Yaksha Ruthless Operations Netflix
© Jeong Kyung-hwa/Netflix

Yaksha: Ruthless Operations

Yaksha Ruthless Operations Netflix
„Yaksha: Ruthless Operations“ // Deutschland-Start: 8. April 2022 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Einfach ist der Job nicht, den Han Ji-hoon (Hae-soo Park) da annimmt: Der Staatsanwalt soll in der chinesischen Metropole Shenyang ein Auge auf Ji Kang-in (Kyung-gu Sol) haben, der dort ein südkoreanisches Undercover-Team leitet. Skrupel kennen er und die anderen nicht. Sie setzen jedes Mittel ein, das Erfolg verspricht, auch abseits des Gesetzes. Doch Han lässt sich davon nicht abhalten, erhofft er sich doch davon einen Karriereschub, nachdem er kurz zuvor nach einer verpatzten Ermittlung degradiert wurde. Ji ist hingegen alles andere als erfreut, dass ein steifer Anzugträger ihm im Nacken sitzt und seine Methoden in Frage stellt. Dafür hat er auch überhaupt keine Zeit, braut sich in der chinesischen Stadt doch etwas zusammen, an dem Spione aus Nord- und Südkorea, aber auch Japan beteiligt sind …

Kampf in Fernost

Für Fans südkoreanischer Filme und Serien führt jetzt schon seit einer Weile kein Weg mehr an Netflix vorbei. In schöner Regelmäßigkeit bringt der Streamingdienst neue Titel heraus. Dabei ist es nicht die Häufigkeit, die erfreulich ist. Es gibt zudem eine beachtliche Bandbreite innerhalb dieses Sortiments. So erschienen zuletzt das Piratenabenteuer Pirates: Der Schatz des Königs, die Sado-Maso-Komödie Love and Leashes und die Zombie-Serie All of Us Are Dead – von den ganzen Dramaserien ganz zu schweigen. Mit Yaksha: Ruthless Operations gibt es nun auch mal wieder Nachschub in einem Genre, das man wie kaum ein anderes mit dem fernöstlichen Land verbindet: der Actionthriller. Denn wenn es ein Genre gibt, das schon vor der aktuellen Welle häufig bedient wurde, dann dieses.

Ungewöhnlich ist dabei jedoch, dass der Film gar nicht in Südkorea spielt, sondern in China. Genauer wird die nordöstliche Stadt Shenyang zum Schauplatz. Dort leben nicht nur sieben Millionen Menschen. Es scheint sich vor allem um einen Hotspot der asiatischen Spionagetätigkeit zu handeln, wenn mehrere Nationen auf engem Raum gegeneinander antreten. Das ist einerseits eine Stärke, da Yaksha: Ruthless Operations auch tatsächlich all diese Sprachen integriert. Da wird in den Dialogen ständig zwischen Koreanisch, Chinesisch und Japan gewechselt, was der Atmosphäre zugutekommt. Schließlich geht es in dem Film maßgeblich um das Chaos, in dem zahlreiche Akteure herumwuseln und bei dem lange nicht klar ist, wer denn da eigentlich mit wem warum kämpft. Und überhaupt.

Buntes Licht, viel Schatten

Weniger erfreulich ist, wie einseitig hier die japanische Fraktion zu Schurken degradiert wird. Da zeigt sich Regisseur und Drehbuchautor Hyeon Na von einer recht billigen nationalistischen Seite. Dafür gibt es auf der Heldenseiten mehr Ambivalenz. Vor allem die rabiaten Methoden von Ji Kang-in lassen einen regelmäßig daran zweifeln, ob wir uns wirklich auf der Seite der Guten bewegen. Die Konflikte zwischen ihm und dem betont gesetztestreuen Staatsanwalt sorgen in dem Zusammenhang immer mal wieder für unterhaltsame Szenen. Dennoch sollte man sich in der Hinsicht nicht zu viel von Yaksha: Ruthless Operations versprechen, die moralischen Überlegungen sind nur Schlagwörter, die kaum verfolgt werden. Die Figuren sind recht schematisch angelegt. Auch die Geschichte an sich ist nicht übermäßig interessant. Nur weil etwas verworren erzählt wird, ist es noch nicht automatisch komplex.

Auch bei der Optik ist der Eindruck gemischt. Der Schauplatz an sich macht jede Menge her. Vor allem die leuchtenden Farben der chinesischen Stadt, welche die Abgründe überstrahlen, laden immer mal wieder dazu ein, einfach auf die Stopp-Taste zu drücken und eine Weile die Bilder zu genießen. Die Actionszenen sind hingegen oft nur mäßig. Auch wenn sich der Staatsanwalt immer wieder bemüht, seine Judo-Kenntnisse an den Mann zu bringen und nicht einfach nur der wandelnde Anzug zu sein, so richtig mitreißend sind die körperlichen Kämpfe nicht. Diejenigen mit Schusswaffen sind auch nicht unbedingt inspiriert, da hat man aus Südkorea schon deutlich Besseres gesehen. Da sich der mit mehr als zwei Stunden mal wieder zu lange Film irgendwann kräftig zu ziehen beginnt, stellt sich der so positive Ersteindruck von Yaksha: Ruthless Operations als ebenso trügerisch heraus wie die Allianzen und Organisationen, die im Geheimen richtig hässliche Dinge tun, von denen niemand etwas erfahren soll.

Credits

OT: „Yacha“
Land: Südkorea
Jahr: 2022
Regie: Hyeon Na
Drehbuch: Hyeon Na, Sang-hoon, An
Besetzung: Kyung-gu Sol, Hae-soo Park, Hiroyuki Ikeuchi, Dong-geun Yang, El Lee, Jae-rim Song, Jin-young Park

Bilder

Trailer

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Yaksha: Ruthless Operations
Fazit
„Yaksha: Ruthless Operations“ nimmt uns mit in eine chinesische Großstadt, wo südkoreanische Undercover-Agenten bei einem Einsatz auf jede Grenze pfeifen. Das fängt ganz gut an, überzeugt durch Internationalität und einen stimmungsvollen Schauplatz. Der Inhalt ist sehr viel weniger interessant. Und auch die Actionszenen lassen zu wünschen übrig, weshalb der Thriller im weiteren Verlauf deutlich an Spannung einbüßt.
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