The Ultimatum Marry or Move On Netflix
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The Ultimatum: Marry or Move On – Staffel 1

Staffel 2 »
„The Ultimatum: Marry or Move On“ // Deutschland-Start: 6. April 2022 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Innerhalb der ersten 45 Sekunden wird direkt schon klar, was The Ultimatum: Marry or Move On für eine Show ist oder genauer gesagt, was für eine Art Mensch daran teilnimmt. Eine der Kandidatinnen, welche seit zwei Jahren mit ihrem Partner zusammen ist, lässt uns wissen: „I initiated the conversation [..] about an ultimatum. […] We either get engaged or break up.“ Es ist schon schlimm genug, wenn in einer Beziehung dieses Ultimatum gestellt werden muss, welches bei einem rationalen Menschen sowieso dazu führen sollte, der antragsstellenden Person noch ein schönes Leben zu wünschen. Eine Verheiratung, welche auf etwas basiert, was letzten Endes nichts anderes als Erpressung ist, führt selten zu einer langen, glücklichen Ehe. Der durch das Ultimatum in die Ecke gedrängte Partner wird sich kaum wohl damit fühlen. Schlimmer ist es langfristig jedoch für den Initiator, welcher sein Ziel nur durch Nötigung erreichte und sich nie sicher sein kann, ob es wirklich eine Liebesheirat war.

Dass das Ganze aber noch in die Öffentlichkeit gezerrt werden muss, nimmt der Sache jedwede Romantik und es ist kaum vorstellbar, dass hier geschlossene Ehen eine lange Lebensdauer haben werden. Um das zweite Paar scheint es noch schlimmer bestellt zu sein, bereits nach einem halben Jahr sieht sich der Mann gezwungen, seine Freundin in eine Reality-Show zu schleppen, damit sie ihn heiratet. Sie hingegen ziert sich noch, da es ja jemand besseren für sie geben könnte, mit dem sie glücklich werden könnte. Auch solchen Personen sollte tunlichst noch ein schönes Leben gewünscht werden, statt ihnen hinterherzurennen und zu hoffen, „auserwählt“ zu werden, insbesondere wenn diese keine Hemmungen haben, in der Öffentlichkeit herumzuposaunen, dass der aktuelle Partner eigentlich nicht so ideal ist.

… oder nehme ich doch jemand anderes?

Darauf scheint The Ultimatum: Marry or Move On aber auch zu basieren. Innerhalb von etwa acht Wochen beziehungsweise zehn Episoden müssen sich sechs Paare entscheiden, ob sie jeweils die Ehe eingehen oder aber die Liaison aufheben. Jedes Paar besteht aus einer Person, welche das Ultimatum stellt, und einer, welche noch unsicher ist. Die letzten beiden Folgen erscheinen erst am 13. April; wer also nicht bereits nach einer halben Episode komplett bedient ist und aus ehrlichem Eigeninteresse alles Verfügbare anschaut, muss sich bis zum großen Finale noch ein wenig gedulden. Um eine bessere Entscheidungsgrundlage zu haben, suchen sich die zwölf Teilnehmer jeweils einen neuen Partner unter den anderen Kandidaten, mit dem sie dann für den Rest der Show zusammenleben. Klingt genau so hohl, wie es ist. Gehostet wird der Spaß von Nick und Vanessa Lachey, welche diese Aufgabe bereits in Liebe macht blind, einer Netflix-Show mit grob vergleichbarer Prämisse, übernahmen. Wird das ganze Drumherum akzeptiert, lässt sich sagen, dass sie keinen schlechten Job machen. Sie drängen sich nicht in den Vordergrund, geben den Teilnehmern einigermaßen nützliche Weisheiten mit auf den Weg, welche sie in ihrer eigenen Ehe gelernt haben, und sind eigentlich hauptsächlich für den tablemeet mit den Kandidaten da.

Keine Geschichte aus dem Leben

Nicht nur des Aussehens wegen drängt sich der Verdacht auf, die Mitwirkenden seien Models oder engagierte Schauspieler – niemand hier sieht so aus, als wäre er einfach direkt aus dem Leben gegriffen. Der Hauptgrund allerdings, wieso gehofft oder sich geradezu eingeredet werden sollte, dass das alles hier geskriptet ist, liegt darin, wie die gezeigten Personen handeln und was sie so von sich geben. Es mag dem einen oder anderen schwer fallen zu akzeptieren, dass es solche Menschen in der wirklichen Welt gibt. Allein, es gilt sich einzugestehen, dass diese Entwicklungen nach der Einführung in der ersten Folge leider nicht allzu überraschend sind.

Selbstverständlich sollte niemand in einer Beziehung feststecken, in welcher er sich nicht wohlfühlt. Selbstverständlich sollte niemand heiraten, der dies nicht möchte. Wer jedoch den Bund der Ehe eingehen möchte, der ist gut beraten, dies im Freundeskreis und mit einer zu ihm passenden Person zu tun. Wer diese noch nicht gefunden hat, sollte vielleicht Zeit und Muße in die Suche investieren, statt anderen Leuten beim Scheitern zuzusehen.

Credits

OT: „The Ultimatum: Marry or Move On“
Land: USA
Jahr: 2022
Musik: Jon Ernst
Kamera: Yavir Ramawtar
Mitwirkende: Nick Lachey, Vanessa Lachey

Bilder

Trailer

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The Ultimatum: Marry or Move On – Staffel 1
Fazit
„The Ultimatum: Marry or Move On“ ist in gewisser Weise das Erzeugnis einer Zeit, in welcher Anspruchsdenken und Bindungsunfähigkeit immer weiter auf dem Vormarsch zu sein scheinen. Alle Teilnehmer wären besser damit beraten gewesen, an sich und ihrem Verständnis einer Beziehung zu arbeiten, statt sich öffentlich bloßzustellen.
Leserwertung85 Bewertungen
4.3