The Knight of Shadows
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The Knight of Shadows

The Knight of Shadows
„The Knight of Shadows“ // Deutschland-Start: 30. August 2019 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Vor langer Zeit drangen Dämonen in die Welt der Sterblichen ein und brachten Unheil über sie. Eines Tages erschien ein Gelehrter, der mit dem Schwingen eines magischen Pinsels dafür sorgte, dass die Dämonen in seinem magischen Buch gefangen wurden. Während gute Dämonen ihm fortan zur Seite stehen durften, wurden böse Dämonen in die Verbannung geschickt, wo sie nach Folter die Hinrichtung erwartete … so zumindest erzählt es Pu Songling (Jackie Chan) den Dorfkindern, um seine Bücher zu verkaufen. Doch in Wahrheit handelt es sich bei ihm selbst um jenen Dämonenjäger, und schon bald muss er sich mit dem tollpatschigen, aber eifrigen Polizisten Yan Fei (Austin Lin) zusammentun, um den Fall verschwundener junger Damen zu lösen. Nicht lange danach gesellt sich ein weiterer Dämonenjäger (Ethan Juan) zu dem Duo, welcher ein ganz eigenes Geheimnis mit sich trägt …

Kein Film für Jackie-Chan-Fans

Jackie Chan für Kampfszenen zu verpflichten, wie sie in The Knight of Shadows stattfinden, ist ungefähr so, als hätte jemand Paul Bocuse unter Vertrag genommen, um sich ein Glas Wasser zubereiten zu lassen. Daher an alle Fans direkt der ausdrückliche Hinweis, dass The Knight of Shadows nicht das ist, was landläufig unter einem so genannten Jackie-Chan-Film verstanden wird. Hören wir den Namen Jackie Chan, sind die ersten Assoziationen oft gezielte Handkantenschläge, wilde Kung-Fu-Tritte, halsbrecherische Action und herumgewirbelte Gegenstände aus der direkten Umgebung des Kämpfenden. Das ist natürlich nicht ohne Grund so, der Mann hat sich schließlich über mehrere Dekaden dieses Image aufgebaut, teilweise wortwörtlich unter Einsatz seines Lebens. Das Schlüsselwort hier ist „Dekaden“. Irgendwann macht der Körper eben einfach nicht mehr mit. Doch selbst wenn der sympathische Hongkonger noch im Vollbesitz seiner athletischen Fähigkeiten wäre (und viele Leute jenseits der 60 wären sicher froh, auch nur halb so beweglich zu sein wie er) – The Knight of Shadows ist wie angedeutet schlicht nicht die Art von Film, die für solche Szenen produziert wird. Es handelt sich nicht um einen Jackie-Chan-Film, sondern um einen Film mit Jackie Chan.

Es ließe sich sogar die Behauptung in den Raum stellen, dass Chan hier nicht einmal die Hauptrolle spielt. Fungiert er anfangs noch als Erzähler und treibt die Handlung voran, tritt er ab dem zweiten Akt zunehmend in den Hintergrund, überlässt Ethan Juan und Elane Zhong das Feld. Das ist überhaupt eine ganz kuriose Besonderheit von The Knights of Shadows: Während er als Familien- und Märchenfilm beginnt, wandelt er sich im Laufe der Zeit langsam zu einer Fantasy-Romanze. Nun ist ein Genremix natürlich keine Seltenheit, das Ungewöhnliche hieran ist jedoch, dass die Übergänge derart fließend sind, dass dem Zuschauer erst hinterher klar wird, wie abrupt sie eigentlich waren. Das mag ziemlich paradox klingen und ist es wohl auch, vielleicht kann es auch nur begreifen, wer den Streifen selbst gesehen hat. Nicht nur des anfänglichen Themas wegen wohnt The Knight of Shadows etwas Magisches inne, und obwohl einige der späteren Szenen und Motive wohl eher für ein etwas älteres Publikum geeignet sind, lohnt es sich, den Film mit den Augen eines Kindes zu sehen.

Ein Film der gemischten Gefühle

Der Humor ist dann auch eher auf Kinder zugeschnitten. Das beinhaltet zwar leider infantile Pupswitze, bedeutet größtenteils aber kindlichen Spaß. Während Erwachsene vielleicht eher unbeteiligt dabei zusehen, wie Songling dank eines magischen Spiegels in zwei Körperhälften geteilt wird und diese durch den Raum irren, ist beinahe schon das Kinderlachen zu hören, welches sich die Macher beim Inszenieren dieser Situation wohl erhofft hatten. Ernsthafter geht es bei der Liebesgeschichte zu, welche den Zuschauer vor allem Dank Juans Schauspiel in den Bann zieht. Mögen Genre, Handlung und Hauptdarsteller gewissen Schwankungen unterworfen sein, so gibt es dennoch einen ständigen Begleiter: CGI – welches ebenfalls nicht unbedingt durch Konstanz auffällt. Die Dämonenwelt etwa sieht fantastisch aus, während manch anderes eher einem veralteten Computerspiel entsprungen zu sein scheint. Richtig störend ist das aber zum Glück nicht.

Credits

OT: „Shen tan Pu Song Ling“
Land: China
Jahr: 2019
Regie: Vash
Drehbuch: Bohan Liu
Musik: Jinyan Zhai, Zhao Zhao
Kamera: Young-hwan Choi
Besetzung: Jackie Chan, Elane Zhong, Ethan Juan, Austin Lin

Bilder

Trailer

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The Knight of Shadows
Fazit
Trotz Mitwirkung des für seine kühnen Stunts bekannten Jackie Chan ist „The Knight of Shadows“ kein wilder Action-, sondern eine Mischung aus Familien-, Märchen-, Fantasy- und Romantikfilm. Dieser Mix mag vielleicht im Nachhinein nicht ganz so aufgehen, wie es während der Sichtung den Eindruck vermittelte, dennoch handelt es sich um ein völlig unterschätztes Werk.
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