Conan Der Zerstörer Destroyer
© MGM

Conan der Zerstörer

Conan Der Zerstörer Destroyer
„Conan der Zerstörer“ // Deutschland-Start: 19. Oktober 1984 (Kino) // 7. Februar 2002 (DVD)

Inhalt / Kritik

Auf seinen Wanderschaften hat Conan (Arnold Schwarzenegger) Bekanntschaft mit dem talentierten Dieb Malak (Tracey Walter) gemacht, mit dessen Hilfe er nun andere Wanderer ausraubt und ansonsten ein recht freies Leben genießt. Dabei vergisst er jedoch nie seine große Liebe Valeria, die durch den Kultführer Thulsa Doom einst starb und jetzt bei seinem Gott ist. Als er zu eben jener Gottheit betet, wird er von den Männern von Königin Taramis (Sarah Douglas) angegriffen. Doch anstatt ihn und seinen Begleiter gefangenzunehmen, macht sie Conan ein Angebot: Er soll ihre Nichte Prinzessin Jehna (Olivia d’Abo) bei einer wichtigen Prüfung helfen, die sie zu einem mächtigen Zauberer führt. Als Gegenleistung will sie Conans größten Wunsch erfüllen, nämlich Valeria zurück ins Leben holen. Begleiten soll sie lediglich der Leibwächter der Prinzessin, Bombaata (Wilt Chamberlain). Auf ihren Reisen hin zu der Festung des Zauberers nimmt die Truppe noch Kontakt zum Magier Akiro (Mako) auf, der Conan bereits bei seinem Kampf gegen Dooms Kult geholfen hat. Zudem begegnen sie der Kriegerin Zula (Grace Jones), deren Mitstreiter gefangengenommen wurden und deren Ende besiegelt zu sein scheint, als Conan sie befreit. Aus Dankbarkeit schließt sie sich der Gruppe um den Barbaren an, sodass sie gemeinsam den Kampf gegen den mächtigen Zauberer aufnehmen können, der sich als durchaus ebenbürtiger Gegner erweist.

Weniger Gewalt und ein breiteres Publikum

Neben seinen Auftritten in den Terminator-Filmen gehört Arnold Schwarzeneggers Rolle als Conan der Barbar sicherlich zu seinen bekanntesten Auftritten in jener frühen Phase seiner Karriere, speziell nach dem überwältigen kommerziellen Erfolg von John Milius’ Conan der Barbar, der nicht zuletzt durch die Heimkinoauswertung erheblich beflügelt werden sollte. Für die Fortsetzung, bei der dieses Mal Richard Fleischer die Regie übernehmen sollte, schlug Produzent Dino de Laurentiis vor, man solle die Gewalt reduzieren – einen Einwand, den er bereits beim ersten Film formuliert hatte. Conan der Zerstörer sollte damit ein breiteres Publikum ansprechen, was durchaus gelang, aber sich nur bedingt in höheren Verkaufs- oder Besucherzahlen niederschlug.

Dass Gewalt oder brutale Szenen noch lange keinen guten Film machen, ist wohl eine Binsenweisheit, die sich nach wie vor bestätigt. Vergleicht man beispielsweise die Fortsetzungen zu Rambo mit dem Original von Ted Kotcheff wird man schnell feststellen müssen, dass die Themen des ersten Teils einem höheren Action- und damit auch Gewaltanteil weichen mussten und damit in der Fülle von teils wesentlich besseren Genreproduktionen der 1980er untergingen. Richard Fleischers Conan der Zerstörer geht zwar den entgegengesetzten Weg, doch der Effekt ist letztlich ähnlich und wurde bereits in zeitgenössischen Kritiken hinlänglich beschrieben. Der Bezug auf alte, nordische Mythen oder Sagen machte gerade den Reiz von Milius’ Film aus, der eine epische Geschichte um Freiheit, Unabhängigkeit und Willensstärke erzählt. Die Welt dieses Film war rau, gnadenlos und unerbittlich, doch davon ist in Conan der Zerstörer nicht mehr viel geblieben, der sich mehr als Abenteuerfilm versteht, dessen Humoranteile deutlich gestiegen sind (auch wenn diese Komik eher unfreiwilliger Natur ist).

Die Zeit der großen Abenteuer

Während der erste Film vor allem die Geschichte um den Hauptcharakter erzählen konnte, gibt es im Falle von Conan der Zerstörer eigentlich nichts mehr zu erzählen. Zwar spielt Schwarzenegger seine Rolle als Conan nach wie vor mit der nötigen physischen Komponente, die man insbesondere in den Kampfszenen sehen kann, wobei das Duell mit Wilt Chamberlain besonders hervorzuheben ist. Allerdings stimmt alles, was um diese Actionszenen herum angesiedelt ist, nicht wirklich, sodass Fleischers Film zwar insgesamt wesentlich kürzer als der erste Teil ist, aber gefühlt länger dauert. Daran können selbst die Nebendarsteller nichts ändern, die zwar durchaus verstehen, in was für einem Film sie sich befinden, die aber weder Akzente setzen können, noch besonders im Gedächtnis bleiben, mit der Ausnahme vielleicht von Grace Jones.

Die Zeit der großen Abenteuer, die der Film in seinen ersten Minuten verspricht, wird vielleicht visuell, durch die Bilder von Kameramann Jack Cardiff oder die tolle Musik von Basil Poledouris angedeutet, doch abgesehen davon bleibt es im Falle von Conan der Zerstörer bei diesen Versprechungen.

Credits

OT: „Conan the Destroyer“
Land: USA
Jahr: 1984
Regie: Richard Fleischer
Drehbuch: Stanley Mann
Musik: Basil Poledouris
Kamera: Jack Cardiff
Besetzung: Arnold Schwarzenegger, Grace Jones, Makoto Iwamatsu, Wilt Chamberlain, Tracey Walter, Sarah Douglas, Olivia d’Abo

Trailer

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Conan der Zerstörer
Fazit
„Conan der Zerstörer“ ist ein leidlich unterhaltsamer Fantasyfilm und eine sehr langatmige Fortsetzung von „Conan der Barbar“. In dem Bestreben, die Welt des Protagonisten familienfreundlicher zu machen, wurde sehr viel von dem aufgegeben, was den Reiz des ersten Teils ausmachte, sodass Richard Fleischers Film insgesamt hinter seinen Möglichkeiten bleibt.
Leserwertung0 Bewertungen
0
5
von 10