Because of You Along for the Ride Netflix
© Netflix/Emily V. Aragones

Because of You

Because of You Along for the Ride Netflix
„Because of You“ // Deutschland-Start: 5. Mai 2022 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Ein letzter Sommer, dann steht für Auden (Emma Pasarow) das College an. Und eben diesen Sommer möchte sie in dem kleinen Küstenstädtchen Colby verbringen. Schließlich wohnt dort auch ihr Vater Robert (Dermot Mulroney), der die Familie vor vielen Jahren verlassen hat, mit seiner neuen Frau Heidi (Kate Bosworth) und dem gemeinsamen Baby. Auden würde gern wieder ein besseres Verhältnis zu ihm aufbauen – sehr zum Missfallen ihrer Mutter Victoria (Andie MacDowell), die kein gutes Wort für ihren Ex übrig hat. Ganz einfach ist die Aussöhnung aber nicht, da Robert andauernd nur mit seinem Buch beschäftigt ist und damit wenig Zeit hat. Und auch die Sache mit dem ausgelassenen Partyleben fällt ihr schwer, ist die Einzelgängerin das bislang nicht gewohnt. Das ändert sich erst, als sie eines Nachts Eli (Belmont Cameli) kennenlernt und die beiden schnell Gefühle füreinander entwickeln …

Bewährte Jugendromanze

An Liebeskomödien mangelt es eigentlich nicht sonderlich. Besonders nicht auf Netflix, die sehr regelmäßig für Nachschub sorgen. Und doch war es ein kleines Wunder, wie sehr To All the Boys I’ve Loved Before auf dem Streamingdienst durch die Decke ging. Die Roman-Adaption wurde sogar zu einem regelrechten Phänomen, zog am Ende zwei Fortsetzungen nach sich. Nun gibt es Nachschub für Fans, gewissermaßen. Genauer darf Sofia Alvarez, die seinerzeit die Drehbücher der ersten beiden Teile schrieb, nun auch selbst einmal Regie führen. Und dafür teilte ihr Netflix mit Because of You einen – wie sollte es anders sein? – Liebesfilm für Jugendliche zu, der – wie sollte es anders sein? – auf einem Roman basiert. Genauer handelt es sich hierbei um eine Verfilmung des 2009 veröffentlichten Along for the Ride der auf Young Adult spezialisieren Autorin Sarah Dessen.

Die Vergleiche zwischen Because of You und dem Netflix-Megahit liegt aber nicht allein wegen der Beteiligung von Alvarez nahe. Auch inhaltlich gibt es da einige Überschneidungen. So steht in beiden Fällen eine Jugendliche im Mittelpunkt, die ein bisschen sozial unerfahren ist und sich in der Welt der Bücher wohler fühlt als in der der Menschen. Doch während Lara Jean in To All the Boys I’ve Loved Before zumindest davon träumte, das alles zu ändern und deshalb die verhängnisvollen Liebesbriefe schrieb, da scheint Auden sehr genügsam zu sein. Dass das alles so nicht ganz funktioniert, ist ihr bewusst. Der Film beginnt mit einer Szene, die verdeutlichen soll, wie wenig sie dazu passt. Der Leidensdruck etwas zu ändern, scheint aber nicht besonders hoch zu sein. Anstatt sich der Außenwelt anzunähern, liest sie lieber nachts Bücher.

Die Langeweile in Person

Natürlich spricht nichts dagegen, das geschriebene Wort dem gesprochenen vorzuziehen. Wer viel liest, kann ebenfalls etwas über die Welt lernen, über die Menschen, über sich selbst. Leute, die viel nachdenken, können zudem spannende eigene Ansichten entwickeln. Auden tut das nicht. Stattdessen ist sie eine unglaublich fade Person, der offensichtlich keine nennenswerten Eigenschaften mit auf den Weg gegeben wurden. Vielleicht schafft sie es aber auch einfach nicht, diese nach draußen zu lassen. Die besagte anfängliche Szene von Because of You ist dabei durchaus noch vielversprechend, wenn sie ihren Mitschülern und Mitschülerinnen zu erklären versucht, dass ein jährlicher und traditioneller Streich nicht sonderlich subversiv ist. Wer allerdings daraus schließt, dass sie eventuell subversive Qualitäten haben könnte: Irrtum.

Schauspielerisch geschieht da auch nichts, das einem die Figur näherbringen könnte. Hauptdarstellerin Emma Pasarow bleibt in der Rolle blass. Dann und wann ergeben sich aus dem Zusammenspiel mit Belmont Cameli ein paar recht nette Szenen, wenn es um das Aufkommen einer ersten großen Liebe geht. Aber es sind nicht genug, um aus der Geschichte mehr zu machen als eine generische und über weite Strecken durchschnittliche 08/15-Jugend-Romanze. Auch die gelegentlichen Versuche, vielleicht doch ein wenig mehr Tiefgang zu liefern, sind wenig erfolgreich. So schön es natürlich ist, wenn sich Menschen aussöhnen: Ohne wirkliche Erkenntnis oder Entwicklung ist das billig. Die Behauptung großer Gefühle bleibt eine reine Behauptung.

Credits

OT: „Along for the Ride“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Sofia Alvarez
Drehbuch: Sofia Alvarez
Vorlage: Sarah Dessen
Musik: Beach House
Kamera: Luca Del Puppo
Besetzung: Emma Pasarow, Belmont Cameli, Kate Bosworth, Dermot Mulroney, Andie MacDowell, Laura Kariuki

Bilder

Trailer

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Because of You
Fazit
„Because of You“ ist eine dieser vielen generischen Jugendromanzen, bei der mal wieder eine einzelgängerische Hauptfigur die erste große Liebe entdeckt. Ein paar nette Szenen sind dabei, aber nicht genug, um die nichtssagende und blasse Protagonistin auszugleichen. Tiefgang gibt es ohnehin nicht, auch wenn dieser behauptet wird.
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