander Berkely, Lynn Andrews, Julie Oliver-Touchstone, Michael Zagst, Tom Nowicki, Ella Ballentine

Bilder

Trailer

https://www.youtube.com/watch?v=wI6w4e44FwU

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The Dark and the Wicked
Fazit
„The Dark and the Wicked“ ist eine Mischung aus Horrorfilm und Drama. Bryan Bertino beweist sein Gefühl für Atmosphäre und stimmungsvolle Bilder in einem Film, der seinen Zuschauer lange im Unklaren lässt, woher der Schrecken eigentlich kommt und ob nicht gar die Figuren selbst diesen verursachen.
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